Behandelter Abschnitt Apg 9,23-27
Als aber viele Tage verflossen waren, beratschlagten die Juden miteinander, ihn umzubringen. Ihr Anschlag wurde aber Saulus bekannt. Sie bewachten aber auch die Tore, sowohl bei Tag als auch bei Nacht, damit sie ihn umbrächten. Die Jünger aber nahmen ihn bei Nacht und ließen ihn durch die Mauer hinab, indem sie ihn in einem Korb hinunterließen.
Als er aber nach Jerusalem gekommen war, versuchte er, sich den Jüngern anzuschließen; und alle fürchteten sich vor ihm, da sie nicht glaubten, dass er ein Jünger sei. Barnabas aber nahm sich seiner an, brachte ihn zu den Aposteln und erzählte ihnen, wie er auf dem Weg den Herrn gesehen habe und dass dieser zu ihm geredet habe und wie er in Damaskus freimütig im Namen Jesu gesprochen habe (9,23 –27).
Der Geist Gottes scheint in den ersten Versen den Zeitraum von drei Jahren zu umfassen, die der Apostel in Arabien verbrachte, eine Tatsache von großer Bedeutung im Anschluss an seine Bekehrung, die im Galaterbrief (Kap. 1,17) kraftvoll beschrieben wird, um zu beweisen, wie wenig der Mensch, sogar die Zwölf, damit zu tun hatte. Seine Berufung war keineswegs von Menschen noch durch Menschen, sondern durch Jesus Christus und Gott, den Vater, der Ihn aus den Toten auferweckt hat; so wie auch das Evangelium, das er verkündigte, nicht von Menschen stammte und er es auch nicht von Menschen empfing, sondern durch Offenbarung Jesu Christi gelehrt wurde. Es war von Gott ausdrücklich so gemeint, dass es unabhängig von Jerusalem und den Zwölfen sein sollte, sondern es leitete sich (Berufung, Apostolat und Evangelium, das er predigte) unmittelbar von der Hauptquelle der Gnade, Wahrheit und Autorität ab, von dem auferstandenen Haupt und Gott selbst. So wurde gesichert, was nicht nur für die Gläubigen aus den Nationen damals und auch in Zukunft für die gebührende Einsicht des Christentums von größter Bedeutung war, sondern auch für unseren besonderen Gewinn, der jetzt am Ende des Zeitalters durch das Wiederaufleben des frühen Judentums, das sich dem vollen Evangelium am Anfang widersetzte, so bedroht ist, sowie der himmlische und unabhängige Charakter des Amtes und des Zeugnis des Paulus.
Ansonsten schien es für Saulus noch außergewöhnlicher als für Mose, nach Arabien zu gehen. Aber wie es von früher her göttliche Weisheit in der langen Zuflucht gab, die dem zukünftigen Führer Israels dort gewährt wurde, so war der Bruch mit dem Fleisch vollständig in dem kürzeren Aufenthalt des Apostels der Heiden, wo sich niemand auf der Erde vorstellen konnte, dass er für sich selbst einen guten Grad entweder in den Geisteswissenschaften oder in der Theologie gewinnen würde. So war Gottes Ordnung offenkundig und völlig verschieden von den Wegen der Menschen. Er beriet sich nicht mit Menschen aus Fleisch und Blut. Er ging nicht hinauf nach Jerusalem zu denen, die vor ihm Apostel waren, wie es alle anderen für sehr angebracht, wenn nicht sogar für absolut notwendig gehalten hätten. Es war Gottes Absicht, das jüdische System in seiner besten Form und alle Nachfolgeordnung zu vernichten, dass Saulus nach Arabien gehen und wieder nach Damaskus zurückkehren und dann nach drei Jahren nach Jerusalem hinaufgehen sollte, nicht um das Amt aus apostolischen Händen zu empfangen, sondern um mit Petrus Bekanntschaft zu machen, wobei er dort nur fünfzehn Tage blieb und keinen anderen der Apostel sah außer Jakobus, den Bruder des Herrn. Denn sein Dienst sollte das wahre und vollste Muster dessen sein, was nach dem Willen Gottes folgen sollte, wenn die vorübergehende Jerusalemer Ordnung vergehen und der Heilige Geist alle gesegneten und leitenden Grundsätze eines himmlischen Christus für die Versammlung, seinen einen Leib auf der Erde, wie auch für seine Diener einzeln hervorbringen würde; ein Dienst der heiligen Freiheit, der Ausdruck der Gnade Gottes in der vollen Mitteilung seiner Wahrheit, zentriert in der göttlichen und verherrlichten Person Christi, bis zur völligen Verleugnung des menschlichen Willens und des Stolzes der Welt.
