Behandelter Abschnitt 1Kor 7,29-31
Dennoch hütet sich der Apostel vor dem Missbrauch, wenn er dem Christen in der Regel ein lediges Leben empfiehlt. Der Verheiratete soll nicht nach seiner Auflösung trachten, ebenso wenig wie der Ledige, sich zu binden; wiederum möchte er das Gewissen derer, die heiraten könnten, frei halten. Weder Mann noch Frau sündigen, wenn sie verheiratet sind, wie unzweckmäßig es auch in christlicher Hinsicht sein mag. Denn Trübsal im Fleisch ist für solche unvermeidlich, und der Apostel wünschte, dass ihnen das erspart bliebe.
Nun kommt er auf das Thema der Einschätzung der gegenwärtigen Dinge durch den Glauben zurück, was nicht mehr als ständig vor dem Christ stehen sollte.
Dies aber sage ich, Brüder: Die Zeit ist gedrängt. Im Übrigen, dass auch die, die Frauen haben, seien, als hätten sie keine, und die Weinenden als nicht Weinende und die sich Freuenden als sich nicht Freuende und die Kaufenden als nicht Besitzende und die die Welt Gebrauchenden als sie nicht als Eigentum Gebrauchende; denn die Gestalt dieser Welt vergeht (7,29–31).
Es ist kein Gemeinplatz über die Kürze der Zeit, sondern die ernste Behauptung, dass die Zeit von nun an gedrängt ist (d. h., wie ich annehme, seit Christi Tod und der Berufung der Versammlung), damit der Gläubige alles außer Christus nur mit lockerer Hand festhalten soll – alle Dinge, an denen sich die Menschen freuen könnten, wie leidvoll auch ihr Los sein mag. Aber der Heiland hat alles für den Christen geändert, der die Erde als den Ort seiner Verwerfung ansieht und Ihm im Geist in den nun geöffneten Himmel folgt, von wo er Ihn in Frieden mit unaussprechlicher Freude und völliger Herrlichkeit erwartet. Diese Welt hat wirklich nicht mehr Beständigkeit als die wechselnden Szenen eines Theaters.