Behandelter Abschnitt 1Kor 1,4-6
Andererseits ist es ein schweres Missverständnis ihres Zustandes und der Worte des Apostels, dass er auf irgendeinen Beweis der Reife und des Reichtums ihres geistlichen Lebens anspielt. Er achtet darauf, die Quelle hervorzuheben, die die Versammlung in Korinth so reichlich versorgt hatte; aber es gibt kein Wort, das einen geistlichen Zustand andeutet, geschweige denn eine Reife darin, die sein Herz trösten könnte, wenn er an sie denkt. Er kannte seinen Gott hinreichend, um sicher zu sein, dass Er es an nichts hatte fehlt lassen.
Ich danke meinem Gott allezeit euretwegen für die Gnade Gottes, die euch gegeben ist in Christus Jesus, dass ihr in ihm in allem reich gemacht worden seid, in allem Wort und aller Erkenntnis, wie das Zeugnis des Christus unter euch befestigt worden ist (1,4–6).
Der Anlass für die Danksagung war also die Gnade Gottes, die ihnen durch Christus Jesus zuteilwurde. Dies wird aber unmittelbar danach erklärt. Sie waren in allem in Ihm reich gemacht worden. In der geistlichen Erkenntnis seiner Herrlichkeit und im Empfinden seiner Gnade? In der Freude an Christus und in der Hingabe an seinen Namen? In dieser Hinsicht waren sie leider mangelhaft, wie alles zeigt, was folgt. Er meint, wie er sagt, in jeder Art des Ausdrucks der Wahrheit und aller Erkenntnis, sowohl in dem, was gepredigt oder gelehrt wurde, als auch im Begreifen; denn Gott hatte das Zeugnis von Christus, das Paulus vor allem mit anderen in ihrer Stadt gegeben hatte, reichlich bestätigt. Viele der Korinther, wie uns in Apostelgeschichte 18 berichtet wird, hörten, glaubten und ließen sich taufen. Aber es gab noch mehr als das: Die Kraft des Geistes wirkte unter ihnen groß und mächtig. Und das war das charakteristische Zeichen der Versammlung Gottes – damals nicht wahrhaftiger, aber weitaus spürbarer als heute. Es ging darum, dass sie an keiner Gabe Mangel hatten, eindeutig nicht in dem, was man die innere Gnade des geistlichen Lebens nennt, sondern in der Mitteilung an andere und der Entfaltung der Kraft, wie in 1. Korinther 12.