Behandelter Abschnitt Off 12,7
Satan, auf die Erde geworfen
„Und es entstand ein Kampf in dem Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen. Und der Drache kämpfte und seine Engel“ (12,7).
Heute noch hat Satan einen Bereich, von dem aus er mit seinen Engeln als „Fürst der Gewalt der Luft“ in den himmlischen Örtern regiert (Eph 2,2; 6,11-13). Von da aus hat er Zugang zu Gott, um die Kinder Gottes zu verklagen, wovon wir Beispiele in Hiob 1,6; 2,1 und in Sacharja 3 haben. Dies meint natürlich nicht die unmittelbare Gegenwart Gottes, da vor derselben ja nichts Unheiliges bestehen kann, sonst aber sind dem Widersacher diesbezüglich heute noch keine Schranken gesetzt. Wenn aber einmal Christus mit der Brautgemeinde und dem Heiligen Geist im Vaterhaus eingezogen sein wird, dann wird Satan keinen Platz in den himmlischen Örtern mehr haben. Der Herr sah diesen blitzartigen Sturz voraus (Lk 10,18). In Wirklichkeit aber vollzieht sich dieser in drei Phasen: in unserem Kapitel in Beschränkung auf die Erde für kurze Zeit, dann in Kapitel 20 gebunden im Abgrund und ferner nach dem 1000-jährigen Reich endgültig im Feuersee.
Aber die erste Phase, Satans Sturz auf die Erde, kann nach 2. Thessalonicher 2,6-7 nicht stattfinden, solange die Brautgemeinde noch auf der Erde ist, da der Heilige Geist um ihretwillen den Beginn der Gerichte noch zurückhält. Mit dem Hinabstürzen Satans auf die Erde wird das „Geheimnis der Gesetzlosigkeit“ sein volles Ausmaß erreichen, wovon aber, wie Philadelphia in Offenbarung 3,10 verheißen ist, die Brautgemeinde verschont bleiben wird. Vers 12 unseres Kapitels deutet an, wie die Wut und Bosheit Satans dann, über alles Maß hinaus, losbrechen wird. Wir können schon heute etwas von dem „nichtigen Hirten“ in Sacharja und dem in 2. Thessalonicher 2,10-11 Geschilderten erkennen, das bereits zur Tagesordnung geworden ist. Daraus kann man in etwa sehen, wie bedeutungsvoll die Verheißung in Offenbarung 3,10 in Wirklichkeit sein wird.
Dieser Sturz Satans und seiner Engel beginnt mit einem schweren Kampf zwischen ihm und den Engeln Gottes, der uns zeigt, wie groß die Macht des Teufels ist, aber andererseits auch, dass die Macht Gottes überragend größer ist. Dies ist in sehr bezeichnender Weise im Namen des Führers der himmlischen Heerscharen ausgedrückt: Michael bedeutet „Wer ist wie Gott?“. Dieser ist der Höchste aller Engel, der Einzige, der im Wort Gottes mit dem Titel „Erzengel“ bezeichnet wird (Jud 9). In Daniel 10,13.21; 12,1 wird er als der bezeichnet, dem die schützende Aufsicht über Israel, als Bundesvolk Gottes, übergeben ist. Nach der Stelle in Judas 9 ist er ein Untergebener, ein Geschöpf Gottes, der nicht wagt, den Teufel zu schelten, während wir den Herrn Jesus öfter den Teufel zurechtweisen hören. Michael ist demnach trotz seines Namens nicht eine symbolische Figur vom Herrn, sondern ein Beauftragter Gottes. Jedenfalls bedeutet der Name Michael, dessen Geheimnis nicht völlig gelüftet ist, eine überwiegende Macht über den Teufel und ein niederschmetternder Vorwurf gegen diesen, der sich einst über Gott erheben wollte und dem Menschen eingeredet hat, er werde Gott gleich sein. Jetzt setzt er sich sogar selbst an Gottes Stelle und erhält darum die Antwort Gottes, indem Er ihn aus seiner bisherigen Höhe auf die Erde stürzt.
Bei dieser Gelegenheit wird nun in seinen vier Namen sein ganzes Wesen enthüllt: (Siehe Off 12,7)