und er hatte in seiner Hand ein geöffnetes Büchlein. Und er stellte seinen rechten Fuß auf das Meer, den linken aber auf die Erde (10,2).
Er stellt seinen rechten Fuß auf das Meer, das heißt auf die ungeformten Massen der äußeren Welt, und den linken auf die Erde, das heißt auf den Teil der Welt, der durch das göttliche Zeugnis und göttliche Regierung begünstigt ist. Mit anderen Worten, es ist der universelle Anspruch des Herrn über die Menschen, über die Welt. Es ist eine öffentliche Erklärung seines Rechts, nicht in Bezug auf die Versammlung, sondern auf die Erde: Das ist noch nicht seine tatsächliche Einsetzung als Sohn des Menschen, sondern ein Handeln in seiner Vorsehung, das einen Neubeginn des Zeugnisses als Vorbereitung auf seine baldige Ausübung der universalen Herrschaft in sich schließt.
Doch nun muss ein weiterer Schritt getan werden. Es ist nicht Gott, wie in Kapitel 5, der auf seinem Thron sitzt, mit dem versiegelten Buch in seiner rechten Hand, und dann das Lamm, das das Buch öffnet, als der, der dies durchgeführt hat. Und wie hat es alles durchgeführt? Durch den Tod. Der Mensch Gottes siegt nicht durch die Kraft des Geschöpfes. Die Siege, die am meisten und am hellsten leuchten werden, sind immer die, die sozusagen in die Form des Todes des Herrn Jesus gegossen sind. Im Fall des armen Menschen ist es zuerst das Leben und dann der Tod, weil wir von Natur aus tot sind in Vergehungen und Sünden; aber im Fall des Herrn Jesus ist es zuerst der Tod und dann das Auferstehungsleben; und das ist das Muster, das der Glaube des Christen verwirklichen soll. Unser ganzes Leben als Gläubige sollte demselben Kreuz entsprechen, das unsere Errettung bewirkt hat; denn das Kreuz ist Gottes Kraft für uns auf dem ganzen Weg (Gal 6). Es ist Gott, der uns gegeben hat, dass wir leiden, und dann kommt praktisch die Kraft; aber das ist, vielleicht immer, nachdem es mehr oder weniger eine Erkenntnis der Schwachheit und des Leidens gegeben hat (2Kor 12; 13,4). Ein Mensch kann keine christlichen Siege erringen, bevor er nicht bloß und niedrig vor Gott ist. Er muss auf die eine oder andere Weise zerbrochen werden. Und gesegnet ist es, wenn wir in der Gegenwart Christi zerbrochen werden; denn wenn es nicht dort ist, müssen wir, wenn man so sagen darf, in unserer eigenen Gegenwart zerbrochen werden und vielleicht auch in der anderer.
In Kapitel 5 aber öffnet Christus das Buch, das für den menschlichen Verstand nicht zu begreifen war, und Er zeigt uns durch die Siegel bestimmte Gerichte Gottes, die sich kaum von den gewöhnlichen Ereignissen der Vorsehung unterscheiden, so dass wir sie kaum als Gerichte erkannt hätten, wenn nicht durch diese göttliche Enthüllung. Aber das Lamm enthüllt alles, und wir finden, dass Gott wirkt, um das Reich des Erstgeborenen einzuführen, um den Erben in den tatsächlichen Besitz des Erbes zu bringen.
In dem Kapitel, das wir vor uns haben, gibt es einen Unterschied. Es ist kein versiegeltes Buch, das wir haben, sondern ein geöffnetes: Außerdem ist es ausdrücklich ein kleines Buch. Es ist nichts Geheimnisvolles an der Sache. Wir kommen hier zu einer bemerkenswerten Veränderung in der Offenbarung. Statt wie bisher Ereignisse, die die geheimen Wirkungen der unsichtbaren Hand Gottes waren, gibt es eine Offenbarung seiner Macht und seiner Absichten in Bezug auf sein Volk. Alles wird ganz klar. Wir haben keine symbolischen Heuschrecken mehr, die einen König haben (vgl. Spr 30,27), oder seltsame und zahlreiche Pferde und Reiter und so weiter. Es ist jetzt Gottes offenes, kurzes und entschiedenes Handeln.