Der Apostel konnte sich getrost auf das innere Wissen der Brüder berufen. Der Eingang des Paulus und Silas, den sie bei den Gläubigen in Thessalonich hatten, war nicht vergeblich gewesen. Eine göttliche Absicht der Gnade, die Realität des Eindrucks der Wahrheit auf die Gewissen und die Kraft des Heiligen Geistes hatten ihren Dienst gekennzeichnet und entsprechende Ergebnisse hervorgebracht. Und kein Wunder; denn es war die Liebe Christi, die die umkommenden Menschen, die weder Gott noch die Kraft seiner Auferstehung kannten, dazu zwang, den Tod sogar für sie zu schmecken. Sicherlich war es weder eine großtuerische Show noch ein Urlaubsbesuch, sondern ein in den Augen ihrer Besucher so ernstes Anliegen, dass kein Gegenstand auf dem Weg oder an der Stelle zurückhielt. sondern nachdem wir in Philippi zuvor gelitten hatten und misshandelt worden waren, wie ihr wisst, waren wir freimütig in unserem Gott, das Evangelium Gottes zu euch zu reden unter großem Kampf (2,2).
Ihre ungerechte Behandlung durch die Heiden in Philippi hat ihren unbezwingbaren Glauben und ihre Liebe ebenso wenig entmutigt wie die anschließende Verfolgung durch jüdische Bosheit und Eifersucht in Thessalonich. Keine Erfahrung mit Leiden kann die beirren, deren Absicht es ist, alles um Christi und um der Auserwählten willen zu ertragen, „damit auch sie die Errettung erlangen, die in Christus Jesus ist, mit ewiger Herrlichkeit“ (2Tim 2,10). Daher ihre Zuversicht: wir waren „freimütig in unserem Gott, das Evangelium Gottes zu euch zu reden unter großem Kampf“ (V. 2). Wenn es die Gewissheit gab, dass die Frohe Botschaft von Gott kam, wurden sie durch Gott ermutigt, sie zu verkünden, ganz gleich wie viel Widerstand oder Gewalt sie umgab. Wenn also der Apostel jetzt die Gläubigen in Thessalonich ermahnen musste, dass sich niemand durch ihre Drangsal beirren lassen würde, indem er als unerfahrener Diener, der anderen eine Last auf die Schultern legt, die Er mit seinem eigenen Finger nicht bewegen würde. Von Anfang an war er berufen, für den Namen Christi zu leiden und diesen Namen vor Nationen als Könige und Söhne Israels zu tragen, um ihnen die Augen zu öffnen, damit sie sich von der Finsternis zum Licht und von der Macht des Satans zu Gott bekehren, damit sie Vergebung der Sünden und ein Erbe unter denen empfangen, die durch den Glauben an Christus geheiligt sind (Apg 9,15; 26,18). Und darin wirkte er mit brennendem Eifer, worauf sich einerseits „viel Kampf“ bezieht, auf rein äußere Not, oder andererseits jenes Ringen für die Gläubigen gegen die List des Teufels, von dem wir in Kolosser 2,1 hören. Er wandelte und diente in der Wahrheit, die er lehrte.