Behandelter Abschnitt Joh 14,22-24
Eine solche Offenbarung überraschte die Jünger; und einer von ihnen, Judas, sorgfältig vom Verräter unterschieden, konnte nicht anders, als um eine Erklärung zu bitten.
Judas, nicht der Iskariot, spricht zu ihm: Herr, und was ist geschehen, dass du dich selbst uns offenbaren willst und nicht der Welt? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen. Wer mich nicht liebt, hält meine Worte nicht; und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein, sondern des Vaters, der mich gesandt hat (14,22–24).
Wenn der Messias sich der Welt offenbart, wie Er es tun wird, wenn das Reich der Welt unseres Herrn und seines Gesalbten gekommen ist, wird es einen geheuchelten Gehorsam geben, der von vielen geleistet wird, die durch die Entfaltung seiner Macht und Herrlichkeit in Unterwürfigkeit gehalten werden. Der Gehorsam, der jetzt, wo Er abwesend ist, mehr unter Beweis gestellt werden muss, ist für Ihn wertvoll, weil er echt ist, und er sollte als Leben im Geist wachsen, wenn die Erkenntnis seines Willens zunehmen wird (vgl. Kol 1,9.10). Daher vertieft es sich von seinen Geboten zu seinem Wort. Seine Gebote waren nicht schwer; sein Wort wird geschätzt, weil Er selbst geliebt wird. So ist es, wenn der Herr es schätzt; und man genießt die volle Offenbarung des Vaters und des Sohnes, und das in zunehmendem Maß.
Es wird bemerkt, dass es in Vers 23 „mein Wort“ heißt, nicht, wie in der Autorisierten Fassung, „meine Worte“. Wer den Herrn liebt, wird sein Wort als Ganzes halten, weil es seins ist; wie er in Vers 24 hinzufügt, dass der, der Ihn nicht liebt, seine Worte oder Aussprüche nicht hält. Es ist nicht seine Gewohnheit oder Art, irgendetwas von ihnen im Einzelnen zu bewahren. Ungehorsam verrät die fehlende Liebe zu Jesus; und das ist umso ernster, als es nicht einfach um den Sohn geht, sondern um den Vater, der Ihn gesandt hat, dessen Wort missachtet wird.
Nichts ist für einen Gläubigen so charakteristisch wie der Gehorsam. Es war so vollkommen bei unserem Herrn selbst. Er kam, um den Willen Gottes zu tun. Er tat ihn und litt bis zum Äußersten. Nur so wird Gott von seinen Kindern in wachsendem Maß erkannt, und zwar auf das Innigste, wie der Herr hier erklärt. Wir müssen Ihn kennen, um seinen Willen zu tun, was nur dadurch geschehen kann, dass wir Jesus Christus kennen, den Er gesandt hat; aber wenn wir sein Wort halten (als Ausdruck, nicht seiner Autorität allein, obwohl diese uns von Anfang an lieb ist, sondern seines Willens), wachsen wir in der Erkenntnis Gottes, und dies unbegrenzt lange, während wir hier auf der Erde sind, wenn auch immer in schonungslosem Gericht über uns selbst und in vertrauensvoller Abhängigkeit von Ihm. Und wie ermutigend für das Herz ist das beständige Empfinden der Gegenwart des Vaters und des Sohnes bei uns, wenn wir so wandeln! Wenn wir es doch nur besser verstünden! Eine Offenbarung ist viel, ein Bleiben ist mehr.