Der Thron Satans bedeutet: Wer sieht angesichts dessen nicht die Angemessenheit, mit der sich der Herr als mit dem scharfen zweischneidigen Schwert bewaffnet vorstellt? Es ist dasselbe Wort, das an anderen Stellen dieses Buches sowohl für Sitz als auch für Thron gebraucht wird. Doch hier ist es eigentlich ein Thron, weil von Satan in Bezug auf die Autorität die Rede ist. Es ist offensichtlich, dass dies alles genau den Stand der Dinge zur Zeit Konstantins des Großen beschreibt. Anstatt auf dem Scheiterhaufen zu stehen und um Christi willen zu leiden, wurde die Kirche nun mit der Welt in einem bloßen Bekenntnis zum Christentum zusammengejocht; denn da die Welt nicht wirklich zu Christus emporstieg, musste die Kirche auf das Niveau der Welt hinabsinken. Kein Wunder, dass der Herr daraufhin sagt:
Ich weiß, wo du wohnst: wo der Thron des Satans ist; und du hältst fest an meinem Namen und hast meinen Glauben nicht verleugnet, auch in den Tagen, in denen Antipas mein treuer Zeuge war, der bei euch, wo der Satan wohnt, ermordet worden ist (2,13).
Und doch lässt Er alles gelten, was Er kann, sogar dort, wo diese elende Vereinigung zu finden war – wo seine Versammlung wohnte, wo der Thron Satans war. Sie hielten noch an seinem Namen fest und verleugneten nicht den Glauben, der den Heiligen gegeben worden war; aber das war alles. Sie hielten an seiner persönlichen Herrlichkeit fest und verleugneten nicht das, was Er durch Fleisch und Blut offenbart hatte. Sie glaubten von Ihm, was das Auge nicht gesehen hatte – seine Gottheit. Dagegen richtete sich die List Satans, der in letzter Zeit versucht hatte, die zu vernichten, die die Wahrheit bekannten. Sie waren gerade aus der großen Verfolgung herausgekommen, in der Antipas ermordet worden war. Aber jetzt lebte die Versammlung in Pergamus ruhig in der Welt, statt zu leiden. Wie Lot, so hatten auch sie ihre gerechten Seelen mit der Gottlosigkeit der Umstehenden geplagt.