Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus! (1,2).
Dann führt er den bereits erwähnten zweifachen Titel Gottes ein – denselben, den unser Herr ankündigte, als Er von den Toten auferstand und die erste Botschaft an seine Jünger durch Maria Magdalene überbrachte: „Geh aber hin zu meinen Brüdern und sprich zu ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und meinem Gott und eurem Gott“ (Joh 20,17) – nicht zu „Gott, dem Allmächtigen“ oder zu „Jahwe“.
Unser Herr stand in einer zweifachen Beziehung zu Gott; Er war Sohn Gottes, nicht nur als göttliche Person, sondern als Mensch in der Welt; neben seiner höchsten persönlichen Herrlichkeit, die im Johannesevangelium aufleuchtet und so weiter. „Darum wir auch das Heilige, das geboren werden wird, Sohn Gottes genannt werden“ (Lk 1,35). Dieser letzte Titel bezieht sich auf Christus, als Mensch in dieser Welt betrachtet; und Er wird daher nur im Lukasevangelium erwähnt, das vor allem, wenn ich so sagen darf, die menschliche Biographie Christi ist. Aber wenn Gott uns nicht mitgeteilt hätte, dass Er dieselbe Beziehung als Mensch in seine Auferstehung hineintrug, wüssten wir nichts davon. Er lehrt uns, dass Tod und Auferstehung Ihm einen Anspruch in Gottes Gerechtigkeit gaben, um uns in seine Stellung zu setzen. So konnte Er zum ersten Mal in der vollen Bedeutung, die diese Worte vermitteln, sagen: „Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott“ (Joh 20,17). Er ist jetzt nicht nur „mein Vater“ und „mein Gott“, sondern „euer Vater“ und „euer Gott“.
Der Tod Christi hatte alles, was den Kindern Gottes entgegenstand, vollständig ausgelöscht: Nachdem die Erlösung bewirkt war, befähigte die Auferstehung Ihn, ihnen seinen Platz der Auferstehung und der Sohnschaft vor Gott zu geben. Und was für ein wunderbarer Platz ist das! Wenn man bedenkt, dass unser Herr möchte, dass wir jetzt, sogar während wir in dieser Welt sind, wissen, dass wir in Ihm und durch Ihn Söhne vor unserem Gott sind und dass wir mit Auferstehungsleben ausgestattet sind – „Gott aber lebend in Christus Jesus“ (Röm 6,11); dass wir vor Gott ohne eine einzige Anklage oder Verurteilung stehen, und das, weil Er aus Gnade dasselbe Gericht mit den Schuldigen am Kreuz auf sich genommen hatte. Er war „das Heilige“ – wir unheilig, ganz und gar unpassend. Aber am Kreuz wurde Er für uns zur Sünde gemacht und trat in dasselbe Gericht ein – Er machte sie sich am Kreuz zu eigen; und nun gibt es keine mehr für mich. Ich werde in dieselbe Stellung gebracht, die Er als Auferstandener vor Gott hat. Natürlich spreche ich jetzt nicht von seiner göttlichen Herrlichkeit. Der Vorstellung, dass das Geschöpf, wie gesegnet es auch sein mag, in einer anderen Stellung sein könnte als in dieser, dass es zu Gott aufschaut und Ihn anbetet, kann in einem erneuerten Geist nicht aufkommen. Der Herr Jesus war in seiner göttlichen Natur von aller Ewigkeit Sohn; aber auch als Mensch war Er Sohn; und auch als Auferstandener aus den Toten. Und durch seinen Tod und seine Auferstehung bringt Er uns vor Gott und seinen Vater, indem wir dieselbe Stellung haben wie Er selbst, nämlich Söhne zu sein, absolut ohne Sünde in unserer neuen Natur und befreit von der Verdammnis vor Gott, weil die alte Natur bereits gerichtet ist. Die neue Natur braucht nicht für sich zu sterben, die alte aber schon; und alles ist getan. In Christus, dem Gekreuzigten, hat Gott die Sünde im Fleisch verurteilt, und für den Glauben ist alles Böse weg: Die Glückseligkeit Christi ist nun unser, und wir können aufblicken und sagen: