Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus! (1,3).
Das ist der einleitende Wunsch oder das Gebet des Apostels hier wie in Römer 1,7, von Gott in seiner Beziehung als Vater zu uns, von Jesus Christus als Herrn (vgl. 1Kor 8,6): Das ist jedoch eine Verbindung, die in einer inspirierten Schrift unmöglich und ansonsten überall abwertend wäre, wenn sie nicht eins wären in der Einheit der göttlichen Natur. Wahre und souveräne Gunst war die Quelle, Gnade die Folge, die ihre Quelle bewies und verherrlichte, indem sie ihr Licht sogar auf die warf, die zu blind waren, um über die Wirkung hinaus zu sehen. Mögen wir im Genuss der Gabe den Geber anbeten.
Nach seiner Anrede und dem üblichen Gruß lässt der Apostel sie zuerst wissen, dass er Gott immer für sie dankt. Dass er so an die Heiligen in Rom, Ephesus, Kolossä und Thessalonich schreibt, ist nicht verwunderlich; und das Erstaunen mancher mag noch größer werden, wenn man sieht, dass er es in seinem Brief an die Versammlungen in Galatien verschweigt. Aber die Weisheit und die Angemessenheit seines Vorgehens sind für das geistliche Auge offensichtlich. Die Korinther litten unter den Folgen der fleischlichen Weisheit und Weltlichkeit; die Galater hatten das Gesetz zugelassen und waren so aus der Gnade gefallen, um die Wahrheit des Evangeliums zu untergraben. Daher die Zurückhaltung des Tons des Apostels gegenüber den Galatern, während er gegenüber den Korinthern (die weitaus gröber gefallen sind) mit der Anerkennung all dessen beginnt, wofür er Gott in ihrem Fall danken kann. Wo wäre denn ohne eine solche Zusicherung der Grund für eine Berufung? Was wäre der Maßstab, nach dem sie sich selbst beurteilen könnten? Es war umso notwendiger wegen ihres niedrigen und ungeordneten Zustandes, wie auch wegen der Zurechtweisungen, die folgen mussten.