Aber die Welt hasst die, wie der Herr seine Jünger zuvor gewarnt hatte, die sich mit Christus einsmachen, wie sie Ihn selbst gehasst hatte, und würde sie nach seinem Wort verfolgen, wie sie Ihn verfolgt hatte (Joh 15,19.20). Und so erweist sich Saulus nun durch die Hand seiner früheren Glaubensgenossen als ihr erbittertste Feind. Die Juden schmiedeten ein Komplott, um ihn zu beseitigen. „Es kommt aber die Stunde, dass jeder, der euch tötet, meinen wird, Gott einen Dienst zu erweisen. Und dies werden sie tun, weil sie weder den Vater noch mich erkannt haben“ (Joh 16,2.3). Wie offenkundig und zutiefst wahr! Keiner hat ihre Wahrheit eindrucksvoller und beständiger bewiesen als Saulus von Tarsus. Das Schwert des Geistes war zu scharf in seinen Händen, egal wie groß seine Liebe und Erniedrigung war, um nicht den unauslöschlichen Zorn und die tödliche Feindschaft Satans zu wecken. Und als die Juden so weit gingen, dass sie sogar die Tore von Damaskus Tag und Nacht bewachten, um ihn wegzuschaffen, nahmen ihn die Jünger, so sehr sie auch seine glühende Liebe zu Christus und seinen Eifer für den Segen der Menschen schätzten, bei Nacht auf und ließen ihn in einem Korb durch die Mauer hinab. Ein Wunder war das nicht, sondern eine ganz gewöhnliche, wenn nicht gar schändliche Flucht für die, die den großen Apostel mit einem ewigen Heiligenschein umgeben wollten. Wie wenig wissen sie doch vom Kreuz, von Gott und von seinen Wegen!
Dieses Entkommen aus den Händen der Mörder in Damaskus beschreibt er in der wunderbaren Aufzählung seiner hingebungsvollen Arbeit und Leiden, die er den leichtgläubigen Korinthern vorstellt, als sie von den betrügerischen Arbeitern, die sich dort als Apostel Christi ausgaben, gegen den geschätzten Apostel aufgehetzt wurden (2Kor 11,23-28). Wie wunderbar geeignet, nur die zu beschämen, die sich bemühten, so wenig wie möglich zu arbeiten und zu leiden, sondern auch den schwächsten Funken in den wahren Dienern Christi von jenem Tag an bis heute zu brennender Liebe zu entfachen!
Am Ende der Aufzählung der Prüfungen, die er uns als „Torheit“ in seiner Zuversicht, sich zu rühmen, wenn andere sich nach dem Fleisch rühmten, gibt, bevor er ein Wort von dem Menschen in Christus sagt, den er kennt – natürlich sich selbst, aber absichtlich so formuliert –, der sogar in den dritten Himmel entrückt wurde, schließt er alles mit eben dieser Begebenheit ab, in einer eigentümlich isolierten Weise, um sein Hinablassen durch ein Fenster in einem Korb an der Wand mit seiner Entrückung in das Paradies zu übergroßen Offenbarungen in Beziehung zu setzen (2Kor 11,32 - 12,4).
Das ist eine seltsame Verbindung, aber wie lehrreich, es ist derselbe Mann, der aus einem Fenster in einer Stadtmauer herabgelassen und in den Himmel entrückt wurde, um unaussprechliche Worte zu hören! Wer außer Paulus wäre auf die Idee gekommen, sich so zu rühmen, was seine Schwäche betraf? Denn wenn er auch seine besondere Ehre als lebender Mensch erwähnte, so achtete er doch darauf, uns zu vorzustellen, wie ihm, um aller Selbstüberhebung entgegenzuwirken, fortan ein Dorn im Fleisch gegeben wurde, ein Engel Satans, damit er ihn schlage.
