Und sie gingen zu Josua in das Lager nach Gilgal und sprachen zu ihm und zu den Männern von Israel: Aus fernem Land sind wir gekommen, und nun schließt einen Bund mit uns (9,6).
Das hat die Kinder Israel und Josua natürlich aus der Fassung gebracht. Sie wussten genau – und es ist wichtig zu sehen, wie gut es verstanden wurde, dass Gott sein Volk aufgerufen hatte, keinen Frieden mit den Kanaanitern zu schließen, sondern dass sie ein Volk waren, das dem Untergang geweiht war. Es ist Hunderte von Jahren her, dass Gott dieses Land Abraham gegeben hatte. Die Kanaaniter waren damals im Land, aber sie waren jahrhundertelang ungestört weitergezogen und hatten sich bis vor kurzem erlaubt, ihre Ansiedlung dort für nicht so gefährlich zu halten. Aber als man von dem Durchzug durch das Rote Meer hörte, erschrak ihr Herz. Als das Volk dann, nach der langen Pause in der Wüste, den Jordan überquerte, warnten sie erneute Schmerzen vor der nahenden Strafe, wenn sie sich dem Gott Israels widersetzten. Zweifellos hätten sie fliehen können. Es stand ihnen offen, Kanaan zu verlassen. Welches Recht konnten sie vorgeben, das Land Gottes in Besitz zu nehmen? Hatte Gott keine Hoheitsgewalt? Ist Er der Einzige, der in dieser Welt kein Recht besitzt? Was für ein Gedanke über Gott herrscht in dieser Welt!
Aber es gibt noch mehr zu bedenken. Wir haben vielleicht bemerkt, und es ist wichtig, sich das vor Augen zu halten, dass es unter dem vollsten Recht Gottes war, dass der Jordan überquert wurde. Sein war die Lade „des Herrn der ganzen Erde“. Er würde seine Ansprüche nicht herabsetzen; Er würde seine Rechte nicht verleugnen. Genau auf dieser Grundlage und sozusagen mit diesem Banner zogen sie in das Heilige Land ein. Es war also auf die Gefahr hin, dass jeder, der wusste, dass Gott dieses Land für Israel bestimmt hatte (und das war wohl bekannt), und der, nachdem er die warnende Stimme all dessen gehört hatte, was Pharao und Amalek und Og und Sihon und Midian widerfahren war, es dennoch wagte, seinem Heer zu trotzen. Sicherlich mussten sie dann die Konsequenzen tragen.
Aber die Gibeoniter machten sich nach ihrer Art ans Werk. Wenn die Menge der Nationen auf Gewalt vertraute, verließen sich die Gibeoniter auf schlaue Ratschläge. Darin können wir die List des Teufels verkörpert sehen. Dies repräsentiert zumindest einige von ihnen. Der Epheserbrief gibt uns göttliche Autorität für die ernste Tatsache, dass wir die ganze Waffenrüstung Gottes brauchen, um den beiden Dingen zu widerstehen – der Macht Satans auf der einen Seite und der List des Teufels auf der anderen, und das mit deutlicher Bezugnahme auf eben dieses Buch Josua. Kapitel 6 lehrt uns im Gegensatz zu Israel, dass wir nicht mit Fleisch und Blut kämpfen, sondern mit den „geistlichen Mächten der Bosheit in den himmlischen Örtern“ (V. 12).
So wird uns die Natur des Falles sehr deutlich vor Augen geführt. Die Gibeoniter sind ein Bild derer, die mit Satans List angetrieben werden, um das Volk Gottes zu einem Fehltritt zu verführen, und wie weit das gelungen ist, müssen wir nun erfahren.
Und sie gingen zu Josua in das Lager nach Gilgal und sprachen zu ihm und zu den Männern von Israel: Aus fernem Land sind wir gekommen, und nun schließt einen Bund mit uns (9,6).