Behandelter Abschnitt Röm 8,16-17
Der Heilige Geist konnte nicht anders, als im Einklang mit dem Sohn zu handeln, der den Vater offenbart hatte, und Er würde das Empfinden geben, dass es keine andere Beziehung als die von Söhnen gibt. Die Sklaven hatten ihre Geschichte moralisch abgeschlossen, nicht nur durch anhaltende Rebellion, sondern durch den Krieg bis zum Tod des Sohnes Gottes. Aus einer verlorenen Welt rettete die Gnade sie und versetzte die, die an den Herrn Jesus glaubten, in die Stellung von Söhnen. Und der Heilige Geist ließ sich persönlich herab, sie zu leiten, indem Er ihnen nicht nur eine Natur vermittelte, die Gott gleich ist und sich vom Menschen unterscheidet, obwohl sie im Menschen verwirklicht ist. Es steht also nicht nur im Gegensatz zur heidnischen Freiheit und Kühnheit, sondern auch zur jüdischen Knechtschaft und Furcht; und der Geist lässt uns rufen: „Abba, Vater!“ So schrie Jesus in Gethsemane, nicht am Kreuz. Wenn wir so rufen, ist es der Ausdruck der Abhängigkeit von Ihm und des Vertrauens auf unseren Vater, nicht eines Leidens wie das seine, wo seine völlige Verlassenheit das noch tiefere und wesentlich deutlichere „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ hervorrief.
Der Geist selbst bezeugt mit unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind. Wenn aber Kinder, so auch Erben – Erben Gottes und Miterben Christi, wenn wir nämlich mitleiden, damit wir auch mitverherrlicht werden (8,16.17).
So nimmt der Heilige Geist an allem teil. Begnügt Er sich nur damit, eine neue und göttliche Natur zu vermitteln? Mitnichten. Er hat sein entsprechendes inneres Zeugnis; Er selbst bezeugt mit unserem Geist, dass wir zur Familie Gottes gehören, wie wir ja auch aus Gott geboren sind. Aber nun ist es nicht allein die Tatsache, sondern die bewusste Freude darüber. Das Christentum ist nicht nur objektiv, sondern ebenso bemerkenswert durch die Gnadengabe der inneren Kraft und des Trostes; der Sohn offenbart den Vater und gibt den Geist. Es ist nicht nur das geglaubte Evangelium, sondern ein wirkliches inneres Zeugnis des Geistes mit unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind. Zweifellos gibt es noch viel mehr; aber dies ist es, und es ist wichtig, das zu erkennen. Einige haben es vielleicht an die Stelle des Zeugnisses Christi und der Erlösung gesetzt. Doch wir sollten den Fehler vermeiden, das zu leugnen. Das sollte nicht fehlen in der Freude des Heiligen. Haben wir dieses Bewusstsein, dass wir Kinder Gottes sind? Woher haben wir das? Ist es eine Art Schlussfolgerung aus dem Evangelium? Gott bewahre uns! Lasst uns die Realitäten beim richtigen Namen nennen. Es ist der Geist selbst, der mit unserem Geist bezeugt, dass wir Kinder Gottes sind. Wie Calvinisten oder Arminianer es missbrauchen, mag in jedem Fall von Bedeutung sein; aber dies ist die Wahrheit Gottes, die in jedem einfältigen Christen erkannt wird, ob die Gegenparteien es hören oder unterlassen.
Hier wird nicht daraus geschlossen, dass wir Kinder Gottes sind, vielmehr sind wir es: „Der Geist selbst bezeugt mit unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind“: Die Schlussfolgerung ist, dass wir, wenn wir Kinder sind, auch Erben sind. Es ist wunderbar zu sagen, dass wir Erben Gottes sind; noch wunderbarer, dass wir Miterben Christi sind. Israel war das Los des Erbteils des Herrn. Das ist nicht unsere Stellung; wir sind Erben dessen, was Gott besitzt; und dies wird sowohl in seiner ganzen Fülle behauptet als auch in unserem hinzugefügten Titel – Miterben mit Christus – begründet. Wir werden alle Dinge mit Ihm teilen, denn wie alle Dinge durch das Recht der Schöpfung und der Erlösung sein sind, so sind sie auch durch seine Gnade unsere, die Ihn in die größtmögliche Nähe zu sich selbst gebracht hat. Es gibt zwar die Bedingung, mit Ihm zu leiden, damit wir gemeinsam verherrlicht werden; aber das bewirkt Er in allen, die sein sind. Es ist kein Leiden für Ihn; denn das tun nicht alle Christen. Aber alle leiden mit Ihm, die die göttliche Natur haben, sogar Ihn selbst als ihr Leben, in einer bösen Welt, die ständig die verwundet und versucht, die diese Natur haben. Das wird im tausendjährigen Reich nicht so sein. Wenn der Zustand der Dinge das Leiden ausschließen wird, wird es auch keine besondere Verherrlichung mit Ihm als Hoffnung solcher Leidenden geben. Besondere Prüfungen und Belohnungen wird es nicht mehr geben, obwohl es immer noch die Herrschaft im Leben durch einen, Jesus Christus, unseren Herrn, für immer geben wird, aber die Herrschaft mit Ihm für tausend Jahre wird vorbei sein, wie auch gleichzeitig der Ort des Leidens mit Ihm.
So bringt uns unsere Verbindung mit Christus an den neuen Ort, den Er durch den Tod und die Auferstehung betreten hat, und in die Beziehung von Söhnen. „Der Geist selbst bezeugt mit unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind. Wenn aber Kinder, so auch Erben – Erben Gottes und Miterben Christi“ (V. 16.17), dem Erben aller Dinge. Das setzt jedoch voraus, dass wir in dieser Welt moralisch mit Ihm übereinstimmen, bevor wir seinem Bild in der Herrlichkeit gleichgestaltet werden, wie in den Versen 29 und 30, wenn wir gemeinsam leiden, damit wir auch gemeinsam verherrlicht werden. Dieses Leiden ist eine Folge des Besitzes des Lebens in Ihm, während wir durch Umstände gehen, in denen ihm alles entgegengesetzt ist; und die Innewohnung des Geistes ist, anstatt dieses heilige Leid zu behindern, vielmehr die Quelle der Energie sowohl im klaren Begreifen und tiefen Fühlen jeder Art, in Umständen, in denen Christus entehrt wird, als auch im sanftmütigen Ertragen von allem, wodurch wir nach dem Willen Gottes versucht werden können. Wenn also dieser Ort des Leidens in der Welt, wie sie jetzt ist, eine notwendige Folge des göttlichen Lebens ist, umgeben von allem, was seinen Weg des Elends, der Entfremdung und der Rebellion gegen Ihn bedeutet, ist es ein unermessliches Vorrecht, mit Christus zu leiden, ermutigt auf dem Weg durch die Aussicht, seine Herrlichkeit zu teilen.