Und er kam und verkündigte Frieden, euch, den Fernen, und Frieden den Nahen (2,17).
Alles wird Ihm zugeschrieben, weil es auf das Kreuz gegründet ist; und es ist Christus, der nun durch den Heiligen Geist diesen himmlischen Frieden sowohl den einst fernen Heiden als auch dem bisher begünstigten Israel verkündigt. Wo diese Wahrheit unbekannt ist, mögen die Menschen Christus mehr oder weniger predigen und viel Allgemeines über die Verheißungen Gottes reden; ein Jude mag viel über die Verheißungen sprechen; und gerade ihnen wird es nach und nach gegeben sein, das Lied zu singen: „denn seine Güte währt ewig“ (Ps 136) – das ist die große Bedeutung der Psalmen des Tausendjährigen Reiches. Dass die meisten Christen praktisch eine jüdische Stellung einnehmen, bringt sie dazu, die Psalmen Davids zum Grundnahrungsmittel der christlichen Gemeinschaft zu machen und zum Ausdruck ihres eigenen Zustandes vor Gott. Die ganze Heilige Schrift ist natürlich von Gott zum Nutzen und Segen des Christen gegeben. Aber soll ich einen Stier und eine Ziege opfern, weil es früher geboten wurde? Das dritte Buch Mose zu imitieren ist eine Sache, es zu verstehen eine ganz andere. „Heben wir nun das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! Sondern wir bestätigen das Gesetz“ (Röm 3,31), aber wir sind nicht unter Gesetz. Wenn ich also über meinen Wandel als Christ spreche, sagt der Apostel Paulus, dass die Sünde keine Herrschaft über mich haben soll, denn ich bin nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade. Wie traurig ist es zu sehen, dass die Evangelikalen als Körperschaft jetzt fleißig das Gegenteil predigen! Sie mögen ein gewisses Maß an Wahrheit über andere Dinge predigen, aber sie können nicht das Evangelium predigen, und die Versammlung Gottes verleugnen. Ein Christ ist durchaus nicht unter dem Gesetz, denn er ist unter dem gestorbenen und auferstandenen Christus. Christus war einst unter dem Gesetz; aber da hatte ich keine Beziehung zu Ihm. Er ist am Kreuz aus dem Gesetz herausgegangen; und von da an beginnt meine Verbindung mit Christus. Ich bin mit Christus im Himmel vereinigt, nicht auf der Erde. Was hat Christus im Himmel mit dem Gesetz zu tun? Daher heißt es, wir stehen unter der Gnade, nicht unter dem Gesetz. Außerdem ist diese Lehre sehr praktisch. Der Wandel wird erstaunlich herabgesetzt, wo ein Irrtum darüber verkündet wird; und Satan versucht, das Gesetz nach dem Glauben einzubringen, wenn er es nicht verderben kann, um den Glauben zu verhindern.
Hier wird also der Friede gepredigt: