Behandelter Abschnitt Off 6,1-2
Einleitung
Aus den beiden vorhergehenden Kapiteln sind die Belehrungen offensichtlich und sollten meiner Meinung nach gelernt werden:
Gott sitzt auf dem Thron, von dem Blitze, Stimmen und Donner ausgehen.
Alle Dinge sind in die Hände des Lammes gegeben, das alles entfaltet.
Die vollkommene Sicherheit und die gesegnete Beschäftigung der himmlischen Heiligen, die dann vom Schauplatz der Prüfung entfernt sind, und dies lange vor dem Tag des Herrn, an dem ihr Segen der Welt vollständig offenbart werden wird.
In dem Augenblick, in dem die Seele und der Körper, oder beide (die Seele jetzt, die Seele und der Körper vereint bei der Ankunft Christi), diese Welt verlassen, gibt es für die Gläubigen, wie ich denke, eine unmittelbare Freude am Herrn. Ist das ein biblischer Gedanke, der in einem Lied, das wir manchmal singen, vom „Aufsteigen in unbekannte Welten“ handelt? Weist die Schrift überhaupt auf so etwas wie eine Seele hin, die auf Entdeckungsreise geht? Trifft sie nicht im Gegenteil auf ein friedliches und unmittelbares Eintreten in die Gegenwart des Herrn?
Wenn der Himmel für einen Moment über die Menschen auf der Erde hereinbricht (wie z. B. bei der Geburt und der Verklärung, bei Stephanus, Paulus usw.), scheint es, dass keine so große Distanz zwischen ihnen besteht. Natürlich handelt es sich nicht um eine Frage des bloßen physischen Raumes. Aber es gibt eine göttliche Macht, die eine Person sofort aus dem gegenwärtigen Zustand der Existenz in die bewusste Gegenwart des Herrn bringt. Als Er selbst zu dem armen, sterbenden Schächer sprach, sagte Er: „Heute wirst du mit mir im Paradies sein“ (Lk 23,43) – noch an demselben Tag. Für mich gibt es nichts Schöneres als das poetische Empfinden, in unbekannte Welten aufzusteigen.
Während die Seele beim Tod sofort in die Gegenwart des Herrn gelangt, werden die Gläubigen bei der Ankunft Christi „in einem Nu [atomos], in einem Augenblick“, entrückt. Dennoch wir müssen uns daran erinnern, dass ihre Erscheinung ein anderes und späteres Ereignis sein wird. Andere Stellen beweisen oder verdeutlichen eine Zwischenzeit. Aber wir könnten aus anderen Schriftstellen nicht so deutlich entnehmen, wie groß die Zeitspanne zwischen ihrer Sammlung zum Herrn und ihrer Erscheinung vor der Welt sein wird, wenn nicht der prophetische Teil der Offenbarung es ganz klar machen würde.
Gott erfüllt in dieser Zeitspanne wichtige Ziele. Er muss die Erde in einen Zustand versetzen, damit sie den Herrn Jesus empfängt, der als der große Erbe aller Dinge in den Besitz des Erbes gebracht werden muss. Aber Er hat auch die Absicht, die Miterben aus dem Himmel zusammen mit Jesus zu bringen (1Thes 4,14). Daher ist die Zwischenzeit mit den Vorbereitungen dazu ausgefüllt. Um dies zu vollenden, muss die Bosheit der Welt gerichtet werden. Doch parallel zu diesen Gerichten haben wir einige zeichenhafte Handlungen der göttlichen Barmherzigkeit.
Wenn der große und schreckliche Tag Jahwes kommt, wird es keine Nachsicht mehr geben mit denen, die böse sind: „die Tür ist verschlossen“. Aber in der Zwischenzeit wird es ein Zeugnis geben und werden sowohl Juden als auch Heiden das Zeugnis annehmen. Doch umso sicherer wird das Gericht für solche sein, die das Evangelium jetzt gehört, es aber verworfen haben werden. Ich sehe wenig Grund zu der Annahme, dass es für solche Hoffnung auf Gnade geben wird.
Es wird eine Zwischenzeit von einigen Jahren geben, in der Gott in Gericht und in Barmherzigkeit wirken wird. Diese Gerichte werden an Schwere über die begünstigten Länder zunehmen, in denen das Evangelium gepredigt wurde. Ich bezweifle aber, dass es so etwas wie die Gnade gibt, die es jetzt gibt. Das traurige Gegenteil wird sich zeigen. Gott wird solche, die jetzt seine Gnade abgelehnt haben, blinder Verhärtung überlassen. Er wird sich sozusagen aus diesen Ländern zurückziehen, um außerhalb von ihnen zu retten. Und von denen, die so selbstgefällig über das Licht geredet haben, durch das sie so begünstigt sind, wird Gott sich dann, wenn ich die Prophezeiung richtig verstehe, an solche wenden, die jetzt weit weg vom Evangelium sind.
