Als aber ein Zwiespalt entstand und ein nicht geringer Wortwechsel zwischen ihnen und Paulus und Barnabas, ordneten sie an, dass Paulus und Barnabas und einige andere von ihnen zu den Aposteln und Ältesten nach Jerusalem hinaufgehen sollten wegen dieser Streitfrage (15,2).
Lasst uns auch hier die Weisheit der Wege Gottes bewundern. Paulus und Barnabas selbst waren nicht in der Lage, den Streit zu schlichten. Der Eigenwille ist unbesiegbar, auch bei Aposteln. Gott hatte es im Sinn, auf eine viel eindrucksvollere und wirkungsvollere Weise einzugreifen. Es wäre gefährlich gewesen, so wünschenswert es an sich auch gewesen wäre, den vorliegenden Streitfall in Antiochien zu lösen. Denn das Übel, das in der Natur der Dinge prinzipiell unverbesserlich ist, wäre danach sicher wieder ausgebrochen, und zwar anderswo, wahrscheinlich am schlimmsten in Jerusalem selbst. Es war daher wahre Weisheit, die weitere Erörterung der Frage zur Quelle zurückzuführen, von der das Unheil ausgegangen war; zumal Paulus und Barnabas dorthin gehen würden, damit sie nicht nur angehört, sondern dort und dann von der ganzen Autorität, die Gott für die Leitung seiner Versammlung auf der Erde gegeben hat, entschieden werden konnte. So wurde alles unter der guten Hand Gottes gelenkt, denn das Böse wurde an dem Ort gerichtet, von dem es ausging, wo vermutlich, um nicht zu sagen offenkundig, seine Brutstätte war, wo die lebten, die seine Förderer am besten kannten, und wo ihnen alles eher günstig als feindlich gesinnt war, mit andererseits dem ungeheuren moralischen Gewicht, das dem Urteil von solchen folgen würde, die Gott als Erste in der Versammlung eingesetzt hatte, um im Namen des Herrn zu regieren.
In Galater 2,1.2 sagt der Apostel Paulus, dass er „infolge einer Offenbarung“ hinaufging. Hier sagt der inspirierte Geschichtsschreiber, dass sie (d. h. die Brüder oder die Arbeiter im Allgemeinen, ohne mehr zu definieren) arrangierten oder beschlossen, dass Paulus und Barnabas und einige andere von ihnen zu den Aposteln und Ältesten in Jerusalem wegen dieser Frage hinaufgehen sollten. Hier gibt es keinen größeren Widerspruch als in Kapitel 13,2, wo der Geist unmissverständlich und ausschließlich dieselben Diener des Herrn zu einer bestimmten Missionsarbeit berief, während sie gleichzeitig die herzliche und heilige Gemeinschaft ihrer Mitarbeiter genossen, indem sie sie der Gnade Gottes für diese Reise empfahlen. Sie mögen die Offenbarung direkt gehabt haben, wie in Kapitel 16,9.10, oder durch die prophetische Andeutung anderer, wie zuvor. Sicher ist, dass Paulus „infolge der Offenbarung“ hinaufzog und nicht nur als ein von anderen bestimmter Schritt.
Jede Aussage steht in vollkommener Übereinstimmung mit dem Dokument, in dem sie gegeben wird, und mit der Absicht des Heiligen Geistes in jeder, obwohl es den Menschen wie üblich nicht gefehlt hat, sie in Widerspruch zu setzen. Titus war einer dieser anderen, und sein Fall war zumindest von unmittelbarer Bedeutung für die Frage, da er ein unbeschnittener Heide war, der von Gott über die Maßen begabt und geehrt wurde; aber auch dies wird wegen seiner Bedeutung nur für die Galater angegeben, obwohl in der Apostelgeschichte reichlich und offensichtlich Raum dafür gelassen wird. Der rationalistische Missbrauch des Wortes Gottes ist ein Beispiel für die Unwissenheit oder Unaufrichtigkeit, wenn nicht beides, die das System charakterisiert. Der Gläubige sollte kein Zögern oder Schwierigkeiten haben, insofern der Glaube an der ganzen Schrift als göttlich festhält.