Es mag gut sein, dass in 2. Korinther 11,32.33 die zusätzliche Information zu finden ist, dass die Feindseligkeit, der er begegnete, nicht auf die Synagoge beschränkt war, sondern vom Statthalter des damaligen Königs geteilt wurde, zweifellos, um den Juden einen Gefallen zu tun, wie es andere in etwas ähnlicher Stellung später taten: „In Damaskus ließ der Statthalter des Königs Aretas die Stadt der Damaszener bewachen, um mich festzunehmen, und ich wurde durch ein Fenster in einem Korb an der Mauer hinabgelassen und entkam seinen Händen.“ Dies wird angeführt, nicht um die Wahrheit des Berichts des Lukas zu bestätigen, als ob das göttlich inspirierte Wort ungenau sein könnte oder als ob es einer Unterstützung für einen Gläubigen bedürfte, sondern um ein neues Beispiel für die moralische Absicht zu geben, die in der ganzen Schrift herrscht, den wahren Schlüssel zu jener eigentümlichen Methode Gottes, die zu seiner eigenen Ehre und dem Wachstum seiner Kinder ebenso vollkommen ist, wie sie dem Unglauben des Menschen Anlass gibt, der alles im Selbstvertrauen seiner eigenen intellektuellen Kräfte beurteilt, die im äußersten Fall sehr begrenzt sind, so groß sie auch sein mögen. Information, so wichtig sie an ihrem Platz ist, ist einer der geringsten Themen im Wort Gottes, der die Gläubigen in die Gemeinschaft seines Geistes und seiner Liebe eintreten lässt.
Aber eine neue und ganz andere Lektion beginnt jetzt in der Stadt der Feste, wo nicht lange zuvor große Gnade über allen war „Und das Wort Gottes wuchs, und die Zahl der Jünger in Jerusalem mehrte sich sehr; und eine große Menge der Priester wurde dem Glauben gehorsam“ (Apg 6,7). Denn Saulus, „als er aber nach Jerusalem gekommen war, versuchte er, sich den Jüngern anzuschließen; und alle fürchteten sich vor ihm, da sie nicht glaubten, dass er ein Jünger sei“ (V. 26). Wie schmerzlich auf der einen Seite für dieses Gefäß voller göttlicher Zuneigung, diesen Kanal, der schon damals von einem Zeugnis über Christusüberquoll, das über diese zweifelnden Brüder hinausging, deren Gnade wirklich so klein war, dass sie das größte Maß in Frage stellten, das ihnen jemals vor Augen gekommen war! Aber wie hilfreich ist das andererseits für uns und alle Gläubigen, die lernen müssen, dass niemand auf eigene Verantwortung, sondern nur auf ein ausreichendes Zeugnis anderer hin aufgenommen werden soll! Ein unbekannter oder nur durch zweifelhafte Umstände bekannter Mensch muss gewöhnlich eine wunderbare Meinung von sich selbst haben oder erstaunlich blind sein für die Pflichten anderer, wenn er erwartet, aufgrund des guten Zeugnisses, das er von sich selbst gibt, in den heiligen Kreis Christi aufgenommen zu werden. Und Gottes Kinder müssen äußerst unbesonnen oder gleichgültig gegenüber seiner Herrlichkeit sein, die die Tür ohne ein Empfehlungsschreiben oder (wenn dieses durch die Umstände ausfiel) dessen Ersatz in einem befriedigenden Maß offenhalten. Wer so etwas nicht vorweisen kann, sollte eher die Sorge um die Ehre des Herrn in den Seinen loben, auch wenn es ein wenig Geduld oder Verzögerung seinerseits erfordert, und nie gab es eine Zeit, in der eine solche Wachsamkeit im Interesse Christi und der Versammlung angebrachter war als in ihrem jetzigen Zustand.
