Behandelter Abschnitt 1Pet 5,3-4
„Und nicht als solche, die über ihre Besitztümer herrschen, sondern die Vorbilder der Herde sind“ (1Pet 5,3).
Der Geist Gottes sah den Zustand in der heutigen Christenheit voraus, dass der Dienst des Wortes Gottes zu einer Geschäftssache werden würde und die Versammlung Gottes in so viele Herden der Menschen zerbrochen sein würde. Als Konsequenz davon entsteht der tiefste Neid, wenn ein Schaf seinen wahren Platz in Gottes Herde findet, denn dadurch verliert ja jemand eines „seiner“ Schafe. Die Schrift sagt, „nicht als solche, die über ihre Besitztümer herrschen“. Die Schafe zu weiden ist mehr, als sie zu ernähren. Es beinhaltet, den Schafen nachzugehen, wenn sie aus dem geschützten Bereich ausgebrochen sind, oder wenn sie vielleicht von Dornen verletzt sind, sie zu trösten, ihnen zu helfen und für sie zu sorgen, sie zu ernähren, zu stillen und sie einfach auf jede Weise zu behüten.
Jede Gabe, die von der Versammlung Gottes auf der Erde benötigt wird, hat Er gegeben, jedoch sind der Stolz und Eigenwille des Menschen hineingekommen, um den vollen Nutzen dieser Gnade Gottes zu verhindern.
Welchen wunderbaren Unterschied macht es aus, wenn wir die Gläubigen als Gottes eigene Herde ansehen. Angenommen es ist ihnen kalt, so werden wir versuchen, sie zu wärmen. Angenommen sie lieben uns nicht sehr, dann werden wir sie umso reichlicher lieben. Lasst uns unser Werk in der Stille tun und auf diese Weise ein Vorbild für die Herde sein. Lasst uns sie leiten, ihre Führer sein und auf das Erscheinen des Erzhirten warten, so werden wir eine unvergängliche Krone erhalten. Hier werden wir vielleicht verachtet und als niedrig erachtet, aber wir sollten uns keine Sorgen machen, sondern gehen weiter und warten, bis der Erzhirte kommen wird, um uns zu belohnen.
In Joh 10,11 wird der Herr der gute Hirte genannt, der uns in seinem Tod liebte und sich selbst für uns hingab. Heb 13,20 zeigt Ihn als den großen Hirten in der Auferstehung. Seine Auferstehung zeigt seine unumschränkte Macht: „Niemand kann sie aus seiner Hand rauben“. Daneben hat Er aber auch viele Hirten unter sich, und so spricht Petrus hier von Ihm als dem „Erzhirten“ (1Pet 5,4). Er liebt seine Herde, und obwohl Er den Schauplatz verlassen hat, ist Er immer noch der Erzhirte und legt es in die Herzen Einiger, für seine Herde zu sorgen. Er sagt, dass Er ihren Dienst nicht vergessen und es für sie danach eine Krone geben wird, die niemals vergehen wird. Ich glaube nicht, dass alle diese Krone bekommen werden.
Es gibt eine Krone der Gerechtigkeit für alle, die sein Erscheinen lieben. Ich denke, das betrifft jede Seele, die aus Gott geboren ist, denn es ist unmöglich, aus Gott geboren zu sein, und nicht die Erscheinung Christi zu lieben. Natürlich möchten wir den Herrn gerne sehen. Jede Seele, die aus Gott geboren ist, liebt den Gedanken, den wunderbaren Herrn zu sehen. Daher denke ich, wird jedes Kind Gottes die Krone aus 2. Timotheus 4 empfangen.
Bei Jakobus hören wir von einer Krone des Lebens. Wir werden auch diese Krone empfangen – Gott sei Dank – weil wir nicht aus Gott geboren werden konnten, ohne Ihn zu lieben. Dafür dass wir sein Erscheinen lieben, bekommen wir eine Krone der Gerechtigkeit und dafür, dass wir Ihn selbst lieben und etwas von den Prüfungen geschmeckt haben, empfangen wir eine Krone des Lebens.
Der Herr sagt zu Smyrna: „Sei getreu bis zum Tod, und ich werde dir die Krone des Lebens geben.“ (Off 2,10). Du wirst um meines Namens willen geprüft, sagt Er, und vielleicht gehst du für mich durch den Tod. Doch ich bin für dich durch den Tod gegangen. Du stehst auf der einen Seite des Flusses und ich auf der anderen, und du wirst durch diese Wasser gehen müssen, um zu mir zu gelangen. Doch in dem Augenblick, wenn dein Kopf auf dieser Seite aus dem Wasser heraufkommt, werde ich eine Krone des Lebens darauf setzen.
Vielleicht geht unsere Erprobung nicht bis zum Tod. Aber diese Krone der Herrlichkeit ist für die, die sich um das sorgen, worum Er sich sorgt, und für die, die danach streben, ihre Liebe zu Ihm darin zu erweisen, dass sie nach seinen Schafen schauen.