Der Herr Jesus lernte den Gehorsam durch die Dinge, die Er litt. Wir lernen zu gehorchen, indem wir unseren Widerwillen verurteilen; und der Heilige Geist macht uns frei durch die Gnade Christi. Er lernte Gehorsam, weil es für Ihn als Gott eine ganz neue Sache war. Wir müssen es lernen, weil wir von Natur aus ungehorsam sind, was eine ganz andere Sache ist. Aus Gnade lieben wir das Wort und ehren den Gott, der uns von ganzem Herzen liebt. Nun empfangen wir dankbar ein Gebot des Vaters. Gibt es etwas Gutes, das nicht auf göttlicher Autorität beruht? Und die Verleugnung der göttlichen Autorität wäre ein unsagbarer Verlust. Zweifellos gibt es mehr als Autorität, es gibt göttliche Liebe; aber während die Liebe immer in Gott war und sich uns offenbarte, als wir gottlos und böse waren, beginnen wir bei der Bekehrung immer mit göttlicher Autorität und Unterwürfigkeit des Herzens, entsetzt über unsere alte widerspenstigen Gesinnung. Bei der Bekehrung unterwirft sich ein Mensch zum ersten Mal in seinem Leben Gott wirklich; und zwar, wie Gott will, indem er sich vor dem Herrn Jesus niederbeugt.
Und nun bitte ich dich, Frau, nicht als ob ich dir ein neues Gebot schriebe, sondern das, was wir von Anfang an gehabt haben: dass wir einander lieben sollen (V. 5).
Hierüber braucht man umso weniger sagen, weil wir es schon öfter im ersten Brief vor uns hatten. Dennoch ist es immer gut, sich daran zu erinnern, dass es nicht nur ein großes Merkmal der neuen Natur und der göttlichen Lehre ist, sondern dass es untrennbar mit dem Gehorsam verbunden ist, ein gleiches Merkmal der Gotteskindschaft, wie wir es in Vers 6 beschrieben finden: