Wir haben es mit der Wahrheit zu tun, nicht mit Fabeln; und wir stehen unter der Gnade, nicht unter dem Gebot von Menschen, die sich von der Wahrheit abgewandt haben. Weder Phantasie noch menschliche Moral können sich mit der christlichen Offenbarung vermischen. Die Heilige Schrift erhellt ihre lebendigen Beziehungen und ihre herrlichen Aussichten, mit denen sich Fabel und ein ungeistlicher Verstand niemals vergleichen können. Auch menschliche Gebote können sich nicht über ihre Quelle erheben; sie sind von der Welt und daher vergänglich. Das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit und richtet sowohl die Fabel als auch das menschliche Gebot gleichermaßen.
Den Reinen ist alles rein; den Befleckten aber und Ungläubigen ist nichts rein, sondern befleckt ist sowohl ihre Gesinnung als auch ihr Gewissen (1,15).
Pflicht hängt von Beziehung ab, und Beziehung von der Offenbarung Gottes in Christus, unserem Leben. Sonst sind wir noch in unseren Sünden. Wir waren alle darin – nicht gerade in den gröbsten, auch nicht in allen nach außen schändlichen, wie es bei einigen der Fall war. Jetzt aber, durch die Gnade, sind wir „abgewaschen, aber ihr seid geheiligt, aber ihr seid gerechtfertigt worden in dem Namen des Herrn Jesus und durch den Geist unseres Gottes“ (1Kor 6,11). Das also ist die Quelle der christlichen Reinheit; und sie ist es umso wahrhaftiger, weil sie von Gott ist; der, wie Er berufen hat, die Seinen auch bewahren wird, durch unsern Herrn Jesus – der uns, die wir in der Welt sind, geliebt hat und bis ans Ende liebt. Für solche sind alle Dinge rein, weil sie selbst rein sind. Es ist jetzt keine Frage der Enthaltsamkeit von diesem oder jenem, der Erlaubnis gesetzlicher Heiligkeit oder fleischlicher Unreinheit. Der Wille Gottes, wie er durch sein Wort ausgedrückt wird, leitet den Gläubigen, wie wir seine Vollkommenheit in dem Herrn Jesus sehen.