Walter Thomas Prideaux Wolston
Kommentar von Walter Thomas Prideaux Wolston
2Pet 1,1Kommentar zu 2. Petrus 1,1
Teilhaber der göttlichen Natur
Die große Fürsorge des Apostels, die ihn dazu veranlasste, ein zweites Mal an die hebräischen Gläubigen zu schreiben, um ihnen Anweisungen für ihren Lebensweg zu geben und sie vor dem kommenden Bösen zu warnen, ist ein deutlicher Beweis dafür, dass er keineswegs nach einer Fortsetzung des Apostelamtes suchte. Sowohl der Blick auf den groben Umriss des Briefes wie auch auf die Details lassen diesen Gedanken nicht zu. Vielmehr zeigt Petrus in dem zweiten Brief den schrecklichen Zustand, der hereinkommen wird und dass Gott das Ganze richten wird.
Der zweite Brief des Petrus ist dem Judasbrief in gewissen Aspekten ähnlich. Der Unterschied zwischen dem Brief des Judas und diesem hier, ist, dass während der Geist Gottes durch Petrus hauptsächlich über die Verdorbenheit in der Welt spricht, Judas über die Verdorbenheit in der Kirche spricht, dem Bereich, der den Namen des Herrn trägt. In beiden Briefen finden wir Abtrünnigkeit, besonders im Judasbrief.
Die fürsorgliche Art und Weise, wie der Apostel versucht, diesen Gläubigen zu helfen und die zu leiten, denen er nun ein zweites Mal schreibt, zeigt, dass er in keiner Weise danach strebte, die apostolische Autorität fortzusetzen, denn er übergibt die Gläubigen dem Herrn und seinem Wort. Außerdem greift Petrus die Frage bezüglich Gottes Handeln mit der Erde auf, und er tut dies in einer Weise, die der Erhabenheit und dem Charakter Gottes gebührt.
„Simon Petrus, Knecht und Apostel Jesu Christi, denen, die einen gleich kostbaren Glauben mit uns empfangen haben durch die Gerechtigkeit unseres Gottes und Heilandes Jesus Christus“ (2Pet 1,1).
Er schreibt ihnen als „Knecht und Apostel“ und spricht zu den Gläubigen, genauso wie im ersten Brief. „. . . denen, die einen gleich kostbaren Glauben empfangen haben.. . “. Während das Geschriebene eine besondere Anwendung auf diejenigen findet, denen er bereits in seinem ersten Brief geschrieben hatte, so hat der zweite Brief doch einen etwas weiteren Anwendungskreis.
Petrus gebraucht gerne das Wort „kostbar“. Er spricht von „kostbarem Blut“ (1Pet 1,19), „Er ist kostbar“ (1Pet 2,4.6) und hier nun von „kostbarem Glauben“. Er spricht von dem Glauben, der Tatsache, dass man glaubt. Er sagt, dass man diesen Glauben auf der Grundlage der Gerechtigkeit „unseres Gottes und Heilandes“ empfängt. Wir haben diesen Glauben aufgrund seiner Treue. Er war der Herr Israels und gleicherweise auch der Heiland, der herabkam und durch diese Welt ging. Gott war gerecht und treu, und als Ergebnis – trotz der Sündhaftigkeit der Nationen – haben wir diesen Glauben an Gottes wunderbaren Sohn.