Ist es nicht ein erster Gedanke, dass dort, wo das Licht der Christenheit jetzt am deutlichsten zu finden ist, auch die größte Finsternis des Abfalls sein wird? Was diese Schriftstelle betrifft, so ist sie klar genug (2Thes 2). Er lässt uns wissen, dass der bevorzugte Ort der Barmherzigkeit Gottes, wo Er jetzt am Werk ist und sein Wort am meisten verbreitet wird, dazu bestimmt ist, in den schrecklichsten und verhängnisvollsten Götzendienst zurückzufallen – in die Vereinigung mit der Untreue – in das Antichristentum (Dan 11,36-39; Off 13). Eine solche Veränderung mag als der düstere Traum eines fiebrigen Geistes dargestellt werden, aber das liegt daran, dass die Menschen es vorziehen, ihren eigenen Gedanken und Fantasien zu glauben, und sich nicht die Mühe machen, im Wort Gottes nachzuschauen, um zu sehen, was dort steht. Leider machen zu viele in der Christenheit sogar das prophetische Wort zu einem Gegenstand ihres Spottes.
Kann man glauben, dass die Menschen sich ihrer Unwissenheit über einen großen Teil der Schrift rühmen? Würde man es glauben, wenn es nicht Tatsache wäre, dass die Weisen und Klugen es für einen Grundsatz halten, dass die Prophetie nicht gegeben wurde, um uns zu zeigen, was kommen wird, sondern nur zu beweisen, wenn die Ereignisse geschehen sind, dass Gott sie vorhergesehen hat? Sicherlich braucht ein Christ keinen Beweis dafür. Die Prophetie ist vielmehr gegeben, damit der Gläubige weiß, wie Gott uns seine Geheimnisse über das, was Er auf der Erde tun wird, offenbart. Wir haben das Wort und den Geist, damit wir es verstehen. Aber wenn die Christen keinen Glauben an das prophetische Wort haben, nützt es ihnen nichts. Denn wie das Übrige der Schrift muss auch dieses Wort mit dem Glauben derer vermischt werden, die es hören.
Wir haben also gesehen, dass eine wichtige Sache vorausgesetzt wird: die Entrückung der himmlischen Heiligen von der Erde. In Kapitel 4 und 5 und im ganzen Hauptteil des Buches sind sie nicht mehr auf der Erde zu finden. Sie sind vielmehr verherrlicht im Himmel, und doch werden sie erst in Kapitel 19 öffentlich erscheinen, wenn sie aus dem Himmel herniederkommen.
Zwischen diesen beiden Zeitpunkten haben wir offensichtlich eine lange Reihe von Ereignissen. Wir finden also die sieben Siegel, sieben Posaunen, sieben Schalen, mit verschiedenen Einschüben von großem Interesse und großer Bedeutung. Diese drei verschiedenen Serien von Gerichten werden nicht vom Herrn persönlich ausgeführt werden. Es ist offensichtlich, dass sie stattfinden müssen, nachdem der Herr gekommen ist, um seine Versammlung aufzunehmen, aber bevor Er sein großes persönliches Gericht in Kapitel 19 ausführt. Es ist daher unbestritten, dass der Herr nicht kommt, wenn nicht zuvor die Gläubigen zu Ihm gebracht sein werden und dann mit Ihm kommen können. Wie sind denn nun die, die durch die 24 verherrlichten Ältesten dargestellt werden, in den Himmel gekommen?
Man könnte sagen, dass sie einzeln durch den Tod dorthin gebracht wurden, oder dass ihre Seelen dort verherrlicht werden könnten. Aber es gibt keinen solchen Gedanken in der Schrift, dass die Seelen der Heiligen auf Thronen sitzen und Kronen auf ihren Häuptern haben. Auch bilden die Seelen der Heiligen nicht die vollständige Gruppe der himmlischen Priester, wie uns die 24 Ältesten lehren; denn wir wissen aus 1. Thessalonicher 4, dass ein Teil der himmlischen Gläubigen lebend auf der Erde gefunden werden wird, wenn der Herrn kommt, der die Toten auferweckt und die lebenden Gläubigen verwandelt. Es kann also keine solche Vollständigkeit geben, wie sie symbolisch angedeutet wird, bis der Herr beide Gruppen entrückt haben wird, damit sie dort oben bei Ihm sind.
Die Anspielung ist auf die 24 Priesterabteilungen, die König David eingesetzt hat. Nun ist Christus zu dieser Zeit im Begriff, die Stelle des Königs einzunehmen, und so wie David, bevor das Königreich Salomos errichtet wurde, das Priestertum in 24 Familien einteilte, so finden wir, dass, bevor der wahre Salomo, der Herr Jesus, in all seiner Herrlichkeit hervortritt, wir die entsprechenden vorbildlichen Abteilungen als Ganzes haben. Das himmlische Priestertum wird als vollständig angesehen.
