Behandelter Abschnitt Jos 3
Dann folgt die neue Begebenheit in Josua 3: „Da machte sich Josua frühmorgens auf, und sie brachen auf von Sittim und kamen an den Jordan, er und alle Kinder Israel; und sie übernachteten dort, ehe sie hinüberzogen. Und es geschah am Ende von drei Tagen, da gingen die Vorsteher mitten durchs Lager, und sie geboten dem Volk und sprachen: Sobald ihr die Lade des Bundes des Herrn, eures Gottes, seht, und die Priester, die Leviten, sie tragen, so sollt ihr von eurem Ort aufbrechen und ihr nachfolgen“ (V. 1‒3). Es ist klar, dass es in diesem Fall einige bemerkenswerte Punkte gibt, die sich von denen des Durchzugs des Roten Meeres unterscheiden. Dort gab es keine solche Feierlichkeit wie hier. Die Lade des Herrn hatte damals keinen Platz, so auch keinen Anspruch des Rechts auf die ganze Erde – des Herrn der ganzen Erde. Es gab keine solche Reihenfolge, dass die Priester zuerst mit der Lade hineingingen und dann das Wasser stehenblieb, damit das Volk hindurchziehen konnte. In der Hauptsache zeigt sich dieselbe allgemeine Wahrheit: nämlich, dass Gottes Macht in Gnade wirkt, und dass sein Volk in den Tod hineingeht und siegreich daraus hervorkommt. Aber wenn dies gesagt worden ist, haben wir vielleicht alles gehört, was allgemein bekannt ist.
Schauen wir uns nun ein wenig die Unterschiede an, die von größter Wichtigkeit zu sein scheinen. Dort fordert der Herr das Volk auf: „Heiligt euch, denn morgen wird der Herr in eurer Mitte Wunder tun. Und Josua sprach zu den Priestern und sagte: Nehmt die Lade des Bundes auf und zieht vor dem Volk hinüber. Und sie nahmen die Lade des Bundes auf und zogen vor dem Volk her. Und der Herr sprach zu Josua: An diesem Tag will ich beginnen, dich in den Augen von ganz Israel großzumachen, damit sie wissen, dass ich, so wie ich mit Mose gewesen bin, mit dir sein werde. Und du sollst den Priestern, die die Lade des Bundes tragen, gebieten und sprechen: Wenn ihr an das Ufer des Jordan kommt, so bleibt im Jordan stehen“ (V. 5–8).
Und Josua sagt ihnen, dass sie hierherkommen und die Worte des Herrn, ihres Gottes, hören sollen, und versichert ihnen: „Hieran sollt ihr erkennen, dass der lebendige Gott in eurer Mitte ist und dass er die Kanaaniter und die Hethiter und die Hewiter und die Perisiter und die Girgasiter und die Amoriter und die Jebusiter gewiss vor euch vertreiben wird. Siehe, die Lade des Bundes des Herrn der ganzen Erde zieht vor euch her in den Jordan. Und nun nehmt euch zwölf Männer aus den Stämmen Israels, je einen Mann für den Stamm. Und es wird geschehen, wenn die Fußsohlen der Priester, die die Lade des Herrn, des Herrn der ganzen Erde, tragen, im Wasser des Jordan ruhen, so werden die Wasser des Jordan, die von oben herabfließenden Wasser, abgeschnitten werden, und sie werden stehen bleiben wie ein Damm“ (V. 10‒13). Dies sollte das Prinzip sein: Die Lade Gottes sollte vorausgehen, das Volk sollte folgen, jedoch mit einem entsprechenden Abstand (V 3.4). Sogar in der tiefsten Barmherzigkeit oder in der reichsten Verleihung der Vorrechte, so wie Gott seine Ehrfurcht nicht verlieren kann, so soll auch sein Volk keine Eile haben. „Und es geschah, als das Volk aus seinen Zelten aufbrach, um über den Jordan zu ziehen, als die Priester die Lade des Bundes vor dem Volk hertrugen, und sobald die Träger der Lade an den Jordan kamen und die Füße der Priester, die die Lade trugen, in den Rand des Wassers tauchten – der Jordan aber ist voll über alle seine Ufer die ganze Zeit der Ernte hindurch –“, das bedeutet, dass die Schwierigkeiten zu dieser Zeit am größten waren. Der Jordan war besonders voll. Deshalb war es zu der Zeit schwieriger als sonst, hindurchzuziehen. Wie begegnete Gott daher dieser Schwierigkeit: „… da blieben die von oben herabfließenden Wasser stehen; sie richteten sich auf wie ein Damm, sehr fern, bei Adam, der Stadt, die seitwärts von Zaretan liegt; und die zum Meer der Ebene, dem Salzmeer, hinabfließenden Wasser wurden völlig abgeschnitten. Und das Volk zog hindurch, Jericho gegenüber. Und die Priester, die die Lade des Bundes des Herrn trugen, standen festen Fußes auf dem Trockenen in der Mitte des Jordan; und ganz Israel zog auf dem Trockenen hinüber, bis die ganze Nation vollends über den Jordan gegangen war (V. 14‒17). Der Glaube war also in lebendiger Übung.