Wenn ihr aber Christi seid, so seid ihr denn Abrahams Nachkommen und nach Verheißung Erben (3,29).
Das heißt, sie mussten sich nicht der Beschneidung oder einem anderen Ritus des Gesetzes unterziehen, um die Verheißungen zu erhalten. Der Heilige Geist bringt sie in diese Verheißungen, indem sie Christus haben. Wenn du danach strebst, sie durch das Gesetz zu erlangen, verlierst du sie; wenn du Christus empfängst, gehören sie mit Sicherheit dir. Er ist der wahre Nachkomme Abrahams, und indem ich Christus habe, habe ich alle Verheißungen Gottes. „Denn so viele der Verheißungen Gottes sind, in ihm ist das Ja, darum auch durch ihn das Amen, Gott zur Herrlichkeit durch uns“ (2Kor 1,20). So siehst du, das er dem großen Argument des Heiligen Geistes im ganzen Abschnitt den letzten Schliff gibt: Der heidnische Gläubige hat mit dem Gesetz als Mittel zum Segen Gottes nichts zu tun; er kann das Gesetz als Waffe gegen die Gottlosen gebrauchen, aber dass er in Christus mit der Frage des Gesetzes abgeschlossen hat – er ist endgültig aus allem herausgekommen, und jetzt ist er in Christus. Und wenn ich in Christus bin, habe ich alles, was Christus geben kann. Der Punkt ist, Christus gebührt die gesamte Ehre. Die Kraft dieser Stelle muss jeden nachdenklichen Geist treffen, wenn er auf die heutige Zeit blickt. Das Übel, vor dem Paulus sie warnte, ist jetzt überwältigend geworden. In der einen oder anderen Form wird das Gesetz mit Christus vermischt; und daher gibt es arme Christen, die sich bemühen, die beiden Ehemänner gleichzeitig zu behalten. Es ist nicht nur etwas, das wir nur über andere beschreiben, sondern die meisten von uns kennen es aus eigener Erfahrung. Wir haben sowohl das Elend unter dem Gesetz als auch den Segen der Befreiung davon erfahren. Möge es Gott gefallen, jedem seiner Kinder, das bisher nur das Elend und nicht die Befreiung geschmeckt hat, dieselbe Befreiung zu gewähren.