Behandelter Abschnitt Röm 4,13-14
Denn nicht durch Gesetz wurde dem Abraham oder seiner Nachkommenschaft die Verheißung zuteil, dass er der Welt Erbe sein sollte, sondern durch Glaubensgerechtigkeit. Denn wenn die vom Gesetz Erben sind, so ist der Glaube zunichtegemacht und die Verheißung aufgehoben (4,13.14).
Der Apostel begründet das nun durch das notwendige Prinzip der Verheißung Gottes. Das schließt das Gesetz aus und setzt den Glauben voraus – die Gerechtigkeit. Denn offensichtlich setzt das Gesetz den Gehorsam des Menschen als Bedingung für den Empfang der fraglichen Wohltat voraus. So handelte Gott nicht mit Abraham und seiner Nachkommenschaft. Es gab kein Wort über sein Gesetz, als Gott Abraham in 1. Mose 12 und seinem Nachkommen in 1. Mose 22 die Verheißung gab. Die Verheißung setzte Gottes Erfüllung voraus; das Gesetz forderte den Gehorsam des Menschen gegenüber seinen Forderungen. Sie sind also, obwohl jedes für seinen eigenen Zweck bewundernswert ist, absolut verschieden und schließen sich gegenseitig aus. Das verheißene Erbe ist nicht durch das Gesetz, sondern durch eine andere Art von Gerechtigkeit. Es wurde dem Glauben hinzugefügt; und das ist so wahr, dass, wenn die, die auf der Grundlage des Gesetzes stehen, Erben sind, kein Raum für den Glauben bleibt und die Verheißung somit ins Leere läuft.