Behandelter Abschnitt 1Kor 14,36-40
Das ganze Thema wird mit der Forderung abgeschlossen, ob das Wort Gottes von ihnen ausging oder nur zu ihnen allein gelangte. Die Korinther waren die ersten, die von der überall aufgestellten apostolischen Ordnung abwichen. Es war der Anfang der kirchlichen Revolte. Die Versammlung soll untertan sein. Das Wort Gottes gebietet das, und zwar allen Versammlungen gleichermaßen.
Oder ist das Wort Gottes von euch ausgegangen? Oder ist es zu euch allein gelangt? 1Wenn jemand meint, ein Prophet zu sein oder geistlich, so erkenne er, dass das, was ich euch schreibe, ein Gebot des Herrn ist. Wenn aber jemand unwissend ist, so sei er unwissend. Daher, meine Brüder, eifert danach, zu weissagen, und wehrt nicht, in Sprachen zu reden. Alles aber geschehe anständig und in Ordnung (14,36–40).
Die Versammlung ist verpflichtet, die Wahrheit zu bewahren und, während sie den Mangel an Einsicht erträgt (denn wir alle wissen nur einen Teil), keinen Irrtum zu billigen. Die Versammlung ist verpflichtet, in Heiligkeit vor dem Herrn zu wandeln, wie es sich für die gehört, die aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen sind. Aber die Versammlung wird gelehrt; sie kann und soll nicht lehren, sondern die annehmen, die der Herr zum Lehren sendet. Die Versammlung ist berufen, im Aufnehmen und Ablegen zu handeln, beides dem Herrn und seinem Wort unterworfen; aber die Herrschaft liegt richtig in den Händen derer, die von Gott so begabt sind, ebenso wie das Predigen, Lehren oder jeder andere Dienst. Es ist der Herr, der gibt; es ist der Herr, der befiehlt, wie wir hier sehen, in der autoritativen Anweisung seines Apostels. Das Wort Gottes richtet sich an die Gläubigen, und es richtet sich an sie alle. Unterschiedliche Ansichten können leider gefunden werden, wie jedes andere Versagen; aber die Versammlungen sollen sich jedenfalls bemühen, in der Gemeinschaft seines Geistes und Willens zu wandeln. Unterschiedliche Umstände mögen sich in einzelnen Fragen ändern, doch mehr in der Erscheinung als in der Wirklichkeit; während in Angelegenheiten, die nicht nur die lebenswichtige Wahrheit, sondern auch die göttliche Ordnung betreffen, wie hier, die Schrift keinen berechtigten Grund für eine unterschiedliche Auffassung lässt.
Nochmals, mit besonderer Einsicht in Gottes Gedanken begabt zu sein oder die entsprechende Frucht auf geistliche Weise ernten, würde, wenn sie wirklich vorhanden ist, nur das Empfinden für die Autorität des Herrn und die Bedingungslosigkeit des Gehorsams vertiefen. Wir sehen die Vollkommenheit dessen in Christus selbst hier auf der Erde. Die Kraft des Geistes soll sich also in der Anerkennung seines Gebotes zeigen! Weigert sich jemand, sich unterzuordnen, weil er unwissend ist? Dann soll er den Platz der Unwissenheit behalten und nicht vorgeben, zu lehren. Wer andere leiten will, sollte wissen, was vom Herrn ist und was nicht. Es ist wirklich eine Frage des Willens bei denen, die nicht sehen; denn sein Gebot versagt nicht in der Kraft, das Gewissen zu erreichen. Weiter zu argumentieren hieße, dem Willen nachzugeben und das Selbstvertrauen zu stärken, abgesehen vom möglichen Schaden für einen selbst. Die Widerspenstigen überlässt man am besten den Händen dessen, gegen dessen Worte sie sich sträuben: Wenn sie Ihm angehören, weiß Er sie zu brechen und sie dankbar für das Licht zu machen, dessen Verweigerung sie in Unwissenheit hält.
Die Schlussfolgerung, zu der der Apostel die Brüder dann auffordert, ist: Eifer für die Weissagung und kein Verbot der Sprachenrede, wie wir sie in den Versammlungen geregelt haben. Denn alle Dinge, nicht nur diese, sollen schicklich und in Ordnung geschehen. Aber der Geist allein kann uns geben, immer zu erkennen, was schicklich ist, und die Ordnung ist nicht dem menschlichen Ermessen überlassen, sondern vom Herrn offenbart. So ist also der Wille des Menschen, so sehr er in jeder Einzelheit des Lebens verdammt ist (denn wir sind geheiligt zum Gehorsam, ja, zu derselben Art von Gehorsam wie unser Herr Jesus Christus gehorsam war), nicht weniger ausgeschlossen von der Versammlung Gottes, die Er zur Ehre Christi gebildet hat und in der Er durch den Heiligen Geist nach dem geschriebenen Wort handelt.