Behandelter Abschnitt Eph 5,18-21
Und berauscht euch nicht mit Wein, in dem Ausschweifung ist, sondern werdet mit dem Geist erfüllt, redend zueinander in Psalmen und Lobliedern und geistlichen Liedern, singend und spielend dem Herrn in eurem Herzen, danksagend allezeit für alles dem Gott und Vater im Namen unseres Herrn Jesus Christus, einander untergeordnet in der Furcht Christi (5,18–21).
Redend „zueinander“ (wie in Kap. 4,32) bezieht sich auf jede Form, in der sich die Freude der Versammlung ausdrückt. Die Psalmen, Loblieder und geistliche Lieder verstehe ich alle als die geistlichen Lieder der Christen, wodurch sie ihre Anbetung und ihr Lob oder ihr heiliges Empfinden ausdrücken, wobei das Wort „geistlich“ der letzten oder niedrigsten Klasse von ihnen, den Liedern, hinzugefügt wurde, um auch ihre Weihe an den Herrn zu kennzeichnen. Dies ist wahre und heilige Freude. Mögen wir sie in Einfachheit pflegen. Wir haben tatsächlich ein schönes Erbteil. Können wir Ihm, der unser Gott und Vater ist, nicht für alles danken, im Namen unseres Herrn Jesus? Was könnte uns glücklicher machen, als dass wir uns einander in seiner Furcht unterordnen?
Wir kommen nun zu den besonderen irdischen Beziehungen. Wir hatten die allgemeinen Ermahnungen, die die Heiligen Gottes als solche betreffen – Kinder Gottes und Glieder des Leibes Christi. Aber nun zeigt der Heilige Geist, dass Er nicht gleichgültig ist gegenüber den Beziehungen, die diese Gläubigen entweder untereinander oder zu anderen auf der Erde haben können. Es könnte zum Beispiel Ehemänner und Ehefrauen geben, die beide Christen sind; oder es könnte nur einer in dieser Beziehung bekehrt sein, während der andere noch ein Jude oder Heide ist; und so ist es auch mit der Beziehung von Vätern und Kindern, von Herren und Knechten. Vorläufig haben wir es nur mit dem zu tun, was die engste Verbindung auf der Erde betrifft, nämlich die von Mann und Frau. Und wir werden finden, dass der Heilige Geist für die Bedürfnisse der so miteinander verbundenen Kinder Gottes reichlich sorgt, so dass sie, was auch immer ihre Schwierigkeiten sein mögen, gnädige Unterweisung und ernste Ermahnung finden und nicht nur Befehle in Bezug auf die Umstände, in denen sie vor Gott stehen, denn das ist nicht unbedingt die Form, in der die christlichen Anweisungen zu uns kommen. Natürlich kann es im ganzen Neuen Testament Vorschriften und Gebote geben und gibt es auch. In der Tat drängt derjenige, der die Liebe am meisten hervorhebt, am meisten auf Gebote; denn im Evangelium und in den Briefen des Apostels Johannes, wird die größte Betonung auf solche Anordnungen gelegt; und doch wissen wir alle, dass es keinen Teil der Schrift gibt, der die Liebe Gottes zu uns deutlicher und wiederholt hervorbringt. Es ist daher der größtmögliche Irrtum, anzunehmen, dass es irgendeinen Widerspruch zwischen der Liebe Gottes und den strengsten Geboten gibt, die seine Autorität seinen Kindern auferlegt.