Behandelter Abschnitt Ri 9
Da es sich bei diesen Vorträgen, wie die meisten von euch wissen, nur um eine Zusammenfassung handelt, möchte ich lediglich ein paar Worte zu den restlichen Kapiteln dieses Buches sagen, die einen ähnlichen Charakter haben wie die, die bereits im ersten Teil des Buches aufgezeigt wurden. Wir sehen, dass Gott treu war; aber die Treue sogar derer, die Er bei der Befreiung benutzte, ist eine andere Sache. Ihr Glaube wurde anerkannt; aber er war von einem traurig gemischten und unvollkommenen Charakter. In der Tat findet man dies regelmäßig im ganzen Buch der Richter. Im Fall von Abimelech ist es am auffälligsten zu sehen, und doch trifft es immer zu, obwohl es gelegentlich ausgeprägter sein mag als zu anderen Zeiten. In ihm haben wir einen Mann, der den Ruf der Macht Gottes nutzte, der durch seinen Vater gewirkt hatte; aber wo irgendetwas dieser Art für sich selbst und nicht für Gott benutzt wird, muss bittere Enttäuschung das Ergebnis sein. Und wenn es etwas gibt, das in seiner Geschichte deutlicher als etwas anderes ist, dann ist es die Ernsthaftigkeit der göttlichen Vergeltung. Dies ist immer wahr in den Wegen Gottes. Was der Mensch sät, muss er ernten: „Denn wer für sein eigenes Fleisch sät, wird vom Fleisch Verderben ernten (Gal 6,8). Und das gilt für den Gläubigen ebenso wie für den Menschen, der den Namen des Herrn Jesus unbedacht oder leichtfertig trägt. Im letzteren Fall ist es nichts als das Fleisch, was auf die Dauer offenbar wird; aber auch bei dem, der wahrhaftig ist, bringt alles Fleischliche, alles, was die bereits verurteilte Natur hervorkommen lässt, deren Bekenntnis der eigentliche Ausgangspunkt eines Christen ist, die er aber als tote und dem Verderben geweihte Sache bis zum Ende behandeln soll – wenn er das vergisst, dann bringt es in dem Maß, in dem er es tut, das hinein, womit der Herr in jedem Fall handeln muss. Nun, in Abimelechs Geschichte sehen wir, dass er mit dem größten Egoismus begonnen hatte – indem er einen völlig rücksichtslosen Vorteil aus denen zog, die einen besseren Anspruch hatten, ihren Vater zu vertreten als er selbst. Das Ende war, dass das Gericht ihn traf, das ein Mensch am wenigsten begehrt, und das am meisten verabscheuungswürdig für einen stolzen Geist ist wie den seinen.