Die Gläubigen sollen nur bedenken, dass es auch hier wie überall nicht auf den Buchstaben, sondern auf den Geist ankommt. Der Beweis der Wirklichkeit Christi ist und sollte alles sein, was gewollt wird, während Gleichgültigkeit Ihm gegenüber und das Nachgeben gegenüber dem bloßen Bekenntnis seines Namens, wenn nichts so billig ist, die anstößigste und schuldigste Nachlässigkeit ist. Gesetzlichkeit ist nicht gut, wo alles Gnade sein sollte, aber sie ist wenigstens weit weniger unanständig als Nachlässigkeit. Auch ein Empfehlungsschreiben könnte, wie wir nicht vergessen sollten, von einer skrupellosen Person am leichtesten gefälscht werden.
Selbst wenn Gläubige unwissend oder voreingenommen sind, versagt der Herr nie und gebraucht bald ein Werkzeug, um die Schwierigkeit zu beseitigen. „Barnabas aber nahm sich seiner an, brachte ihn zu den Aposteln [nicht mehr, wie wir gesehen haben, als Petrus und Jakobus] und erzählte ihnen, wie er auf dem Weg den Herrn gesehen habe und dass dieser zu ihm geredet habe und wie er in Damaskus freimütig im Namen Jesu gesprochen habe“ (V. 27).
Dass dieses Handeln des Barnabas auf eine frühere Bekanntschaft mit Saulus zurückzuführen sei oder dass die beiden zusammen in Tarsus studiert hätten, wo beide nichts von dem Herrn Jesus wussten, und dass beides, selbst wenn es wahr wäre, ein Grund sein könnte, die Jünger zu befriedigen, ist nur ein Beispiel für menschliche Vermutungen – um nicht zu sagen für falsche Prinzipien –, die diejenigen entehren, die einen solchen Stil in der Auslegung der Schrift pflegen. Aber der Hunger der Christenheit nach allem, was dazu neigt, den ersten Adam zu verherrlichen, wie er solches Geschwafel verlangt, wird sicher dort Nachschub finden, wo man der Wahrheit weder vertraut noch sie so schätzt, wie sie sich in Christus zur Ehre Gottes zeigt. Liefert der geheiligte Geschichtsschreiber nicht den wahren Schlüssel in einem späteren Blick auf Barnabas? Als er „die Gnade Gottes sah, sich freute und alle ermahnte, mit Herzensentschluss bei dem Herrn zu verharren. Denn er war ein guter Mann und voll Heiligen Geistes und Glaubens“ (Apg 11,23.24). Auch war es nicht nur oder zuerst in Antiochien, dass die Gnade mächtig in ihm wirkte; denn schon viel früher war er für das, was Gott in ihm bewirkt hatte, besonders erwähnt worden, im Gegensatz zu Ananias und Sapphira, die sich zusammengetan hatten, um den Geist des Herrn zu belügen (Apg 4,36.37; 5,1.2).
Wie viel kann ein gnädiges Herz bewirken, und wie wenig kommt es auf die Umstände an, durch die es dem Herrn zu gefallen und denen zu helfen sucht, die versucht werden! Doch wie oft, wenn ein solcher Charakter gebildet und bewährt ist, entsteht eine Krise, die zu stark ist für alles, außer der gegenwärtigen Führung des Herrn über alles, was von Menschen ist, und die Gnade in ihrer ganzen Fülle muss die Gnade beherrschen, die ganz zusammenbricht! Und so erwies sich Barnabas zu einem späteren Zeitpunkt. Wie wenig konnte man damals ahnen, dass Saulus der sein würde, der sowohl Petrus als auch Barnabas tadeln würde (Gal 2,13), weil sie dem Fleisch oder dem Gesetz zur Gefährdung der Wahrheit des Evangeliums nachgegeben hatten! Und doch wissen wir, dass es so war, und die Schrift hat es in leuchtenden und unvergänglichen Worten dargelegt, um uns in unserer Schwachheit vor einem ähnlichen Irrtum zu bewahren. Wie dankbar sollten wir für die herablassende Barmherzigkeit unseres Gottes sein, der auf diese Weise die Fehler sogar der Geehrtesten zu unseren Gunsten gebrauchen würde, anstatt irgendeinen zu verbergen oder alles im echten Geist der Partei zu beschönigen, zur Entehrung des Herrn und zum irreparablen Schaden unserer selbst.