Man könnte fragen: Warum sind nur die Häupter zu sehen und nicht die Gesamtheit des Priestertums? Es ist wahrscheinlich, aber ich biete es nur als einen Vorschlag an, dass die, die aufgenommen werden, wenn der Herr kommt, die Häupter der Priesterschaft bilden werden, und dass die, die danach leiden und sich ihnen anschließen, die untergeordnete Gruppe sein können. Vierundzwanzig ist notwendigerweise die vollständige Summe der Priesterfamilien oder ihrer Häupter. Nun können die Seelen im Himmel niemals vollständig sein. Denn bis Christus wiederkommt, wird immer ein Teil der Versammlung auf der Erde sein, wie wir gerade gesehen haben. Ich denke daher, dass Gott mit der vollen priesterlichen Zahl von 24, die den Thron umgibt, zeigen will, dass sie nicht der Teil sind, der aus den Seelen im Paradies besteht,34 denn es bedarf der Hinzufügung von uns, die wir leben und übrigbleiben, um die Versammlung der Erstgeborenen oder die dann vollständige Gesamtheit der auferstandenen und verwandelten Gläubigen zu bilden. Die himmlischen Gläubigen müssen bis zu dieser Zeit dann notwendigerweise zu ihren Thronen in der Höhe gebracht sein.
Wie und wann wird dies geschehen? Es gibt keine wirkliche Schwierigkeit im Blick darauf, wie sie dorthin gelangen, weil sie niemals in ihrer Gesamtheit dorthin gelangen oder verwandelt werden können, bis der Herr Jesus selbst kommt; wie Er sagte: „Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen“ (Joh 14,3). Dabei geht es offensichtlich nicht darum, dass Er Engel sendet. Wir finden Engel, die gesandt wurden, um die auserwählten Juden oder Israel von den vier Himmelsrichtungen her zu sammeln (Mt 24,31). Um jedoch seine Versammlung zu sammeln, kommt Er selbst. Das stimmt mit dem überein, was wir an anderer Stelle gesagt haben. Von den Gläubigen in Thessalonich wurde gesagt, dass sie den Sohn Gottes vom Himmel erwarteten (1Thes 1,10).
Und was die Entschlafenen betrifft, so sollten sie nicht traurig sein wie die, die keine Hoffnung haben. Denn der Herr selbst würde – nicht nur durch Engel oder in seiner Vorsehung – eingreifen, sondern „mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme eines Erzengels und mit der Posaune Gottes vom Himmel herabkommen“ (1Thes 4,16). Es mögen Engel dabei sein, aber sie werden hier mit keinem Wort erwähnt. Wenn der Herr offenbart wird, um Rache zu üben, werden Engel Ihn begleiten; aber hier, beim Kommen des Herrn selbst, werden „die Toten in Christus zuerst auferstehen“ und einen Teil der himmlischen Gläubigen bilden; „danach werden wir, die Lebenden, die übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden.“ Dort und dann, so scheint es mir zu sein, haben wir die 24 Ältesten, offensichtlich die Gesamtheit der priesterlichen Häupter. Die Gläubigen, deren Leiber in den Gräbern sind, werden zuerst auferweckt, danach werden die lebenden Gläubigen verwandelt, und zwar beim Kommen des Herrn. Zwischen diesen beiden bedeutsamen Wirkungen der Stimme des Sohnes Gottes liegt nur der Bruchteil eines Augenblicks. Und so werden wir alle gemeinsam entrückt und für immer bei dem Herrn sein.
Der Zeitpunkt der Entrückung
Dieses höchst ernste und glückselige Ereignis muss also zwischen Kapitel 3 und 4 stattfinden. Es wird dort nicht beschrieben, denn das Ziel der Offenbarung ist nicht, das Kommen des Herrn in Gnade zu zeigen, obwohl es natürlich Anspielungen darauf gibt. In den prophetischen Visionen der Offenbarung wird sein Kommen zur Begegnung mit seinen himmlischen Heiligen nicht erwähnt, wohl aber finden wir eine ausführliche Beschreibung seines Kommens mit ihnen in Kapitel 19. Letzteres ist das, was an anderer Stelle als die Erscheinung oder der Tag des Herrn bezeichnet wird, wenn Er mit ewigem Verderben vom Angesicht des Herrn weg und von der Herrlichkeit seiner Stärke weg straft (2Thes 1). Während dieser Zeit sind die himmlischen Gläubigen droben beim Herrn; alle Glieder der Versammlung sind dort in ihren Herrlichkeitsleibern. Ihre erste Erwähnung finden wir in Kapitel 4, wo wir nicht Engel, sondern erlöste Menschen finden – Personen, deren weiße Gewänder und Throne und goldene Kronen alle mit der Erlösung verbunden sind. Das sind die Personen, die in Kapitel 5 offensichtlich ihr Priestertum vor Gott ausüben. Dies sind die Ältesten. Wie sind sie dorthin gekommen? Der Herr muss gekommen sein und sie in der Luft zu sich versammelt haben und so seine Verheißung an ihnen erfüllt haben: „In dem Haus meines Vaters sind viele Wohnungen ... so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit, wo ich bin, auch ihr seiet“ (Joh 14,2.3). Wenn das in Zukunft geschehen wird, wird Er, nachdem Er die Stätte bereitet hat, für sie gekommen sein und sie in das Haus des Vaters gebracht haben.
