Behandelter Abschnitt Kol 4,15-16
Grüßt die Brüder in Laodizea und Nymphas und die Versammlung, die in seinem Haus ist. Und wenn der Brief bei euch gelesen ist, so macht, dass er auch in der Versammlung der Laodizeer gelesen werde und dass auch ihr den aus Laodizea lest (4,15.16).
Ob es sich bei diesem Brief um den Brief handelt, der allgemein als der Epheserbrief bekannt ist (und der den Charakter eines Rundschreibens hat), oder um den an Philemon (der wahrscheinlich in oder bei Laodizea wohnte), oder ob er sich auf einen nicht mehr existierenden Brief bezieht (möglicherweise einen Brief aus Laodizea an Paulus, wörtlich), sind Fragen, über die unter gelehrten Männern viel gestritten wurde. Zwei Bemerkungen dazu, die klar und sicher erscheinen:
Der Brief aus Laodizea wäre in der Tat eine seltsame Art, einen Brief zu beschreiben, der an die dortige Versammlung geschrieben wurde. Es wäre natürlich genug, wenn damit ein Brief gemeint wäre, der damals dort war und auch für die Gläubigen in Kolossä bestimmt war, an wen auch immer er gerichtet gewesen sein mag.
Es spricht nichts dagegen, dass mehr Briefe geschrieben wurden, als wir besitzen, wobei Gott nur die bewahrt hat, die für die ständige Leitung der Gläubigen bestimmt waren. Aber dass der eine, auf den hier angespielt wird, ein verlorener Brief ist, der an Laodizea gerichtet war, ist völlig unbewiesen. Es ist auch offensichtlich, dass der Kolosserbrief dazu bestimmt war, an Laodizea weitergegeben zu werden. Der Brief, den die Laodizeer nach Kolossä weiterleiten sollten, mag an sie gerichtet gewesen sein, aber die Beschreibung lässt keinen solchen Schluss zu.
Welche Verbindungen der Liebe und des gegenseitigen Nutzens unter den Versammlungen!