Behandelter Abschnitt Eph 2,14-16
So haben wir in diesem Brief den Heiden in einem höchst beklagenswerten Zustand der Entfernung von Gott und der Trennung von allem, was Gott auf der Erde erwählt hatte. Aber das Kreuz Christi hat alle diese Unterscheidungen zunichtegemacht. Das Kreuz hat bewiesen, dass der begünstigte Jude möglicherweise noch ungerechter war als der arme Heide. Sie hatten ihren eigenen Messias verworfen und gekreuzigt; und wenn es unter den Juden jemanden gab, der seinen Tod dringender forderte als andere, dann waren es die Priester; und so ist es immer. Es gibt nichts, was so herzlos ist wie die Religion der Welt; und wenn es damals so war, dann erst recht jetzt. Was ist so schlimm unter der Sonne wie ein falsches Christentum? Es mag schön geredet werden und ein gutes Stück Wahrheit in sich haben; aber es ist ohne ein geläutertes Gewissen und ohne göttliche Zuneigung. Und umso schrecklicher wird sein Ende sein. Wir müssen uns hüten, was wir in der gegenwärtigen Stunde gutheißen: Die Zeit ist kurz. Der Herr hat vorgestellt, was seine Versammlung ist. Der Wille des Menschen hat das Gesetz der Gebote aus dem Grab Christi hervorgeholt und es neu erlassen. Das ist es, was man in der ganzen Christenheit findet. Es ist unvorstellbar, außer durch das Erkennen der Macht Satans, wie Christen die besonderen Einrichtungen Gottes für sein Volk aufgreifen können, Flüche und alles, angesichts eines solchen Kapitels wie diesem, wo wir finden, dass durch die Autorität Gottes all das weggetan ist – sogar für Juden, die glauben. Es ist eine praktische Leugnung des Blutes und des Kreuzes Christi. Welch ein ernster Beweis für den verdorbenen Zustand der Kirche Gottes! Die Wahrheit ist in der Tat klar:
Denn er ist unser Friede, der aus beiden eins gemacht und abgebrochen hat die Zwischenwand der Umzäunung, nachdem er in seinem Fleisch die Feindschaft, das Gesetz der Gebote in Satzungen, weggetan hatte, damit er die zwei, Frieden stiftend, in sich selbst zu einem neuen Menschen schüfe und die beiden in einem Leib mit Gott versöhnte durch das Kreuz, nachdem er durch dieses die Feindschaft getötet hatte (2,14–16).
Diesem Bild des einen neuen Menschen entsprechen die Christen. Du wirst feststellen, dass es einen solchen Zustand weder zu alttestamentlichen Zeiten noch zu Lebzeiten unseres Herrn auf der Erde gab. Erst nach der Himmelfahrt sind Jude und Nichtjude auf der Erde vereint und beten Gott auf dieselbe Weise an. Das ist die Versammlung. Es ist nicht nur so, dass sie alle Gläubige sind, sondern sie sind auf der Erde Glieder Christi und Glieder voneinander. Wenn wir in den Himmel kommen, wird es natürlich immer noch die Versammlung sein. Aber hier hat sie ihren Anfang, und zwar mit dem gekreuzigten und zum Himmel aufgefahrenen Christus. Wenn Er also seinen Platz dort einnimmt, folgt das Werk, den Leib in Einheit mit dem Haupt zu bilden. Alle Unterscheidung ist verschwunden, soweit es um ihren eigenen Bereich geht. Darin wird das Wesen der Versammlung am deutlichsten: „und die beiden in einem Leib mit Gott versöhnte durch das Kreuz, nachdem er durch dieses die Feindschaft getötet hatte“ – die Feindschaft bestand in den Geboten des Gesetzes, die das eine streng und völlig von dem anderen trennte.