Es ist jedoch bemerkenswert und zeigt den Charakter dieses Buches, dass der Ort ‒ obwohl wir sie in der Gegenwart Gottes sehen ‒ nicht das Haus des Vaters genannt wird. Im Gegenteil, es ist ein Thron, den man sieht. So wird der, der darauf sitzt, auch nicht als der Vater bezeichnet, sondern als der Herr, der allmächtige Gott. Wenn wir von Gott als dem Vater sprechen, geht es um die Nähe zu Ihm und die entsprechenden Zuneigungen, die wir kennengelernt haben. Wenn wir von Gott als „dem Herrn, dem Allmächtigen“ hören, geht es um die Betonung der göttlichen Macht und Regierung. Gott als solcher ist der allgemeinste und abstrakteste Name, und dabei geht es nicht um Beziehungen zu anderen Wesen. Aber bei dem Vater geht es notwendigerweise um die engste Beziehung der Liebe, ob nun im höchsten und eigentlichen und ewigen Sinn von Jesus als dem Sohn des Vaters gesprochen wird oder untergeordnet von denen, die Er zu Söhnen gemacht hat und die Er mit der gleichen Liebe liebt (Joh 17; 1Joh 3).
In 1. Mose 1 ist die Schöpfung das Thema, und es wird von Gott (oder Elohim) als dem gesprochen, der der Ursprung von allem ist. Im nächsten Kapitel des ersten Buches Mose wird Er als Herr (Jahwe) Gott bezeichnet, weil Er dort in eine besondere Beziehung zu seinen Geschöpfen tritt, und Adam wird in die Stellung der Verantwortung vor Ihm als Jahwe-Elohim gesetzt, also dem Gott der Schöpfung in moralischer Beziehung. Wie vollkommen ist jedes Wort im Wort Gottes! Ungläubige haben, anstatt die Vollkommenheit seines Wortes zu sehen, nur aus ihrer eigenen Unwissenheit und Ohnmacht heraus argumentiert und sich zu beweisen bemüht, dass diese Kapitel von zwei verschiedenen Personen geschrieben worden sein müssen, und zwar wegen der verschiedenen Titel, die Gott gegeben wurden. Es ist jedoch nicht der unterschiedliche Stil verschiedener Menschen, sondern es ist die Weisheit Gottes, die sich in diesen Unterscheidungen zeigt. Wenn es um die Beziehung der Autorität geht und der Mensch in seinem Gehorsam geprüft wird, ist Jahwe-Elohim der Titel, der verwendet wird; wenn Er jedoch im Neuen Testament in eine Beziehung mit Söhnen tritt, ist es der Vater.
Der Name Vater wurde erst bekanntgemacht, als der Sohn kam, der sozusagen die Schleuse öffnete, damit sich die ganze Gnade Gottes ergießen konnte, und das besonders in seiner Auferstehung kraft seines Todes. Doch zwischen den beiden Extremen der Prüfung des Geschöpfes in Eden und der Vollendung der Erlösung machte Gott sich zuerst unter dem Namen des Allmächtigen und dann unter dem Namen Jahwe bekannt. Abraham war dazu berufen, sein Land und seine Verwandtschaft zu verlassen, er war dazu berufen, ein Fremder zu sein, der niemanden außer Gott hatte, auf den er schauen konnte, und so offenbarte sich ihm Jahwe als El-Schaddai, als Gott, der Allmächtige (1Mo 17,1). Später gab er sich Israel mit dem Namen Jahwe zu erkennen, als die Grundlage der nationalen Beziehung.
Hier gebraucht der Herr immer wieder diese Namen, doch nicht den des Vaters, oder zumindest nicht für uns, sondern für Jesus. So wie es hier nicht um das Haus des Vaters geht, sondern um den Thron, so ist auch der Titel, den Gott annimmt, nicht der des Vaters. Das Zentrum dieser himmlischen Szene ist der Thron Gottes, und die Heiligen werden nicht angedeutet, als würden sie sich mit dem Sohn im Haus des Vaters in Wohnungen aufhalten, sondern sie werden auf Thronen gesehen. Gott wird dann nicht mehr die Versammlung auf der Erde versammeln. Jesus wird für sie gekommen und zur Höhe aufgestiegen sein. Als die Versammlung auf der Erde der Gegenstand der Fürsorge Gottes war, nannten sie Ihn sogar hier auf der Erde Vater. Doch wenn Er das Gericht auf der Erde ausführen wird, verstehen sie, die bereits entrückt und im Himmel sind, das und nennen Ihn dementsprechend so.
