Zuerst sind da die Engel, die vor Gott stehen, und sie nehmen ihre Posaunen, wobei das siebte Siegel eine Art Vorbereitung oder ein Signal für einen neuen Verlauf und eine andere Art des Gerichts ist. Aber bevor das beginnt, haben wir einen Engel-Priester. Es gibt solche, denen Gott treu ist, denn seine Augen sind über den Gerechten, und seine Ohren sind offen für ihre Gebete; doch das Angesicht des Herrn ist gegen die, die Böses tun. Auch wenn wir nur einen flüchtigen Blick auf die Gläubigen werfen können, möchte Gott nie, dass wir vergessen, dass es auch in dieser Zeit solche auf der Erde gibt, für die Er sorgt.
Und ein anderer Engel kam und stellte sich an den Altar, und er hatte ein goldenes Räucherfass; und es wurde ihm viel Räucherwerk gegeben, damit er Kraft gebe den Gebeten aller Heiligen auf dem goldenen Altar, der vor dem Thron ist (8,3).
Wo der Altar ohne Einschränkung vorkommt, ist damit meiner Meinung nach immer der kupferne Altar gemeint – das erste Mittel oder der erste Berührungspunkt zwischen Gott und den Menschen auf der Erde. Dort wurde das Brandopfer dargebracht und die anderen Opfer des lieblichen Geruchs; von dort wurde das Feuer genommen, um den Weihrauch von seinem entsprechenden Altar im Heiligtum aufsteigen zu lassen. Und dies ist, wie es sich aus der übrigen Schrift ergibt oder mit ihr übereinstimmt, in völliger Übereinstimmung mit seiner Verwendung in der Offenbarung (6,9; 11,1; 14,18; 16,7). Wo es um den Räucheraltar geht, wird er als „der goldene Altar“ vor dem Thron oder vor Gott bezeichnet (8,3; 9,13). Beide sind hier gemeint. Wäre am Anfang wie am Ende von Vers 3 derselbe Altar gemeint gewesen, so wäre die vollständige Beschreibung sicher eher bei der ersten Erwähnung als bei der zweiten gegeben worden. Es ist auch nicht schwieriger, den großen Altar in der himmlischen Vision hier zu sehen, als das Meer oder das Waschbecken in Kapitel 4; denn nach dem jüdischen Vorbild befanden sie sich gleichermaßen im Vorhof.