Behandelter Abschnitt Apg 3,1-10
Petrus aber und Johannes gingen hinauf in den Tempel um die Stunde des Gebets, die neunte. Und ein gewisser Mann, der von seiner Mutter Leib an lahm war, wurde getragen, den sie täglich an die Pforte des Tempels setzten, die „die Schöne“ genannt wird, damit er von denen, die in den Tempel hineingingen, ein Almosen erbitte. Als dieser Petrus und Johannes sah, wie sie in den Tempel eintreten wollten, bat er darum, ein Almosen zu empfangen. Petrus aber blickte mit Johannes unverwandt auf ihn und sprach: Sieh uns an! Er aber gab Acht auf sie, in der Erwartung, etwas von ihnen zu empfangen. Petrus aber sprach: Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: In dem Namen Jesu Christi, des Nazaräers, steh auf und geh umher! Und er ergriff ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf. Sogleich aber wurden seine Füße und Knöchel stark, und er sprang auf, stand da und ging umher; und er ging mit ihnen in den Tempel hinein, ging umher und sprang und lobte Gott. Und das ganze Volk sah ihn umhergehen und Gott loben; sie erkannten ihn aber, dass er der war, der wegen des Almosens an der Schönen Pforte des Tempels gesessen hatte; und sie wurden mit Erstaunen und Verwirrung erfüllt über das, was sich mit ihm ereignet hatte (3,1–10).
Die tatsächlichen Umstände, von denen hier berichtet wird, stimmen in einzigartiger Weise mit der besonderen Form überein, die die Wahrheit annimmt. Gott zeigt seine langmütige Gnade gegenüber Israel, obwohl Er ein ganz anderes Zeugnis und Werk im Evangelium und in der Versammlung begonnen hatte. So sieht man Petrus und Johannes, die in der neuen Stellung und im neuen Zeugnis sicher hinter niemandem zurückstanden, zur Zeit des Gebets, der neunten, zum Tempel hinaufgehen. Für die Zeit jedenfalls scheinen sie die besseren Juden zu sein, weil sie als Christen so gesegnet sind. Nicht einmal ihre apostolische Würde, noch die Macht, mit der sie gerade bekleidet waren, trennte sie. Dort an der Schönen Pforte, als sie in den Tempel eintreten wollten, bat ein von Geburt an lahmer Mann (den man oft sah, weil er dort zu sitzen pflegte) von ihnen ein Almosen und erhielt einen besseren Segen. Denn Petrus, der mit Johannes auf ihn blickte, gewann seine Aufmerksamkeit, der erwartete, irgendeine kleine Wohltat zu erhalten. Aber wenn er entmutigt wurde durch „Silber und Gold habe ich nicht“, hört er von etwas mehr in der Tat: „was ich aber habe, das gebe ich dir: In dem Namen Jesu Christi, des Nazaräers, steh auf und geh umher“ (V. 6). Und wenn der Apostel sogleich seine rechte Hand ergriff und ihn aufrichtete, bekamen seine Füße und Knöchel sofort Kraft, so dass er aufsprang, da stand und mit ihnen in den Tempel ging und Gott lobte. Das geschah nicht in einer Ecke. Das ganze Volk sah und hörte es und erkannte ihn als den, der früher dort saß und bettelte, und sie waren voll Staunen und Verwunderung über das, was ihm widerfahren war.
Es war in der Tat ein Zeichen, das wunderbar geeignet war, um die Juden aufzuwecken, um die Gnade Gottes gegenüber ihrer völligen Schwäche zu bezeugen, um die Macht des auferstandenen und verherrlichten Messias zu entfalten, und das umso mehr, als es nicht seine Gegenwart war, sondern seine Antwort aus der Höhe auf die Macht seines Namens, die von seinem Diener auf der Erde angerufen wurde. Wenn dies die unmittelbare Kraft des Namens Jesu für den Lahmen war, was würde dann nicht dem Glauben an diesen Namen folgen, wenn Israel glaubte?