Behandelter Abschnitt Apg 19,13-20
Aber es gefiel dem Herrn, auf eine andere Art und Weise zu offenbaren, zwar negativ, aber effektiv, wovon seine Gnade in diesem gegenwärtigen bösen Zeitalter befreit.
Aber auch einige von den umherziehenden jüdischen Beschwörern unternahmen es, über die, die böse Geister hatten, den Namen des Herrn Jesus anzurufen, indem sie sagten: Ich beschwöre euch bei dem Jesus, den Paulus predigt! Es waren aber sieben Söhne eines gewissen jüdischen Hohenpriesters Skeva, die dies taten. Der böse Geist aber antwortete und sprach zu ihnen: Jesus zwar kenne ich, und von Paulus weiß ich; ihr aber, wer seid ihr? Und der Mensch, in dem der böse Geist war, sprang auf sie los und bemächtigte sich beider und überwältigte sie, so dass sie nackt und verwundet aus jenem Haus flohen. Dies aber wurde allen bekannt, sowohl Juden als auch Griechen, die in Ephesus wohnten; und Furcht fiel auf sie alle, und der Name des Herrn Jesus wurde erhoben. Und viele von denen, die gläubig geworden waren, kamen und bekannten und verkündeten ihre Taten. Viele aber von denen, die Zauberei getrieben hatten, trugen die Bücher zusammen und verbrannten sie vor allen; und sie berechneten deren Wert und kamen auf fünfzigtausend Stück Silber. So wuchs das Wort des Herrn mit Macht und nahm überhand (19,13–20).
Während seines Dienstes (Mt 12,24-28) antwortete der Herr auf den Vorwurf des verächtlichen Pharisäers, indem Er sich auf jene Söhne Israels berief, die Dämonen austrieben; Er tat es selbst durch den Geist Gottes. Die Geister waren nicht nur den Zwölfen unterworfen (Mk 6,7), sondern durch seinen Namen auch den Siebzig, und es gab auch keine Entfaltung göttlicher Kraft, die ihren Geist mehr beeinflusste (Lk 10,17). Es war das erste Zeichen, das Er, als Er von den Toten auferstand, verhieß, dass es denen folgen sollte, die glauben (Mk 16,17). Ob durch Krankheit oder durch unreine Besessenheit der Geister, es gab keinen Fall, der der Kraft des Heiligen Geistes widerstand (Apg 5,16). Ähnliches haben wir bei Philippus in Samaria (Apg 8,7) und besonders bei Paulus gesehen (Apg 16,18; 19,12).
Es ist umso wichtiger, das Wort Gottes in Bezug auf diese bösen Besitztümer sprechen zu lassen, weil einerseits die Voreingenommenheit des Menschen in der Neuzeit so seltsam eingesetzt hat, ihr Dasein mit ungläubiger Verachtung zu behandeln, wo andererseits die Menschen nicht dem besessenen und blendenden Aberglauben verfallen sind. Denn Satan fängt die Menschen mit Schlingen der entgegengesetztesten Art. Die Wahrheit ist das einzige, was die Menschen nicht berührt. Und so wie sie böse Geister im Besitz von Menschen als ein explodiertes Altweibermärchen behandeln, so verdrängen sie nicht weniger die Realität, dass der Heilige Geist in jedem Gläubigen wohnt und in einigen durch besondere Gaben wirkt, ganz zu schweigen von seinem Wirken in der Versammlung. Die Apostelgeschichte bezeugt ausdrücklich die geistliche Kraft, das Gute und das Böse: Das Fortbestehen beider anzuzweifeln, ist bloßer Unglaube und des Gläubigen besonders unwürdig.
Hier zeigte der Herr seine Verärgerung über die, die, ohne sich selbst erkennenzugeben, das apostolische Handeln in seinem Namen als einen Zauber zu nutzen suchten, dem göttliche Kraft beigemessen werden musste. Sieben waren in allgemeiner Weise betroffen, zwei (wie es scheint) direkt, auf die folglich der Schlag fiel. Auch ihre Stellung als Söhne eines jüdischen Oberpriesters lenkte die Aufmerksamkeit noch mehr auf eine so ernste Enttäuschung. Vergeblich riefen sie den Namen des Herrn an, ja, ihre Kühnheit, „bei dem Jesus, den Paulus predigt“, zu beschwören, brachte die Rechtfertigung seines Dieners und ihre eigene Ohnmacht sowie die Realität der Macht des Feindes umso deutlicher hervor. Denn der böse Geist bezeugte sofort seine Bekanntschaft mit Paulus und seine Kenntnis seines Meisters, nicht nur mit beißender Verachtung für die hohle Profanität derer, die seinen Namen missbrauchten, sondern mit der praktischsten Demonstration, dass die böse Macht sie zertreten und beschämen könnte, anstatt sich einem Sieg über solch unheilige Lippen zu unterwerfen.