Das Kommen des Herrn Jesus, um die Versammlung aufzunehmen, muss also vor den Tatsachen stattgefunden haben, die der Vision der 24 thronenden Ältesten entsprechen. Manche Menschen können nur schwer glauben, dass die Prophezeiung ein so wichtiges Ereignis stillschweigend übergehen würde. Sie vergessen jedoch, dass im Buch der Offenbarung die Entrückung der Gläubigen nicht erwähnt wird. Die einzige Frage ist, wo wir sie nach unserem besten Licht, das uns die Schrift gibt, einordnen müssen. Meines Erachtens findet sie statt, bevor die himmlischen Heiligen als eine vollständige Gruppe droben zu sehen sind, wie wir das in Kapitel 4 finden. Der Herr wird dann gekommen sein und die verherrlichten Heiligen aufgenommen haben und ihnen ihren Platz in der Gegenwart Gottes gegeben haben, bevor irgendein Gericht die Welt trifft.
Es werden schreckliche Dinge in Gerechtigkeit geschehen, aber die Gläubigen werden nicht davon betroffen sein. Die Siegel-, Schalen- und Posaunengericht haben keine Schrecken für sie. Sie bewirken bei den Verherrlichten keine Furcht, sondern nur Anbetung. Nein, diese Auferstandenen werden sich, wie wir sehen werden, um ihre Brüder kümmern, die noch mitten in der Drangsal sind. Es wird nämlich Gläubige geben, die berufen werden, wenn Gottes Wirken in der Bildung der Versammlung vollendet ist. Sie sind Brüder, die auf der Erde leiden werden, nachdem wir nicht mehr hier sind. Von diesen handelt der Hauptteil der Offenbarung (Kap. 6‒8 und 11‒16 und weitere Stellen).
Wenn der Herr als König herabkommt, wird es wieder gottesfürchtige Gläubige geben, wenn Er auf dem Thron seiner Herrlichkeit sitzen wird und alle Nationen vor Ihm versammelt sind. Diese wird Er „meine Brüder“ nennen. Im letzten Teil von Matthäus 25 wird deutlich, dass die lebenden Heiden oder Nationen, die dann auf der Erde sind, entsprechend der Art und Weise behandelt werden, wie sie sich gegenüber den Boten des Königs verhalten haben werden. Die Schafe werden bewiesen haben, dass sie an den König glauben, weil sie seine Boten aufgenommen haben. Das Verhalten der Böcke wird ihren Unglauben gezeigt haben. Denn wenn alle Warnungen, die den Menschen auf der Erde gegeben wurden, vorüber sind, wenn alle Gerichte, die in rascher Folge vom Thron ausgehen, sich als vergeblich erwiesen haben und die widerspenstigen Herzen der Menschen sich nur noch mehr gegen Gott empören, dann sagt der Herr gleichsam: „Ich will sie nicht mehr züchtigen, will nicht mehr auf Buße warten, die sie verweigern, sondern will selbst kommen und sie ins Verderben stürzen.“ Dieses Gericht entspricht dem Tag des Gerichts über die Lebendigen in Kapitel 19. Und die Zwischenzeit von Kapitel 4 und 5 bis Kapitel 19 ist angefüllt mit neuen Handlungen Gottes durch seine Gerichte in seiner Vorsehung, und auch mit seiner Barmherzigkeit gegenüber Juden und Heiden und durch Lichtblicke auf die himmlischen Heiligen in der Gegenwart Gottes.
Zweifellos gehen die Seelen der Gläubigen, wenn sie sterben, in dieser Zeit zu Gott, was auch immer ihr Segen sein mag, der für solche vorgesehen ist (Kap. 14,13). Die Gläubigen, die dann bereits verwandelt sind, bleiben während der ganzen Zeit dort. Die himmlischen Heiligen, einschließlich derer, die jetzt wahre Christen sind, derer, die früher solche waren, und der alttestamentlichen Gläubigen, können jederzeit entrückt werden, um beim Herrn zu sein. Ich kenne keinen biblischen Grund, der einen Gläubigen dazu berechtigt, zu sagen: Er wird morgen nicht kommen. Wer könnte mit göttlicher Autorität behaupten, dass vorher noch etwas geschehen müsste, dass es eine Verzögerung geben muss? Zweifellos kann eine mehr oder weniger lange Zeit dazwischen liegen, aber die Schrift spricht nicht von einer Verzögerung zwischen uns und dem Kommen Christi, sondern Er kommt vor seinem Tag der öffentlichen Erscheinung. Die wahre Einstellung des Kindes Gottes jetzt ist die eines Knechtes, der die Hand an der Tür hat und sich gleichsam nach der Ankunft seines Herrn sehnt, um Ihm, wenn Er kommt, sofort öffnen zu können.
