Behandelter Abschnitt 5Mo 4
In 5. Mose 4 finden wir eine andere Linie von Dingen. Der Gesetzgeber stellt ihnen die Art und Weise vor, wie das Gesetz mit ihnen selbst umging, und zwar in einem Punkt, den er besonders betont. „Und nun, Israel, höre“ (V. 1). Es scheint in gewisser Weise eine neue Rede zu sein. „Und nun, Israel, höre auf die Satzungen und auf die Rechte, die ich euch zu tun lehre, damit ihr lebt und hineinkommt und das Land in Besitz nehmt, das der Herr, der Gott eurer Väter, euch gibt. Ihr sollt nichts hinzutun zu dem Wort, das ich euch gebiete, und sollt nichts davon wegnehmen, damit ihr die Gebote des Herrn, eures Gottes, haltet, die ich euch gebiete“ (V. 1.2). Das macht es doch wieder zu deutlich, als dass es vieler Worte bedürfte, um darzulegen, was Mose, oder vielmehr Gott selbst, in all diesen Kapiteln im Blick hat. Es ist der Gehorsam. „Eure Augen haben gesehen, was der Herr wegen Baal-Peor getan hat; denn alle Männer, die Baal-Peor nachgegangen sind, hat der Herr, dein Gott, aus deiner Mitte vertilgt; ihr aber, die ihr dem Herrn, eurem Gott, anhingt, seid heute alle am Leben“ (V. 3.4). So wird auch diese Tatsache verwendet. Der Herr hatte die frühere Generation wegen ihres Ungehorsams erschlagen. „Siehe, ich habe euch Satzungen und Rechte gelehrt, so wie der Herr, mein Gott, mir geboten hat, damit ihr so tut inmitten des Landes, wohin ihr kommt, um es in Besitz zu nehmen. Und so haltet sie und tut sie! Denn das wird eure Weisheit und euer Verstand sein vor den Augen der Völker, die alle diese Satzungen hören und sagen werden: Diese große Nation ist ein wahrhaft weises und verständiges Volk“ (V. 5.6).
Als nächstes betont er ihr einzigartiges Vorrecht, dass der Herr bei ihnen gegenwärtig war. Welches Volk hatte ein solches Wunder wie Gott selbst in seiner Mitte ‒ Gott selbst in der Nähe der Geringsten von ihnen? „Denn welche große Nation gibt es, die Götter hätte, die ihr so nahe wären wie der Herr, unser Gott, in allem, worin wir zu ihm rufen? Und welche große Nation gibt es, die so gerechte Satzungen und Rechte hätte wie dieses ganze Gesetz, das ich euch heute vorlege?“ (V. 7.8). Es war nicht nur ein Anblick Gottes, sondern jemand, der sich für sein Volk Israel auf das Lebendigste und Innigste interessierte. „Nur hüte dich und hüte deine Seele sehr, dass du die Dinge nicht vergisst, die deine Augen gesehen haben, und dass sie nicht aus deinem Herzen weichen alle Tage deines Lebens! Und tu sie deinen Kindern und deinen Kindeskindern kund!“ (V. 9).
Der Punkt, der hier nachdrücklich betont wird, ist, dass sie, als sie kamen und, soweit man damals stehen konnte, in der Gegenwart Gottes standen, kein Abbild des Herrn gesehen hatten. Was für ein Schutz war das gegen den Missbrauch äußerer Formen! Gott selbst offenbarte sich nicht durch eine äußere Gestalt eines Geschöpfes. Der Herr, ihr Gott, machte sich ihnen nicht durch ein Gleichnis sichtbar. Folglich wird hier ein schwerer Schlag gegen die Neigung zur Abgötterei geführt. Denn wenn man sich von Christus trennt, werden dies Ordnungen nur eine Schlinge für die Menschen. Noch mehr seit Christus: Missbrauchte Ordnungen sind im Prinzip dasselbe, wie Galater 4 lehrt. Davor wurde von Anfang an durch die Tatsache gewarnt, dass kein Gleichnis mit Gott gegeben war. „… da tratet ihr hinzu und standet unten am Berg; und der Berg brannte im Feuer bis ins Herz des Himmels: Finsternis, Gewölk und Dunkel. Und der Herr redete zu euch mitten aus dem Feuer; die Stimme der Worte hörtet ihr, aber eine Gestalt saht ihr nicht – nur eine Stimme. Und er verkündigte euch seinen Bund, den er euch zu tun gebot, die zehn Worte; und er schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln“ (V. 11–13). Sie wurde aufgefordert, zu gehorchen. Und dann folgt die Ermahnung, sich davor zu hüten, sich durch Abgötterei zu verderben, durch das Gleichnis mit irgendeinem Geschöpf. Dies wird bis zum Ende des Kapitels fortgesetzt, mit der Einrichtung der Städte, in denen der Totschläger Zuflucht finden konnte.