Aber wenn sie sich dem Wort beugten und bereit waren, nichts zu sein, sondern dass Gott wirken würde, fügt er hinzu:
Jeder aber prüfe sein eigenes Werk, und dann wird er an sich selbst allein und nicht an dem anderen Ruhm haben (6,4).
Gott beginnt damit, dass wir nichts sind; dass der Weise ein Narr werden muss, damit er lernt, weise zu sein. Der Mensch mag das nicht und sträubt sich dagegen; und die Folge ist, dass er immer in seiner eigenen Unwissenheit bleibt. Dagegen wirst du nie einen Menschen in die Wahrheit seines eigenen Verderbens bringen, ohne dass Gott dort in der Wahrheit seiner Liebe ist und ihm das ewige Leben in seinem Sohn gibt. Und was dann? Er soll sein eigenes Werk prüfen, „und dann wird er sich an sich selbst allein und nicht an dem anderen Ruhm haben“ (V. 4). Wenn jemand wirklich alles prüft, also sein Werk gründlich prüft, dann wird er allein an sich selbst Ruhm haben und nicht an einem anderen. Da gibt der Apostel einen Anstoß: Er möge ihn auf die Probe stellen. Zweifellos wird der Herr wahren Dienst anerkennen; aber wo immer ein Mensch sein Werk ehrlich prüft und beweist, ist es nie ein Gegenstand der Selbstbeweihräucherung, sondern in jeder Hinsicht höchst demütigend. Wenn aber die rechte Zeit kommt, „werden wir ernten, wenn wir nicht ermatten“ (6,9).