So sagt es unser Herr selbst. Er möchte, wenn wir das so sagen dürfen, dass wir alles geordnet haben. Er wünscht sich jederzeit praktische Bereitschaft. Es ist nicht so, dass wir irgendetwas zur Vorbereitung tun könnten. Gott sei Dank, er hat uns durch die Gnade Christi bereitgemacht! Aber es mag Dinge in unseren Wegen und unserem Wandel geben, in unserem Geist und unseren Hoffnungen und Zielen, die dem Licht seiner Gegenwart nicht standhalten werden. Was auch immer wir tun, wir sollten danach streben, nichts zu beginnen, was uns dazu bringt, nicht das Kommen des Herrn zu erwarten.
Wir müssen uns also, wenn wir weise sind, vor Spekulationen oder Plänen hüten, die vermuten lassen, dass wir eine lange Zeit vor uns haben. Der Herr möchte, dass wir wie Reisende sind, die durch ein fremdes Land ziehen, und dabei in der Sehnsucht ausziehen, dem zu begegnen, der bald für uns kommt. Der Herr mag ein wenig länger brauchen, als wir denken; aber Er kommt, und das zu einer Stunde, an die die Menschen nicht denken. Sein Kommen wird sich sofort auf alle himmlischen Heiligen auswirken. Er wird die Toten auferwecken, die Lebenden verwandeln und alle zusammen hinaufbringen. Dann folgen die Ereignisse der Kapitel 4 und 5, die uns das Interesse der verherrlichten Gläubigen an den Gerechten zeigen, die auf der Erde leiden, nachdem die anderen in den Himmel eingegangen sind. Sie können nicht in vollem Umfang stattfinden, solange nur ein Teil der Versammlung dort oben in einem besonderen Zustand ist, noch wenn die tausendjährige Herrschaft gekommen ist. Die Ereignisse setzen eine Zwischenzeit zwischen diesen beiden Ereignissen voraus, wenn der Herr gekommen sein wird und sie Ihm in seiner Auferstehung gleich sind, und bevor sie Ihn vom Himmel aus begleiten, um zu richten und zu regieren.35
Das erste Siegel
Und ich sah, als das Lamm eins von den sieben Siegeln öffnete: Und ich hörte eins von den vier lebendigen Wesen wie eine Donnerstimme sagen: Komm! Und ich sah: Und siehe, ein weißes Pferd, und der, der darauf saß, hatte einen Bogen; und eine Krone wurde ihm gegeben, und er zog aus, siegend und damit er siegte (6,1.2).
Als Nächstes kommen wir zu den Dingen, die auf der Erde stattfinden, die „nach diesem geschehen“ müssen (4,1). Die Siegel sind keine Gerichte, die direkt vom Herrn ausgeführt werden, sondern geschehen in seiner Vorsehung. Einige haben bei dem weißen Pferd gedacht, dass sich das erste Siegel auf Christus beziehe. Was wäre merkwürdiger, als Ihn so dargestellt zu sehen, wo Er es doch ist, der als das Lamm die Siegel nacheinander öffnet, und der, wie es auch in der Beschreibung des sechsten Siegels deutlich wird, immer noch den Namen des Lammes trägt!
Und doch ist es merkwürdig, dass Er gerade zu der Zeit einen Eroberungszug antreten soll, wenn man es historisch betrachtet, als ganz Asien sich von Paulus abgewandt hatte; als Timotheus die traurige und sichere Vorahnung hatte, dass die bösen Menschen und Verführer immer schlimmer würden; als Johannes selbst geschrieben hatte oder im Begriff stand zu schreiben: „Kinder, es ist die letzte Stunde, und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, so sind auch jetzt viele Antichristen geworden; daher wissen wir, dass es die letzte Stunde ist“ (1Joh 2,18). Dennoch beginnen die meisten der frühen und nicht wenige der modernen Ausleger ihre Ausführungen mit diesem falschen Start.
Einige wiederum beziehen dieses Siegelgericht auf das zweite Kommen. Doch das bringt die vom Heiligen Geist festgelegte Reihenfolge der Siegel und auch die Struktur des ganzen Buches völlig durcheinander. Es ist wahr, dass in Kapitel 19, wo der Herr als Richter und in Person kommt, Er als auf einem weißen Pferd reitend dargestellt wird. Aber es gibt einen großen Unterschied zwischen dieser Vision des weißen Pferdes und dem zu Beginn von Kapitel 6. Dieses Pferd kommt nicht aus dem Himmel, wie das in Kapitel 19. Außerdem steht in Kapitel 6 kein Wort über den Reiter, der notwendigerweise Christus bedeuten müsste, während Er in Kapitel 19 „Treu und Wahrhaftig“ genannt wird und gesagt wird, dass Er in Gerechtigkeit richten und Krieg führen wird. Von wem als allein Ihm könnte dies gesagt werden? Seine Augen sind wie eine Feuerflamme. Seinen geschriebenen Namen kennt niemand außer Ihm selbst. Das Wort Gottes – König der Könige, Herr der Herren – können Titel von niemandem anderem sein außer von Jesus. Ganz zu schweigen von dem in Blut getauchten Gewand, dem Schwert, das aus dem Mund hervorgeht, der eisernen Rute, mit dem Er herrscht, und dem Treten der Kelter des göttlichen Zorns ‒ all das sind Beschreibungen in Kapitel 19, die nicht auf den Reiter von Kapitel 6 zutreffen. Hier folgen keine Heere, gekleidet in feines Leinen und so weiter.
Und obwohl von dem Reiter gesagt wird, dass ihm eine Krone [στέφανος] gegeben wurde, ist das Wort ganz anders als das in Kapitel 19 verwendete, das ein königliches Diadem [διαδήματα], die Krone des Königtums, bedeutet. Die früheren Römer liebten eine Art Kranz, der ihrer Meinung nach nicht wie das kaiserliche Diadem die Vorstellung von absoluter Autorität vermittelte, und das ist die Krone, die in Kapitel 6 erwähnt wird.
Darüber hinaus gibt es zwei häufige Zeichen oder Symbole, die in der Schrift verwendet werden, um Macht auszudrücken; das eine ist der Thron, das andere das Pferd. So haben wir zuvor bereits den höchsten Thron gesehen, und jetzt haben wir das Pferd mit dem Reiter auf der Erde. Dasselbe sehen wir in den Kapiteln 19 und 20. Das Symbol des Pferdes in dem einen Kapitel, und des Thrones in dem anderen. Der Unterschied in der Bedeutung ist dieser: Wenn die Macht gemeint ist, die rivalisierende oder gegnerische Autorität auf der Erde niederschlägt, wird das Pferd gebraucht, da es von seinem Gebrauch im Krieg her dazu bestimmt ist, sich zu unterwerfen. Wenn jedoch der Sieg errungen ist und es sich nicht um Unterwerfung, sondern um das Regieren und Richten handelt, wird der Thron verwendet, da er das passende Symbol für die Herrschaft über solche ist, die so unterworfen wurden oder unterworfen sind.
Wenn Christus im Begriff steht, seine Feinde niederzuschlagen, wird Er in der Vision von Kapitel 19 auf dem Pferd gesehen, das als Symbol für die Unterwerfung dient. In Kapitel 19 wird Er auf dem Pferd gesehen, um die Ausübung seiner Macht zur Unterwerfung darzustellen. Wenn die anschließende Herrschaft gemeint ist, erscheint in Kapitel 20 ein Thron. Es wäre natürlich ganz schwach, wenn man diese symbolische Verwendung mit einem materiellen Pferd oder Thron verwechseln würde. Die Vorstellung des Ersteren ist die Macht, sich zu unterwerfen, und die des Letzteren ist die Herrschaft, nachdem der Sieg errungen ist. Der Thron wird auch für das ernste und ewige Gericht über die Toten verwendet – ein Thron von makelloser Heiligkeit (Kap. 20). Doch auch hier ist es das Gericht Christi, bevor das Reich Gottes übergeben wird (1Kor 15; 2Tim 4).
Natürlich können wir die vier Pferde und ihre Reiter nicht auf die
großen Reiche anwenden, von denen drei längst untergegangen sind (
Doch es ist wichtig, hier anzumerken, dass es einen positiven Grund aus dem Buch der Offenbarung selbst gibt, um die Annahme zu verneinen, dass das Pferd das Römische Reich bedeutet. Ich beziehe mich nicht auf Stellen wie Kapitel 9,17, wo buchstäblich die Kavallerie gemeint zu sein scheint. Doch Kapitel 19 liefert ein Beispiel für seine symbolische Verwendung. Bedeutet der Herr auf dem weißen Pferd seine Herrschaft über das Römische Reich? Oder deuten die weißen Pferde der leinengekleideten Heere auf kaiserliche Mächte hin? Sicherlich müssen wir nach einer Erklärung suchen, die besser mit der Verwendung an anderer Stelle übereinstimmt. Meines Erachtens bedeutet es ein aggressives militärisches Vorgehen gegen die Erde, auch wenn es vom Himmel aus geschieht. Daher kann es sich, wie in Sacharja 1, auf den Herrn beziehen oder auf die verschiedenen kaiserlichen Mächte, die auf Babylon folgten. Aber im Unterschied zu den Hörnern (Sach 2,2) bezieht sich das erstere Symbol eher auf die Instrumente der Vorsehung, die hinter der Szene stehen und besonders mit diesen Reichen verbunden sind, als auf die Herrscher selbst oder ihre Reiche. Es gibt also weder aus dem Buch der Offenbarung selbst noch aus Sacharja, worauf offensichtlich angespielt wird, einen Grund, das Pferd einfach auf das Römische Reich zu deuten.
