Dann gießt er Wasser in das Waschbecken und fing an, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem leinenen Tuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war (13,5).
Man beachte sorgfältig, dass es sich hier um Wasser und nicht um Blut handelt. Der Leser des Evangeliums des Johannes wird nicht übersehen haben, dass ervierl sowohl von Wasser als auch von Blut spricht. So tat es der Herr, als Er den Seinen die Wahrheit vorstellte, und niemand zeigt dies mehr als Johannes. Auch sein erster Brief charakterisiert den Herrn als den, „der gekommen ist durch [δἰ] Wasser und Blut … nicht in [ἐν] Wasser allein, sondern durch das Wasser und das Blut“ (1Joh 5,6). Er reinigt ebenso wie Er sühnt. Er benutzt das Wort, um die zu reinigen, die in seinem Blut von ihren Sünden gewaschen werden. Die Apostel Paulus, Petrus und Jakobus beharren auf dieser Wirkung des Wortes, ebenso wie Johannes es tut. Es ist verhängnisvoll und in höchstem Maß gefährlich, die Reinigung durch die Waschung mit Wasser durch das Wort zu übersehen. Wenn „das Blut“ auf Gott ausgerichtet ist, so ist doch für uns „das Wasser“ heilig, um die Unreinheit in der Praxis zu beseitigen, sowie eine neue Natur zu geben, die das Böse Gott gemäß nach seinem Wort richtet, dessen Zeichen es ist, wobei es den Tod Christi hinzufügt, der sein Maß und seine Kraft gibt. Aus seiner durchbohrten Seite flossen Blut und Wasser (19,34).
Was diese ernste und gesegnete Wahrheit betrifft, bleibt die Christenheit, so fürchtet man, so finster wie Petrus, als er das gnädige Handeln des Herrn ablehnte. Auch Petrus hat die Wahrheit, die durch sein bedeutungsvolles Handeln vermittelt wurde, erst danach begriffen – nämlich, als der Heilige Geist kam, um den Jüngern die Dinge Christi zu zeigen. Bei der Gelegenheit selbst war er durchweg im Unrecht. Und so neigen die Menschen auch jetzt dazu, sich zu irren, obwohl ihnen das göttliche Licht in vollem Umfang zuteilgeworden ist. Sie beschränken dessen Ausmaß immer noch in verdrehter Weise auf die Lehre der Demut. Das sah nur Petrus, und daher sein Irrtum; denn er hielt es für übertrieben, dass der Herr ihm gebückt die Füße wusch; und als er durch die Warnung des Herrn aufgeschreckt wurde, verfiel er in einen entgegengesetzten Irrtum. Wir sind nur sicher, wenn wir uns im Misstrauen gegen uns selbst seinem Wort unterwerfen.
Tatsache ist, dass seit den apostolischen Zeiten die Wahrheit (außer vielleicht, was die Grundlage betrifft) entweder falsch verstanden oder oft zu leblosen Verordnungen verdreht wurde. Evangelikale ignorieren sie in der Regel, oder sie verschmelzen sie mit dem Blut Christi. Katholiken (griechisch, orientalisch, römisch oder anglikanisch) wenden es falsch auf die Taufe an. Daher lernen sie nicht nur die besondere Lehre des Herrn von der Waschung im Wasser nicht kennen, sondern sie entkräften die Sühnung. Folglich ist die Nicht-Sühnung der Sünde von den frühesten Vätern bis zum heutigen Tag so gut wie unbekannt. Die Reformatoren brachten in dieser Hinsicht keine Befreiung; und die Puritaner vergrößerten die Verwirrung und Finsternis, indem sie nicht auf Verordnungen, sondern auf das Gesetz als Lebensregel bestanden, anstatt sich durch den Geist des Herrn auf Christus als den zu besinnen, nach dem der Christ hier auf der Erde verwandelt wird. Der Herr hat einmal für Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten. Die Wirksamkeit ist für den Gläubigen ebenso vollkommen wie seine Person; und die Einheit seines Opfers ist daher das große Argument von Hebräer 9 und 10, im Gegensatz zur Wiederholung der jüdischen Opfer. Durch sein einziges Opfer werden wir nicht nur geheiligt, sondern sind für die Ewigkeit vollkommen. Gibt es danach kein Versagen des Gläubigen? Doch, leider zu oft. Was ist dann das Hilfsmittel für solche? Es ist die Waschung mit Wasser durch das Wort, das der Geist als Antwort auf die Fürsprache des Sohnes beim Vater anwendet. Das hat Christus hier zeichnhaft klargemacht.
Der Herr geht nun zu dem Werk über, um das es geht.