Behandelter Abschnitt Joh 8,48-51
Die Juden antworteten und sprachen zu ihm: Sagen wir nicht zu Recht, dass du ein Samariter bist und einen Dämon hast? Jesus antwortete: Ich habe keinen Dämon, sondern ich ehre meinen Vater, und ihr verunehrt mich. Ich aber suche nicht meine Ehre; da ist einer, der sie sucht und der richtet. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn jemand mein Wort bewahrt, so wird er den Tod nicht sehen in Ewigkeit (8,48–51).
Die Juden, unfähig, die Wahrheit zu widerlegen, und unwillig, sie zu bekennen, verlegen sich auf freche Erwiderungen und Beschimpfungen. Sie rechtfertigen und wiederholen offen ihre Anwendung des „Samariters“ auf Ihn; denn was könnte in ihren Augen mehr Feindschaft beweisen, als ihren Anspruch abzulehnen, in erster Linie das Volk Gottes zu sein? Wenn Er erklärte, dass sie von ihrem Vater, dem Teufel, seien, scheuten sie sich nicht, zu erwidern, dass Er einen Dämon habe. Er war, so wagten sie zu unterstellen, außerhalb des Israels Gottes und des Gottes Israels. Und doch war Er das wahre Israel und der wahre Gott.
Kein Christ hat also jemals schlimmer unter dieser Art der Entehrung gelitten als Christus. Der Jünger steht nicht über seinem Herrn und kann keine Ausnahme erwarten. Und niemand ist so geneigt, andere zu Unrecht zu beschuldigen, wie die, die selbst wirklich Sklaven des Feindes sind. Aber lasst uns von Ihm lernen, der sanftmütig und von Herzen demütig war und nun ruhig zurückweist, dass sie sagen, Er habe einen Dämon. Nicht so, sondern Er ehrte seinen Vater, und sie entehrten Ihn. Und doch war da kein persönlicher Hass, wie bei dem, der jetzt um seine eigene Ehre buhlt oder solche, die ihn beleidigen, zu verletzen sucht, wenn er kann. „Ich aber suche nicht meine Ehre; da ist einer, der sie sucht und der richtet“ (V. 50). Er überlässt alles seinem Vater und ist zufrieden, zu dienen, fähig und bereit, zu retten. „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn jemand [und sei es der gemeinste seiner Feinde] mein Wort bewahrt, so wird er den Tod nicht sehen in Ewigkeit (V. 51). Eine solche Äußerung war aller Feierlichkeit auf seiner Seite und aller Annahme auf ihrer Seite würdig.