Behandelter Abschnitt Apg 1,4-5
Und als er [mit ihnen] versammelt war, befahl er ihnen, sich nicht von Jerusalem zu entfernen, sondern auf die Verheißung des Vaters zu warten – die ihr, sprach er, von mir gehört habt; denn Johannes taufte zwar mit Wasser, ihr aber werdet mit Heiligem Geist getauft werden nach nunmehr nicht vielen Tagen (1,4.5).
Es ist von größter Wichtigkeit, dass dies verstanden wird: Denn viele verwechseln die Taufe des Geistes entweder mit Wundererscheinungen oder mit der neuen Geburt; und das umso mehr, als Er ohne Zweifel auf beide Arten zu Pfingsten in großem Maß gewirkt hat. Aber der Leser braucht nur Johannes 14-16 zu betrachten, um aus Gottes Wort zu lernen, dass es hier nicht um das große primäre Bedürfnis des sündigen Menschen zu allen Zeiten geht, aus dem Geist geboren zu werden, noch weniger um jene Gaben oder Charismen, die so reichlich unter denen verteilt wurden, die sich damals zum Herrn bekannten, sondern um das überragende und bleibende Vorrecht der Versammlung in der Gegenwart des Heiligen Geistes, der in Person herabgesandt wurde, um bei den Gläubigen zu bleiben und in ihnen zu sein. Ihn gab der Vater, damit Er für immer bei ihnen sei; Ihn sandte ihnen der Sohn vom Vater. Denn dies hing vom Weggehen des Sohnes ab: Wenn Er nicht wegging, würde der andere Sachwalter, der Geist der Wahrheit, nicht kommen. Da aber das Werk der Versöhnung vollbracht war, fuhr Jesus in die Höhe auf und sandte den Geist hierher. Das wäre die Erfüllung der Verheißung des Vaters. Die Gläubigen sollten dann im Heiligen Geist getauft werden.
Für den Gläubigen ist es unmöglich, sich etwas von größerer Bedeutung vorzustellen, sei es für sich selbst, für die Ehre Gottes, für die lehrmäßige Wahrheit oder für den praktischen Wandel. Doch was wurde so schnell oder so allgemein vergessen? Ohne sie ist die Stellung Christi als Haupt der Versammlung unbekannt, und folglich auch die wahre Beziehung der Versammlung zu Ihm als sein Leib. Die Erlösung wird entkräftet, die neue und himmlische Stellung des Christen wird weder verstanden noch genossen, und die eigentliche Hoffnung wird auf eine jüdische Erwartung mit ihren Zeichen und Daten, ihren Mühen und Ängsten herabgesetzt. Noch direkter wirkt sich der fehlende Glaube an die Taufe des Heiligen Geistes auf den Wandel und den Dienst des Einzelnen aus, den gemeinsamen Gottesdienst und das öffentliche Handeln der Versammlung. Es gibt kein sichereres Zeichen, kein verhängnisvolleres Mittel für den Ruin des gesamten Zeugnisses für Christus als die blanke Unwissenheit, der völlige Ausschluss dieser unvergleichlichen Kraft und dieses Vorrechts für den Christen und die Versammlung, die jetzt die Christenheit durchdringt, wie sie es seit apostolischen Zeiten getan hat. Oh, was für eine Barmherzigkeit Gottes, was für eine Liebe, was für eine Ehre für Christus und sein Kreuz, dass der Heilige Geist der Versammlung in aller Gewissheit geblieben ist, wenn die Versammlung sich Ihm gegenüber noch so falsch verhalten hat! Die Gabe oder Taufe des Heiligen Geistes war die Verheißung des Vaters, und die Jünger hörten sie vom Sohn. Johannes, der größte von Frauen Geborene, taufte mit Wasser, die Taufe der Buße; der Sohn Gottes, aber der auferstandene und aufgefahrene Mensch, derselbe ist es, der in (oder mit) dem Heiligen Geist tauft. Das konnte niemand anderes tun als eine göttliche Person; und doch ist Er der, Mensch geworden ist, um die Erlösung zu vollbringen, der in die Herrlichkeit aufgenommen wurde, von wo Er den Geist herabgesandt hat.