Behandelter Abschnitt Off 2,13
„Ich weiß, wo du wohnst: wo der Thron des Satans ist; und du hältst fest an meinem Namen und hast meinen Glauben nicht verleugnet, auch in den Tagen, in denen Antipas mein treuer Zeuge war, der bei euch, wo der Satan wohnt, ermordet worden ist“ (2,13).
Ja, der Herr Jesus Christus nimmt nicht nur Kenntnis von dem, was den Seinen geschieht, geht nicht nur mit ihnen durch alles hindurch, kennt nicht nur ihre Werke an ihrem inneren Wert, sondern Er beurteilt auch den Ort, wo sie sich aufhalten, die Gesellschaft, in der sie sich bewegen. Welche ernste, schwerwiegende Tatsache: „Du wohnst, wo der Thron Satans ist!“ Obwohl der Herr den Widersacher am Kreuz besiegt und ihm die Todeswaffe entrissen hat, ist Satan doch immer noch der Gott und Fürst dieser Welt, ja er führt diesen Titel erst recht seit seiner Niederlage. Noch ist er eifrig beschäftigt, die Angehörigen des Herrn zu schädigen, wie und wo er nur kann, sie auf alle Weise irrezuführen und zum Straucheln zu bringen. Vermochte er als brüllender Löwe gegen Smyrna nichts, als die Körper zu töten, so kam er jetzt in dieser Periode als die schleichende Schlange, als der große Verführer. Indem nun das Kaisertum „christlich“ wurde, gelang es ihm, die Tür für die Welt zu öffnen und seinen giftigen Hauch in das Innere strömen zu lassen. „Bei euch, wo der Satan wohnt“, will allerdings nicht besagen, dass Satan in der Kirche Wohnung nehmen konnte, sondern dass er seinen Thron in solche bedenkliche Nähe zu jener brachte, dass er nun durch die Welt von innen wirken und verderben konnte.
Trotz aller Missstände konnte der Herr dennoch anerkennen, dass viele treu an seinem Namen und Glauben festhielten, vor allem unter dem Volk. Aber es gab auch treue große Zeugen, die die Wahrheit liebten und tapfer für diese kämpften, wie z. B. ein Athanasius gegen Arius, hinter dem zum Teil sogar die Kaisermacht stand. Antipas (= einer gegen alle) stellt diesen Typus auf örtlichem Gebiet der Stadt Pergamus dar. Auch war damals das Bekenntnis trotz einzelner Irrtümer noch ein wirkliches Bekenntnis zum Herrn Jesus, das der Herr noch anerkennen konnte.