Es gibt auch keinen besseren Grund in der profanen Geschichte, zu behaupten, dass das Pferd das besondere Zeichen dieses Volkes und dieser Macht ist. Und das ist kein Wunder. Denn die römische Infanterie war charakteristischer für ihre militärische Macht als ihre Kavallerie. Zweifellos ist das Pferd auf ihren Medaillen reichlich vertreten, aber nicht mehr als bei anderen kriegerischen Völkern, vor allem im Osten, die ihre Siege so herausstellten. Es war früher eine der römischen Kriegsnormen, aber zwei Jahrhunderte lang vor Domitian waren alle Varianten dem Adler gewichen.
Abstrakt gesehen kann das Pferd also nicht als notwendiges Nationalabzeichen Roms oder als Emblem des Römischen Reiches angesehen werden. Ob es hier gemeint ist, hängt vom textlichen Zusammenhang ab. Und hier scheint mir das vierte Siegel schlüssig gegen eine solche Sichtweise zu sprechen, denn die vier Siegel sind Gerichte in der Vorsehung, die im Charakter gleich sind, sich aber in der Form unterscheiden. Die römische Erde mag die Sphäre sein, aber das hat nichts mit der Symbolkraft des Pferdes in diesem Abschnitt zu tun.
Lasst mich ohne weitere Diskussion meine eigene Ansicht darlegen. Wir haben eine aufeinanderfolgende Reihe von Gerichten der Vorsehung. Das erste ist das weiße Pferd, das Symbol für triumphierende und erfolgreiche Macht: „der darauf saß, hatte einen Bogen“ (V. 2). Der Bogen ist das Symbol der Kriegsführung auf Entfernung.36 Sein Weg ist offensichtlich der des ungebremsten Sieges. In dem Moment, wenn er erscheint, erobert er. Die Schlacht wird ohne Kampf gewonnen und anscheinend ohne das Gemetzel des zweiten Gerichts, wo das Schwert, das Symbol des Nahkampfes, verwendet wird. Aber dieser erste Eroberer ist ein Machthaber, der über die Erde fegt und einen Sieg nach dem anderen durch das Ansehen seines Namens und Rufes erringt. Es gibt hier keine Andeutung eines Gemetzels.
34 Der Leser der Horae Apoc. wird sich erinnern, wie verlegen der Autor gerade in diesem Punkt ist (i. 91–96). Er ist gezwungen zuzugeben, dass die Insignien der Ältesten auf den Auferstehungszustand nach dem Kommen Christi hinweisen (S. 92); doch auf der nächsten Seite 93 sagt er, es scheint, dass es besonders die Entschlafenen im Paradies sind, die wir hier vorgebildet finden. Mangels der Unterscheidung zwischen der παρουσία des Herrn und der ἐπιφάνεια τῆς παρουσίας αὐτοῦ (2Thes 2,1.8) entstehen ständig diese und andere Verwirrungen.↩︎
35 Es wird bemerkt werden, dass dies, wenn es begründet ist, die Frage nach der wahren und richtigen Anwendung des Restes des Buches entscheidet. Denn was ist wichtiger, als zu wissen, ob es in seinen zentralen Visionen von der Zeit spricht, in der die Versammlung noch auf der Erde ist, oder von den Tagen, die [der Entrückung] folgen werden – der großen Krise, wenn die Versammlung nicht mehr hier ist, sondern auferstanden, und Gott mit der Erde nach einem anderen Muster handelt? Zu sagen, dass es uns gegeben ist, diese Visionen zu kennen, beweist nichts. Die ganze Heilige Schrift ist uns gegeben und ist gut für uns, aber sie handelt gewiss nicht nur von uns; und wir profitieren am meisten, nicht durch die Einbildung, dass Gott immer an uns denkt, sondern indem wir ihre Ziele, ihren Umfang und ihr Ende wirklich verstehen. Hätte Abraham sich vorgestellt, dass er in die bevorstehende Katastrophe von Sodom verwickelt sein würde, weil der Herr sie ihm gnädigerweise offenbarte, bevor sie eintrat, hätte ihm eine solche Täuschung geschadet. Nicht Lot, der dort war, sondern Abraham, der nicht dort war, wurde die ausführlichste Mitteilung gemacht. Und so wird es sein, ich zweifle nicht daran: Ein Überrest wird gerettet werden – gerettet wie durch Feuer. Möge unser Platz über allem sein – über der Welt im Geist jetzt, und auf ihre Pläne und Fortschritte herabblickend, mit dem beständigen Bewusstsein eines Gerichts, das eilt – dazu bestimmt, tatsächlich oben zu sein, wenn dieses Gericht kommt.↩︎
36 Der Einfallsreichtum von Herrn E.ʼs Versuch, in dem Bogen eine Anspielung auf die kretische Herkunft von Nervas Abstammung zu erkennen, ist unbestreitbar. Doch selbst wenn man eine genauere Anspielung auf die vergangene Geschichte zuließe, als ich sie für beabsichtigt halte, bin ich überzeugt, dass die Bedeutung der Symbole nicht in hintergründigen Punkten der antiquarischen Forschung zu suchen ist, sondern eher an der Oberfläche oder zumindest in den breiten und natürlichen Zügen des biblischen Porträts.↩︎