Es ist interessant zu beobachten, wie der böse Geist sich mit dem identifiziert, den er besitzt, so wie der Geist Gottes gnädig ist, in denen zu wirken, die durch sein Wohnen in ihnen zu Gefäßen gemacht werden, um den Namen Jesu zu verherrlichen. Er ist es, der alles bewirkt, was gesegnet ist; und doch ist alles mit ihrem Verstand und ihren Zuneigungen verwoben, so dass es ihnen als Ganzes zugerechnet wird. So sprang hier der Besessene auf sie zu und bemächtigte sich ihrer, so dass sie nackt und verwundet aus jenem Haus flohen. Es war sein Werk, obwohl er es keineswegs hätte tun können, außer durch diese schreckliche Macht. Der moralische Eindruck dieser Niederlage war groß auf alle draußen in Ephesus. Es war nicht nur so, dass Furcht auf sie alle fiel, sondern der Name des Herrn Jesus wurde verherrlicht. Es war nicht nur so, dass Gott und der Feind dem Gewissen der Menschen vorgestellt wurden; es gab auch ein Zeugnis für den Befreier.
Aber da war noch mehr. Was allgemein bekannt wurde, wirkte mit besonderer Kraft auf viele derer, die geglaubt hatten. Sie kamen, um ihre Taten zu bekennen und zu verkündigen. Und wenn einige noch weitergingen, gaben sie den besten Beweis für den Abscheu, mit dem sie nun ihre Spielerei mit dem Bösen betrachteten. Denn „viele aber von denen, die Zauberei getrieben hatten, trugen die Bücher zusammen und verbrannten sie vor allen“ (V. 19). Der Preis wurde berechnet, und er wurde als nicht unbeträchtlich befunden. Lebendige Tatsachen brachten die Macht des Wortes nach Hause, und das Gewissen reagierte sofort.
Dies war eine der vielen Weisen, in denen der Heilige Geist in Ephesus wirkte; wie wir das vielfältige Wirken des Geistes als eines der hervorstechendsten Merkmale des Briefes finden, der lange danach an die Gläubigen geschrieben wurde. Es war das Wort des Herrn, das auf diese Weise mächtig wuchs undüberhandnahm: nicht nur eine Schar von Gläubigen, sondern das Wort des Herrn – das Wort, das Er über seinen Namen erhoben hat. Es ist jetzt die heiligste Antwort auf der Erde auf Christus im Himmel; und wie kostbar ist es, zu sehen, wie nicht nur die Furcht vor seinem Namen Juden und Griechen überwältigt, sondern auch die, die so eifrig an seine Herrlichkeit glaubten, dass sie ihre eigene Schande und schlimmste Erniedrigung in bekehrten Tagen verkündigten und sich von allem trennten, was sie besaßen, und sei es noch so wertvoll, was an die Macht und die Machenschaften des Feindes erinnerte!
Dennoch ist es heilsam, sich vor Augen zu halten, dass der Gott dieses Zeitlaufs, was auch immer diese dunklen Künste und teuflischen Kräfte sein mögen, sein weitestgehend zerstörerisches Werk mit Methoden durchführt, die keinen ungewöhnlichen Charakter zu haben scheinen, sondern seine Täuschungen den Leidenschaften und den Begierden des Fleisches, sogar den natürlichen Neigungen sowie den Interessen der Menschen, durch die Maschen jener Welt, deren Fürst er ist, anzupassen. Auf diese Weise werden vor allem die Menschen blind gehalten durch den Ausschluss der Gnade und Wahrheit, die durch Jesus Christus gekommen ist. In der Christenheit jetzt, wie einst in Judäa, geht die Mehrheit zugrunde, nicht in den schrecklichen Darstellungen, die hier und da oder ab und zu auftauchen, sondern unter der ruhigen Oberfläche dessen, was geachtet wird und sich eines nicht hinterfragten Charakters des Patriotismus und sogar der Religion erfreut, wo der Vater unbekannt ist, und folglich ist es nicht der wahre Christus, der durch den Heiligen Geist im Herzen wohnt. Aber das Wort des Herrn erfüllt den gnädigen Zweck dessen, der es aussendet, und zwar in großem Umfang bei der Bekehrung und dem Segen der Menschen, wenn auch nicht mehr in der Macht der apostolischen Tage.
So wuchs in Ephesus das Wort des Herrn und setzte sich nach dem bemerkenswerten Ausdruck des Lukas „mit Macht“ durch. Jedes Zeugnis wirkte dort, die offensichtliche Kraft und Gegenwart des Geistes, bezeugt durch Sprachenreden und Weissagungen, freimütiges Predigen des Reiches Gottes monatelang in der Synagoge, und noch weniger eingeschränktes tägliches Reden in der Schule des Tyrannus zwei Jahre lang, während derer die Jünger ihre gebührende gesonderte Stellung einnahmen. So hörten nicht nur die von Ephesus, sondern, allgemein gesprochen, alle, die in der Provinz Asien wohnten, Juden und Griechen gleichermaßen, das Wort des Herrn. Die ungewöhnlichen Kräfte, die durch die Hände des Paulus gewirkt wurden, bewiesen auch äußerlich, wo und mit wem Gott war, wie die schändliche Strafe der jüdischen Exorzisten bewies, dass sogar Satan ihren selbstsüchtigen und profanen Gebrauch des Namens Jesu verachtete, so dass er alle im Innern überwältigte und das Gewissen vieler im Innern gesunden ließ, wo es zur Ehre des Herrn war. Welche Notwendigkeit gab es für den verlängerten Aufenthalt des Apostels, dessen Herz zu den jenseitigen Regionen ausging?