Behandelter Abschnitt Joh 6,39-40
Dies aber ist der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich von allem, was er mir gegeben hat, nichts verliere, sondern es auferwecke am letzten Tag. Denn dies ist der Wille meines Vaters, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag (V. 39.40).
Diese Verse erklären noch deutlicher, was der Herr bereits sagte: So versagt einerseits der, der Christus gesandt und in seiner souveränen Gnade gegeben hat, nichts von seinem Willen, denn Christus verliert nichts davon. Andererseits bleibt Christus der Prüfstein für jeden Menschen, der in Ihm allein durch den Glauben das ewige Leben empfängt; während in beiden Fällen, ob für die Gesamtheit oder für jeden Einzelnen, Christus die auferweckt, wenn der Tag des Menschen für immer beendet ist. Alle Hoffnung auf eine gegenwärtige Erlösung unter dem Messias, die sie für die Menschen im Fleisch oder für die Toten, wie sie es waren, hegten, war vergeblich. Der Wille des Vaters, ob für seine Kinder als Ganzes oder als Einzelne, wird bestehen: Alles, was Er dem Sohn gegeben hat, wird bewahrt, und jeder, der an Ihn glaubt, hat ewiges Leben, wie die Auferweckung durch Christus für beide beweisen wird, wenn der letzte Tag kommt.
Der Herr stellt also seine Herrlichkeit als Messias auf der Erde seiner Auferweckung des Gläubigen am letzten Tag gegenüber. Der Unglaube benutzte schon damals Ersteres, um Letzteres zu übersehen; aber der Herr betont hier das Unsichtbare und Ewige, und zwar deshalb, weil Er (zu Gottes Ehre und in Liebe) den Platz eines Dieners eingenommen hatte, um noch weitergehenden Ziele zu erfüllen. Hätte Er seinen eigenen Willen oder seinen eigenen Namen gesucht, wäre Ihm seine Herrschaft als Messias noch näher gewesen als die der Juden. Aber nein! Er suchte die Herrlichkeit und den Willen seines Vaters, und wie Er sich selbst aufgab, um zu leiden, so würde Er nichts verlieren, sondern am letzten Tag auferwecken. Für den Einzelnen dreht sich alles darum, den Sohn zu erkennen und an Ihn zu glauben: Jeder, der das tut, würde ewiges Leben haben, und Christus würde ihn am letzten Tag auferwecken. Diejenigen, die nichts anderes erwarten als die Herrschaft des Messias, gehen unweigerlich zugrunde. Sie bekennen ihre Sünden nicht, sie empfinden die verletzte Majestät und Heiligkeit Gottes nicht, sie glauben nicht an den Heiland, und weil sie nicht so glauben, haben sie kein Leben. Wer glaubt, weiß, dass Christus mehr ist als der Messias, nämlich der Sohn des Vaters; er weiß, dass er nur in Ihm das ewige Leben hat und dass er am letzten Tag sein Teil mit Christus in der Auferstehung haben wird. Es geht dann nicht um den Menschen oder die Welt, wie sie jetzt sind, sondern um Christus.