Wenn der Apostel einer Frau verbietet, zu lehren und so weiter, so tut er das mit der Begründung, dass eine Frau leichter verführt werden kann als ein Mann. Adam wurde nicht verführt; er war deswegen nicht besser, denn obwohl er nicht verführt wurde, sündigte er kühn mit offenen Augen, während die Frau in ihrer Schwäche verführt wurde. Daraus folgert der Apostel, dass die Frau nicht lehren noch herrschen soll, weil sie in ihren Neigungen stärker ist als in ihrem Urteil. Ein Mann mag schlimmer sein, aber er ist weniger anfällig für Verführung. Die Frau wird von ihren Neigungen beherrscht, anstatt dass ihr Urteilsvermögen sie leitet. Eine Frau ist nicht so geneigt, auf dieser Seite zu versagen. Eine weise Frau würde ihre Weisheit dadurch zeigen, dass sie sich nicht an die Stelle ihres Mannes setzt, geschweige denn über ihn. Wenn sie sich mit ihm vergleichen würde, könnte sie leicht in die Irre geführt werden; aber wenn sie an den Herrn denkt, würde sie eher ihren Mann in den Vordergrund stellen. Das Prinzip der Unterordnung unter den Ehemann ist hier ohne jede Einschränkung. „Wie es sich im Herrn geziemt“ bedeutet nicht so sehr, dass es sich um ein Maß handelt, sondern dass es sich im Herrn geziemt, dass die Ehefrauen sich unterordnen.
Danach folgt das Wort an die Ehemänner.
Ihr Männer, liebt eure Frauen und seid nicht bitter gegen sie (3,19).
Die Frau braucht nicht ermahnt zu werden, ihren Mann zu lieben; es wird angenommen, dass ihre Zuneigung in Ordnung ist. Aber es ist sehr gut möglich, dass der Ehemann sich von der Sorge und dem äußeren Druck des Lebens so vereinnahmen lässt, dass er sich nicht ausreichend um seine Frau kümmert und sich nicht für ihre Sorgen interessiert; deshalb ist dies die Ermahnung für ihn. Die Frau ist notwendigerweise auf ihren Mann geworfen; sie verlässt Vater, Mutter und alles. Wenn der Mann nicht wachsam ist, kann er in der aufmerksamen Liebe versagen, in der Aufmerksamkeit jedes Tages, und sein Temperament nicht ausreichend bewahren, was das zu sein scheint, was mit „bitter“ gemeint ist. Es sollte diese Zuneigung für die Frau geben, diese Wachsamkeit gegen den Einfluss der Umstände; die äußere Welt mag oft Anlass zu Irritationen geben, und dann ist der Ehemann geneigt, seinen Frust zu Hause auszulassen, besonders an seiner Frau. Das ist die menschliche Natur und, wie wir wissen, geschieht das nur allzu oft; aber es ist nicht Christus; und hier wird davor gewarnt. „Ihr Männer, liebt eure Frauen und seid nicht bitter gegen sie.“ Niemand soll sich anmaßen zu denken, für ihn sei diese Ermahnung unnötig.
In der gleichen Reihenfolge erscheinen Eltern und Kinder, die Väter aber in besonderer Weise.