Moralisieren ohne Gewissen hat eine eigentümlich verhärtende Wirkung, und die langmütige Güte Gottes wird dann dazu missbraucht, seine Führung zu missachten. Gott wird nicht verspottet; nur du, o Mensch, bist es, der sich so selbst betrügt.
Nach deinem Starrsinn und deinem unbußfertigen Herzen aber häufst du dir selbst Zorn auf am Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichts Gottes (2,5).
Das ist die ernste Bestätigung, die das Evangelium begleitet: nicht nationale, irdische und Gerichte in der Vorsehung, sondern göttlicher Zorn, der schon vom Himmel her offenbart wurde, um an seinem Tag seinen schrecklichen Verlauf zu nehmen, wenn der Tag der Gnade vorüber ist. Das Gesetz hat seine zeitlichen Strafen auferlegt; mit dem Evangelium kommt die Offenbarung der „wie viel schwereren Strafe“, sogar der ewigen; und das vor allem, wenn das Evangelium abgelehnt oder missbraucht wird. Denn es gibt ein gerechtes Gericht Gottes: