Wir kommen nun zu einem neuen Abschnitt dieses Buches. Die letzten drei Kapitel (12‒14) bildeten einen sehr wichtigen Teil für sich; sie beschreiben die ganze Geschichte der letzten Handlungen Gottes und der letzten Pläne Satans, soweit es die gegenwärtige Haushaltung betrifft. Und nicht nur das, sondern bevor entweder die Wege Satans oder die Handlungen Gottes dargelegt wurden, wurde die verborgene Quelle von beiden erschlossen. Wir haben in Kapitel 12 gesehen, wie das siegreiche männliche Kind geboren und der Drache und seine Engel vom Himmel gestürzt wurden. Wir finden also zwei große Parteien beschrieben, deren Oberhäupter sich von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen. Was auch immer die Werkzeuge der Macht Satans hier auf der Erde gewesen sein mögen, die wir in Kapitel 13 sehen, und was auch immer die Wege Gottes in seiner Gnade oder in seinen Gerichten in Kapitel 14 waren, alles ging von diesem männlichen Kind aus, dem Ziel der Angst und des Hasses Satans.
Dann kommen wir zu einem neuen Thema. Es gab ein großes Wunder oder Zeichen, von dem in Kapitel 12,1 gesprochen wird. Hier heißt es nun:
Und ich sah ein anderes Zeichen in dem Himmel, groß und wunderbar: Sieben Engel, die sieben Plagen hatten, die letzten; denn in ihnen ist der Grimm Gottes vollendet (15,1).
Wir nehmen noch einmal den Ablauf der historischen Ereignisse auf. Du erinnerst dich vielleicht, dass es bei der letzten Posaune hieß: „Und die Nationen sind zornig geworden, und dein Zorn ist gekommen“ (11,18). Nun muss es wohl jedem einleuchten, dass hier Gottes Zorn gekommen ist und die Nationen nicht nur zornig sind, sondern bis zum letzten Grad lästern. Bis jetzt hat jeder neue Schlag Gottes, anstatt den Menschen zu demütigen, nur diese Intensität der Feindschaft gegen den Herrn hervorgerufen. Die siebte Posaune brachte uns in allgemeiner Weise zum Schluss; und hier haben wir einige der Einzelheiten, aber nicht alle. Es gab zwei Parteien, die unter den Schalen beschrieben werden, die wir danach genauer haben. Kapitel 17 bezieht sich auf Babylon und das Tier in ihrer gegenseitigen Beziehung. In Kapitel 18 haben wir die Zerstörung Babylons, und in Kapitel 19 das Gericht über das Tier.
Es gibt noch eine weitere Bemerkung, die ich machen muss. Kapitel 14 zeigt uns diese Ereignisse alle zusammen. Wir hatten dort das, was man die religiösen Handlungen Gottes nennen kann – seinen Umgang mit dem Menschen auf der Erde, der für den Gebrauch oder Missbrauch des offenbarten Lichts verantwortlich ist und dafür, Gott allein zu besitzen und anzubeten. Diese Schalen greifen eher die äußere zivile Geschichte oder den weltlichen Zustand des Menschen auf, obwohl ein und dieselbe Sache in bestimmten Fällen sowohl einen religiösen als auch einen weltlichen Bezug haben kann. Betrachten wir zum Beispiel Babylon: Diese Stadt ist offensichtlich die große verdorbene und fehlgeleitete Macht in der Religion. Doch das hindert Babylon nicht daran, sich weitgehend in die Dinge der Welt einzumischen. Und in der Tat ist das eins der Übel, die Babylon ausmachen – das Einführen des Geistes der Welt sogar in geistliche Fragen und damit Verwirrung zu stiften, die Gott verhasst und für die Menschen höchst verführerisch ist. Daher finden wir Babylon sowohl in Kapitel 14 als auch in Kapitel 16.
Kapitel 14 gibt uns eine Zusammenfassung des Handelns Gottes am Ende des Zeitalters in Bezug auf religiöse Angelegenheiten, ob hell oder dunkel, Gnade, Zeugnis und Gericht. Es hilft uns also sehr dabei, die abschließenden Ereignisse in die Reihenfolge zu bringen, in der sie sich ereignen. Zum Beispiel ist der Fall Babylons das dritte Glied, das uns in der Kette von Kapitel 14 vor Augen geführt wird. Zuerst sehen wir den vollständigen Überrest der gottesfürchtigen, leidenden Juden. Das ist ein heiliger Überrest, der durch Gnade mit dem Lamm auf dem Berg Zion verbunden ist. Dann folgt das Zeugnis des ewigen Evangeliums für die Erde und alle Völker. Drittens ist da der Fall Babylons. In den Schalen hingegen ist der Fall Babylons die letzte der sieben. Daraus schließen wir, dass die Gerichte, die in den vorangehenden sechs Schalen angekündigt werden, vor dem Fall Babylons liegen müssen. Das heißt, die ersten sechs Schalen werden wohl nacheinander erfolgen, während der jüdische Überrest gebildet wird und das ewige Evangelium den Heiden verkündigt wird. Die letzte Schale beinhaltet den Fall Babylons, der das dritte Glied in der Kette der Ereignisse ist, die uns in Kapitel 14 gegeben wird. Dies ist wichtig, um Verwirrung zu verhindern. Die Warnung vor der Anbetung des Tieres, die angekündigte Glückseligkeit derer, die im Herrn gestorben sind, die Ernte und die Weinlese auf der Erde sind Ereignisse, die eindeutig nach dem Fall Babylons stattfinden.