Behandelter Abschnitt 2Joh 10-11
Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, so nehmt ihn nicht ins Haus auf und grüßt ihn nicht. Denn wer ihn grüßt, nimmt teil an seinen bösen Werken (V. 10.11).
Das ist eine der schmerzlichsten Pflichten, die jemals einem Christen auferlegt wurden oder werden können; und sie wird der Frau und ihren Kindern mit Nachdruck auferlegt. Ich möchte ein Beispiel nennen. Vor vielen Jahren geriet eine liebe Bekannte von mir in Schwierigkeiten, weil sie in einer christlichen Versammlung war, die sich einem Urteil über einen ähnlichen Irrtum entzog. Diese Schwester kam dorthin, kam später zu einer Versammlung das Böse gründlich verurteilte; aber sie war zögerlich, ihre Verantwortung dafür anzuerkennen, indem sie sich darauf berief, dass sie nur eine Frau sei, und was könne sie schon sagen oder tun? Solche Ausreden mögen schön und gut klingen; Frauen könnten so lobenswert in Angelegenheiten handeln, in denen sie nicht so zurückhaltend sind, wie sie es sein könnten. Wer erwartete oder hoffte, dass das Böse auf dieser Grundlage gründlicher verurteilt werden würde? Ich habe diese „auserwählte Frau“ aus 2. Johannes wieder ins Gedächtnis gerufen. Das brachte sie zum Schweigen, denn sie war nicht nur einsichtig und erfahren, sondern auch gottesfürchtig. Das Problem war, dass sie überzeugt war, sich ihrer Pflicht entzogen zu haben.
Wo es um die Lehre Christi geht, darf man nicht zögern: Kompromisse sind Verrat am Herrn; und wenn wir Christus nicht treu sind, werden wir niemals allem treu sein, was Gott uns offenbart hat. Die Ehre Gottes konzentriert sich in Ihm, durch den Gnade und Wahrheit zu uns gekommen ist. Wenn daher jemand käme, der diese Lehre nicht brächte, selbst wenn er einst der liebenswürdigste Freund auf der Erde wäre, so stünden sie und ihre Kinder unter der ernsten Verpflichtung, ihn um Christi willen abzulehnen. Hierzu ruft Gott uns gegenwärtig auf. Wenn er nicht die Lehre Christi bringt, schließ die Tür zu, hab nichts mit einem Antichrist zu tun. Denen, die den Namen und das Wort Christi nicht schätzen, muss das unerhört erscheinen, besonders in diesen liberalen Tagen, wo der Mensch alles ist und Christus wenig oder nichts; und selbst bekennende Christen sind so bereit, nichts dazu zu sagen. „Wie schade ist es, die Einheit durch solche Fragen zu stören! Ist es nicht ihre Hauptpflicht, zusammenzuhalten und die Zerstreuung zu vermeiden, die das schockierende Übel ist? Außerdem ist er ein so netter und lieber Bruder, der es vielleicht für angebracht hält, seine kleine Vorstellung aufzugeben, wenn man sie nicht zu einer Flamme anfacht.“ Das sind die Neutralen, die gefährlicher sind als selbst die betörten Verführer.