Behandelter Abschnitt Gal 1,20-24
Was ich euch aber schreibe, siehe, vor Gott! – ich lüge nicht. Darauf kam ich in die Gegenden von Syrien und Zilizien. Ich war aber den Versammlungen von Judäa, die in Christus sind, von Angesicht unbekannt; sie hatten aber nur gehört: Der, der uns einst verfolgte, verkündigt jetzt den Glauben, den er einst zerstörte. Und sie verherrlichten Gott an mir (1,20‒24).
Diese Tatsachen waren von Bedeutung, um zu zeigen, wie wenig Zeit er in Jerusalem verbracht hatte; ja, dass er den Versammlungen in Judäa im Allgemeinen unbekannt war. Aber diese Versammlungen hatten, statt Gott zu tadeln (worauf das Verhalten der Galater hinauslief), statt sein Zeugnis zu bemängeln, Gott in Paulus verherrlicht. Die frühen Versammlungen in Judäa, auf die die Galater so wehmütig blickten, verherrlichten Gott in ihm, während sie selbst mit der reichen Barmherzigkeit, die Gott den Nationen erwiesen hatte, haderten. Er hatte ihnen das Evangelium umfassender gepredigt, als die anderen Apostel es dargestellt hatten; und doch waren sie schon dabei, davon abzugleiten, indem sie versuchten, das Gesetz einzuführen. Paulus empfand, dass es in seiner eigenen Natur so tödlich war, dass, obwohl die, die davon weggezogen wurden, vielleicht nicht verlorengingen, doch eine tiefe Unehre gegen Gott und unabsehbares Unheil für seine Heiligen entstand. Zweifellos hielten sie ihren Weg für viel sicherer; aber der Apostel behauptet, dass er ihnen die Wahrheit des Evangeliums gebracht habe und dass das Gesetz damit zu vermischen bedeute, es ganz und gar zu untergraben.
Wie zutreffend ist das alles für die Not der Menschen in unserer heutigen Zeit! Wir sollten uns nicht einbilden, dass in Galatien ein tieferes Übel am Werk war, als es jetzt der Fall ist. Im Gegenteil, das waren nur die Keime dessen, was sich seither weit mehr entwickelt hat. Der Herr gebe uns, dass wir unser Angesicht wie einen Feuerstein gegen alles richten, was dem Gewissen schaden würde, und uns davor bewahren, etwas zuzulassen, von dem wir wissen, dass es seinem Willen und seiner Herrlichkeit widerspricht!