Hier wird noch ein weiteres Wort hinzugefügt, dessen Bedeutung für das jüdische Denken nicht weniger offensichtlich ist. Sie dachten viel an die Herrlichkeit der Engel. Das Gesetz empfingen sie als durch das Wirken von Engeln verordnet (Apg 7,50; Gal 3,19). Sie pflegten daher diese gehorsamen Boten der Macht Gottes mit Ehrfurcht und Bewunderung zu betrachten, wofür es keinen stärkeren Beweis geben kann als die Versuchung des Johannes in Offenbarung 19,10. Daher der Ernst des weiteren Zeugnisses von der Herrlichkeit Christi: indem er um so viel besser geworden ist als die Engel, als er einen vorzüglicheren Namen vor ihnen ererbt hat (1,4).
Christus ist es, der den Grund für den Ratschluss Gottes deutlich macht, aus der Mitte der Menschen die zu erheben, die für einen Platz bestimmt sind, der unvergleichlich höher ist als der der Engel. Wenn der Sohn Gottes Mensch wurde, so war dies verständlich, angemessen und notwendig. Und die Erlösung, die in Christus ist, und die sich daraus ergebende Nähe der Beziehung, in die die Gnade den Gläubigen bringt, machen unsere Verbindung mit Ihm und unsere Erhebung über die Engel deutlich. Denn sie sind nicht berufen, sondern blieben bewahrt. Da sie nicht in den moralischen Ruin versunken sind, haben sie keine Erfahrung mit der Barmherzigkeit, die rettet und mit Christus verbindet. Daher wird von Engeln nie gesagt, dass sie herrschen. Sie dienen, statt auf Thronen zu sitzen. Wir werden mit Ihm herrschen, doch wir werden dann genauso dienen wie jetzt, und zwar um so besser durch die Gnade, weil wir, aus dem niedrigsten Zustand der Schuld und des Bösen befreit, Gegenstände seiner unaufhörlichen und unendlichen Liebe sind und an seiner Herrlichkeit so sicher teilhaben werden, wie wir jetzt in seiner Gnade ruhen. Die Engel kennen weder das eine noch das andere Extrem wie wir; aber wir rühmen uns nur durch den, der so viel besser geworden ist als die Engel, weil Er ein Erbe hat, das besser ist als das ihre. Es ist der Messias, von dem wir hier hören.