Behandelter Abschnitt 1Sam 11
Wiederum zeigt Saul nicht nur zu Beginn seiner Herrschaft eine einzigartige Mäßigung, indem er in Gegenwart dieser Belials-Männer, die sich ihm widersetzten, schweigt, sondern auch, als die Ammoniter heraufkommen und sich gegen Jabes-Gilead lagern, fehlte es Saul nicht an Gelegenheit. „Und Nahas, der Ammoniter, zog herauf und belagerte Jabes-Gilead. Und alle Männer von Jabes sprachen zu Nahas: Schließe einen Bund mit uns, so wollen wir dir dienen“ (V. 1). Und so kommt es sehr bald zu einem Schlag gegen Israel. Aber dann müssen wir uns daran erinnern, dass das Handeln mit dem Ammoniter nicht das Ziel war, das vor Gott war, weder durch den König des Menschen noch durch den König Gottes. Der Philister war nicht der Ammoniter. In der Tat sollte der Ammoniter nach dem Gesetz ausdrücklich von der Vernichtung ausgenommen und verschont werden. Das bedeutete nicht, dass die Ammoniter, wenn sie das Volk Gottes angriffen, ungestraft bleiben würden; aber es gehörte nicht zum direkten Plan Gottes, die Ammoniter dem Joch Israels zu unterwerfen.
Und der Ammoniter schlägt Israel hier. Daraufhin sagten die Ältesten von Jabes: „Lass uns sieben Tage, und wir wollen Boten in alle Grenzen Israels senden; und wenn niemand da ist, der uns rettet, so wollen wir zu dir hinausgehen. Und die Boten kamen nach Gibea-Saul und redeten diese Worte zu den Ohren des Volkes. Und das ganze Volk erhob seine Stimme und weinte“ (V. 3.4). Saul ist ergriffen, und der Geist Gottes kommt über ihn. „Und sein Zorn entbrannte sehr. Und er nahm ein Joch Rinder und zerstückelte sie, und er sandte die Stücke durch Boten in alle Grenzen Israels und ließ sagen: Wer nicht auszieht hinter Saul und hinter Samuel her, dessen Rindern wird so getan werden! Da fiel der Schrecken des Herrn auf das Volk, und sie zogen aus wie ein Mann“ (V. 6.7). Das Ergebnis war ein gewaltiger Sieg, und zwar eine so vollständige Niederlage für die Ammoniter, dass, wie uns gesagt wird, keine zwei der Ammoniter zusammen übrigblieben; und das Volk war nun erfüllt von Empörung über die Respektlosigkeit, die dem König zuvor erwiesen worden war. „Da sprach das Volk zu Samuel: Wer ist es, der gesagt hat: Sollte Saul über uns regieren? Gebt die Männer her, damit wir sie töten!“ (V. 12). Saul leuchtet wieder bemerkenswert. „Aber Saul sprach: Niemand soll an diesem Tag getötet werden, denn heute hat der Herr Rettung verschafft in Israel!“ (V. 13). Alles war also zugunsten des Königs. Es hätte nun scheinen können, dass Samuels Befürchtungen vergeblich waren – dass die Wahl des Königs höchst glücklich war. Hier war jemand, der den Sieg über den Feind ebenso maßvoll einzusetzen wusste, wie er zuvor Geduld mit den Widerspenstigen in Israel bewiesen hatte.