Es mag gut sein, zu bemerken, dass dieser Besuch in Jerusalem (V. 26ff.) nicht als unmittelbar darauf folgend zu betrachten ist, sondern hier genannt wird, um die bisherige Geschichte des Saulus durch den Bericht über seine erste Bekanntschaft mit den Gläubigen dort zu vervollständigen.
Ein angemessenes Zeugnis für den Ruf der göttlichen Gnade ist dann der wahre Grund für die Aufnahme, was die besondere Vorgeschichte des Saulus deutlich zum Vorschein brachte. Es sind jetzt ganz andere Umstände, wo sich die Welt in unseren Ländern christlich nennt. Aber der Grundsatz bleibt bestehen, obwohl das Bekenntnis in einem leichtlebigen Stand, in dem Verderbnis (moralisch, kirchlich und lehrmäßig) im Überfluss vorhanden ist, so weit wie möglich davon entfernt ist, den Namen des Herrn im Angesicht der entgegengesetzten Natur und der privaten oder öffentlichen Verfolgung anzurufen. Es ist sehr wichtig, dass sich alles für jeden an seinen Namen wendet, der einzige Passus, der gefordert werden sollte, da er Ihn so direkt verherrlicht. Das ist die beste aller Schutzmaßnahmen gegen die Welt, das Fleisch und den Teufel, denn sein Name ist die Todesglocke für alles Böse, was auch immer seine veränderliche Form sein mag. Vor diesem Namen muss sich der Höchste der Erde verneigen und ihm Anerkennung schulden, wenn jede Zunge Ihn als Herrn zur Ehre Gottes, des Vaters, bekennt; aber derselbe Name führt auch den niedergeschlagensten Sklaven in die Fülle der Gnade ein, und zwar mit einer lebendiger Hoffnung auf die himmlische und ewige Herrlichkeit. Und obwohl sein Name jeden, der ihn nennt, ernstlich auffordert, sich von Ungerechtigkeit abzuwenden, so droht er doch gegen niemanden hier und sofort ein so vernichtendes Urteil an, als wenn Menschen (ganz gleich, welchen Ruhm, welches Ansehen oder welche Ansprüche sie haben) nicht die Lehre Christi bringen.
Aber die Versammlung, die intensiv damit beschäftigt ist, sich um die gemeinsamen Interessen dieses Namens zu kümmern, sucht nach einem vertrauenswürdigen Zeugnis für jeden, der ihn nennt. Das gibt dem Glauben und der Liebe in den Gläubigen, die bereits im Innern sind und die die Herrlichkeit des Herrn in denen suchen, die sich zu ihm bekennen, den vollsten Raum, und sie sind nach ihrem Maß zuverlässige Zeugen, sei es für die Aufnahme eines Saulus von Tarsus oder für die Ablehnung eines Simon Magus. Denn wenn alle als Gläubige Gemeinschaft haben in dem, was getan wird, und frei, ja verpflichtet sind, sich selbst zu überzeugen, so ruht der Beweis, nach dem sie urteilen, praktisch auf denen, die, da sie das Vertrauen aller genießen, Liebe genug haben, um die Wahrheit festzustellen. Die Versammlung handelt aufgrund von Zeugen, denen sie glaubt. So wird in dem auffälligen vor uns liegenden Beispiel gezeigt, dass wir in unserer eigenen Pflicht richtig geführt werden können, sogar wenn die äußeren Merkmale so verschieden wie möglich sind. Aber da die Versammlung eine Einrichtung Gottes ist und nicht eine bloße freiwillige Gesellschaft, sogar von Gläubigen, gibt es ein heiliges und weises Prinzip, das regiert (oder zumindest sollte es das und wird es das, wenn man sich recht verhält) und die Herrlichkeit des Herrn hervorbringt, wie im Fall des Saulus. Aktive Liebe, erfüllt mit einem einfältigen Auge auf Christus, wird klar sehen und richtig urteilen.