Walter Thomas Prideaux Wolston
Kommentar von Walter Thomas Prideaux Wolston
2Pet 2,1Kommentar zu 2. Petrus 2,1
Den Herrn verleugnend, der sie erkauft hat
In den folgenden Kapiteln dieses Briefes lenkt der Apostel unsere Aufmerksamkeit, und damit die Aufmerksamkeit aller Gläubigen, auf zwei Formen von Bösem, das die letzten Tage in besonderer Weise kennzeichnet. Kapitel 2 stellt die falschen und bösen Lehrer vor, und Kapitel 3 zeigt die schnell zunehmende Abtrünnigkeit und Spötterei, die wir heutzutage immer mehr um uns herum sehen. Es ist der offene Unglaube, der das Wiederkommen des Herrn leugnet, der sich allein auf das, was in der Schöpfung sichtbar ist, gründet.
Wenn ich irgendeinen Zweifel an der Wahrheit des Wortes Gottes hätte, bräuchte ich nur den zweiten Petrusbrief zu lesen, denn wir haben heute um uns her genau das, wovor uns der Geist Gottes in diesem Brief warnt.
„Es waren aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden, die Verderben bringende Sekten nebeneinführen werden und den Gebieter verleugnen, der sie erkauft hat, und sich selbst schnelles Verderben zuziehen“ (2Pet 2,1).
„Den Gebieter verleugnen, der sie erkauft hat“, bedeutet, die Ansprüche Christi zu verleugnen, der der Herr ist, der sie erkauft hat. Dies darf nicht mit dem Gedanken der Erlösung verwechselt werden, denn Erlösung und Erkauftsein sind zwei sehr verschiedene Dinge. Nicht jeder Mensch, sondern nur ein Kind Gottes ist erlöst. Erkauft aber sind alle Menschen, ob sie erlöst sind oder nicht. Matthäus 13 spricht davon, dass der Kaufmann den Acker kaufte, wegen des Schatzes, der darin verborgen war und es wird gezeigt, dass der Acker die Welt ist. Durch seinen Tod als Mensch hat Christus ein Anrecht auf jeden Menschen erworben, d. h., Er hat jeden Menschen erkauft.
Somit ist Christus der Herr aller Menschen. Er ist der „Gebieter“. Dieses Bild lehnt sich daran an, dass ein Mann auf den Sklavenmarkt ging und Sklaven kaufte. Und so sagt Petrus auch: „Dieser ist aller Herr“ (Apg 10,36) und Paulus sagt, „dass der Christus das Haupt eines jeden Mannes ist“ (1Kor 11,3). Daher spricht Petrus von „dem Gebieter, der sie erkauft hat“. Wenn ich auf den Sklavenmarkt ginge und einen Sklaven kaufen würde, dann würde das bei dem Sklaven nur dazu führen, dass er seinen Meister wechseln würde. Erlösung hingegen würden bedeuten, dass die Ketten des Sklaven abgenommen würden und er frei wäre. Erkauft sein hält die Knechtschaft, Erlösung hingegen bringt völlige Befreiung.