Behandelter Abschnitt Off 12,7-8

Und es entstand ein Kampf in dem Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen. Und der Drache kämpfte und seine Engel; und er gewann nicht die Oberhand, auch wurde ihre Stätte nicht mehr in dem Himmel gefunden (12,7.8).

Wenn man der Bibel stillschweigend glaubt, ist ihre Andeutung klar, dass Satan Macht hat, hinzuzutreten und die Gläubigen vor Gott anzuklagen. Die Menschen mögen erschüttert sein und sagen, das kann nicht sein; aber es ist besser, sich nach dem Wort Gottes zu richten als nach den Vorstellungen der Menschen. Das Buch Hiob zeigt es; auch 1. Könige 22, und vielleicht Sacharja 3. Man mag sagen, dass dies Visionen sind; aber wir nehmen den Epheserbrief, und dort wird uns von Paulus gesagt, dass unser Kampf nicht wie der Israels ist, die mit den Kanaanitern kämpfte. „Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Fürstentümern, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen sie geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Örtern“ (6,12). Manche benutzen diesen Vers, um Christen zu rechtfertigen, die den Mächten dieser Welt widerstehen, was im klaren Widerspruch zu Römer 13 und anderen Stellen steht. Aber mit den Fürstentümern und Mächten in der Höhe sind in Epheser 6 keineswegs Menschen gemeint. Es sind böse Geister, im Gegensatz zu den Menschen.

Der Kampf Israels war mit lebenden Menschen auf der Erde, während der der Christen mit bösen Geistern in den himmlischen Örtern ist. Natürlich kann Satan nicht in die unmittelbare Gegenwart Gottes kommen, in das Licht, in dem Gott wohnt, dem sich niemand nähern kann; doch er kann nahe genug herankommen, um das Volk Gottes vor Gott selbst anzuklagen. Mit den himmlischen Örtern sind hier die Himmel im Allgemeinen gemeint, und nicht nur das, was der dritte oder höchste Himmel genannt wird. Soweit die unteren Himmel reichen, hat Satan Zutritt; es kann kein Zweifel daran bestehen, dass Er der Fürst der Gewalt der Luft ist (Eph 2,2).

Israel musste kämpfen, um in den Besitz seines Erbes zu gelangen. Das Land wurde ihnen rechtmäßig gegeben, und bevor Mose aus diesem Leben weggenommen wurde, nahm ihn der Herr selbst mit auf den Berg und zeigte ihm das ganze Land Gilead bis Dan und so weiter, wobei er die Bezirke mit den Namen der Stämme Israels nannte, als ob sie schon dort gewesen wären. Aber um ihre Besitztümer zu genießen, mussten sie dafür kämpfen; und so haben wir es jetzt auch. Es gibt keine Möglichkeit, das himmlische Teil der Versammlung zu genießen, ohne mit dem Feind zu kämpfen, und das ist der Grund, warum so viele ihn nicht genießen. Wenn der Christ nicht in seinen vollen himmlischen Teil hier auf der Erde eintritt, dann liegt das daran, dass er entweder mit sich selbst oder mit der Welt oder einem anderen Götzen des Feindes beschäftigt ist, und dann kann er ihn nicht genießen. Das große Ziel Satans ist es, uns daran zu hindern, unsere himmlischen Segnungen in Christus zu genießen, zu schmecken und von ihnen zu leben; und in dem Maß, wie man der Welt oder dem Fleisch erlaubt und damit Satan die Tür offen lässt, unsere Augen zu verdunkeln, können wir das gute Land nicht sehen. Es muss einen Sieg über Satan geben, bevor wir eintreten können. Der Widersacher hat nicht nur Macht durch die niederen Begierden der Menschen, sondern besonders in Verbindung mit den himmlischen Örtern – Macht, die Christen daran zu hindern, ihr Teil hier zu schätzen. Aber dem wird ein Ende gesetzt, wenn auch nicht ohne Kampf. Gott wird allen Mitteln Satans, in den Himmel zu gelangen, ein Ende setzen.