Behandelter Abschnitt 1Pet 1,18-19
„Indem ihr wisst, dass ihr nicht mit vergänglichen Dingen, mit Silber oder Gold, erlöst worden seid von eurem eitlen von den Vätern überlieferten Wandel, sondern mit dem kostbaren Blut Christi, als eines Lammes ohne Fehl und ohne Flecken“ (1Pet 1,18.19).
Die Erlösung durch Blut und die Erneuerung – von neuem geboren zu sein – durch das Wort Gottes sind die beiden Dinge, die in diesem Teil des Kapitels sehr deutlich hervortreten. Petrus sagt: Ihr seid erlöst durch dieses kostbare Blut, wie könnt ihr jetzt in den Wegen des alten Menschen weiterleben?
Wenn wir von dieser wunderbaren Liebe Gottes berührt worden sind und von der Knechtschaft Satans vollständig erlöst wurden, sollte unser Wandel nicht mehr ein eitler, sondern ein guter Wandel sein, da wir jetzt nicht nur erkauft, sondern erlöst sind.
Erlösung und Kauf sind zwei sehr unterschiedliche Dinge. Erlösung ist, wenn ein Sklave aus der Sklaverei in die Freiheit gebracht wird. Ein Kauf hingegen führt zwar zu einem Wechsel des Besitzers, aber er ist immer noch ein Sklave. Jede unbekehrte Seele gehört dem Herrn. Petrus spricht in seinem zweiten Brief von dem Herrn, „der sie erkauft hat“ (2Pet 2,1). Er kaufte „den Acker“ – das ist die Welt – und jeder Bewohner derselben gehört Ihm. Auch wenn Ihn viele Menschen verleugnen, der Tag rückt schnell näher, an dem sie Ihn als Herrn anerkennen werden müssen.
Aber als Gläubige sind wir erlöst und damit frei gemacht, um Ihm mit Herzensentschluss zu dienen. Für Kinder Gottes ist von der Knechtschaft nichts mehr vorhanden. Der Herr hat sie in die Stellung vollkommener Freiheit gebracht. Es ist keine Freiheit für das Fleisch, sondern für die Freude an den Dingen, in die die Gnade sie gebracht hat.
Erinnern wir uns daran, dass der Apostel hier zu solchen spricht, die jüdisch geprägte Gedanken und Meinungen hatten. Dies macht seine Sprache umso eindringlicher. Das Blut des Lammes spricht für den Israeliten von jener Nacht in Ägypten, in der das Blut des geschlachteten Lammes an die Türpfosten gestrichen wurde und Gott draußen blieb, während Er im Gericht vorüberging. Es spricht auch davon, wie dieses Blut die Stellung Israels in der Wüste vor Gott aufrechterhielt. Als Gott durch Bileam sagte: „Er erblickt keine Ungerechtigkeit in Jakob und sieht kein Unrecht in Israel“ (4Mo 23,21), gab es da wirklich kein Unrecht? Doch, es gab jede Menge Ungerechtigkeit, aber Gott sah keine! Ist nicht auch in uns Ungerechtigkeit und Unrecht? Doch, aber Gott sieht keine. Er sieht das Blut, das uns in seine Gegenwart, in Frieden und in Segen gebracht hat! Wir werden das selbst in der Herrlichkeit niemals ganz erfassen. Dort ist der Gegenstand des ewig währenden Lobes: „Ein Lamm wie geschlachtet“.
Beachten wir, dass es „das kostbare Blut Christi“ ist. Die Schrift gebraucht nicht oft Adjektive, besonders wenn von dem Herrn selbst gesprochen wird. Aber hier setzt der Geist Gottes ein Adjektiv ein: „Das kostbare Blut“. Das ist Gottes Urteil über das Blut: es ist „kostbar“. Es reinigt von jeder Sünde und seine Wirksamkeit ist noch immer lebendig vor Gott.
Als Petrus die Worte „das kostbare Blut Christi“ ursprünglich schrieb, waren es wunderbare Worte für die damaligen Gläubigen. Das gilt auch für die Gläubigen heute, weil es das kostbare Blut ist, das uns eine Stellung vor Gott gibt. Wir mögen versagen, aber das kostbare Blut Christi kann niemals versagen!