Behandelter Abschnitt Jes 47
Jesaja 47
Drei Dinge begleiten den Götzendienst immer: das Verderben, der Hochmut und die Verführung durch die Lust. Der Prophet zeigt dies hier deutlich auf und spricht das Gericht darüber aus.
Babel hatte von Gott die Herrschaft über die Völker empfangen. Die Stadt war in der Hand Gottes sogar ein Werkzeug zur Züchtigung seines untreuen Volkes gewesen, aber sie dachte nicht daran, was ihr eigenes Ende sein würde. In ihrem Hochmut erhob sie sich und sprach in ihrem Herzen: „Ich bin’s, und gar keine sonst.“ Wurde sie nicht Herrin der Königreiche genannt?
Sie lebte in Üppigkeit, sie vertraute nur auf ihre Weisheit und ihr Wissen und war sicher, ihre Stellung durch die große Zahl von Zaubersprüchen aufrechterhalten zu können. Außerdem hatte sie, verblendet durch ihren Hass gegen das Volk Gottes, überhaupt kein Erbarmen gegen dasselbe walten lassen.
Der Herr hat all dies gesehen, und der Tag wird kommen, wo Er seine Rache ausüben wird. Es wird niemanden geben, der Ihn aufhalten könnte. Die Schande der Ehrlosen wird von allen gesehen werden. Sie wird entblößt vom Sockel heruntersteigen müssen, obwohl sie gedacht hatte, diese Stellung durch ihre Ungerechtigkeit aufrechterhalten zu können, und wird sich stumm und beschämt auf die Erde setzen, um in Finsternis zu versinken. Zwei Dinge werden sie in einem Augenblick treffen, an einem einzigen Tag: Kinderlosigkeit und Witwentum.
Kein Zauberspruch wird sie befreien können, und eine Verwüstung, von der sie weder gewusst noch sie geahnt hat, wird plötzlich über sie kommen. Ihre ganze sogenannte Kenntnis der Himmel (Astrologie) und der Zukunft wird zu ihrer Beschämung ausschlagen. Diese Dinge werden wie Stoppeln sein, die das Feuer verbrennt und von denen nichts zurückbleibt, weder Glut, um sich zu wärmen, noch Feuer, das Licht gibt. Wenn wir dieses Kapitel lesen, haben wir dann nicht den Eindruck, an der in der Offenbarung beschriebenen Szene teilzunehmen, wo uns das Gericht mitgeteilt wird, das das auf sieben Bergen sitzende Babel ereilen wird?
Das Herz des Menschen hat sich in der jahrhundertelangen Geschichte nicht geändert, und dieselben Verfehlungen ziehen dieselben Gerichte nach sich.
Trotz des vollständigen Lichts durch das Evangelium handelt man heute wie inmitten der schlimmsten Finsternis des Heidentums. Was wird daher das Gericht sein, das sich über die jetzige Christenheit ergießen wird?