Behandelter Abschnitt Joh 1,40-42
Und das Werk hört auch nicht da oder dort auf.
Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer von den zweien, die es von Johannes gehört hatten und ihm nachgefolgt waren. Dieser findet zuerst seinen eigenen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden (was übersetzt ist: Christus). Er führte ihn zu Jesus. Jesus blickte ihn an und sprach: Du bist Simon, der Sohn Jonas; du wirst Kephas heißen (was übersetzt wird: Stein) (1,40‒42).
Von großem Interesse sind die Einblicke bei der ersten Bekanntschaft Jesu bei denen, die Ihn aufnahmen und das ewige Leben in Ihm fanden und danach berufen wurden, Fundamente jenes neuen Gebäudes zu sein, das das alte ablösen würde, Gottes Wohnung im Geist. Aber alles konzentriert sich hier auf die Person Jesu, zu dem Simon von seinem Bruder gebracht wird, einer der ersten beiden, die zu Ihm hingezogen wurden, wie wenig sie auch seine Herrlichkeit noch zu schätzen wussten. Und doch war es ein göttliches Werk, und Simons Kommen wurde mit einem Wissen über die Vergangenheit und die Gegenwart und die Zukunft beantwortet, das verriet, wer und was Er war, der jetzt in Gnade zu den Menschen auf der Erde sprach.
Hier taucht das gleiche Prinzip wieder auf. Jesus, das Bild des unsichtbaren Gottes, die einzige vollkommene Offenbarung Gottes, ist das anerkannte Zentrum über jede Konkurrenz erhaben. Er würde sterben, wie dieses Evangelium berichtet, um die zerstreuten Kinder Gottes in eins zu versammeln (Joh 11,52); so wie Er nach und nach alles im Himmel und alles auf der Erde unter seinem Haupt versammeln wird (Eph 1,10). Dann aber konnte seine Person nicht anders, als der einzige Anziehungspunkt für jeden zu sein, der durch den Glauben erkannte, was Er für jedes Geschöpf zu sein berechtigt ist. Er war nicht nur gekommen, um Gott zu verkünden und uns den Vater in sich selbst, dem Sohn, zu zeigen, sondern um alles auf der Grundlage seines Todes und seiner Auferstehung in Empfang zu nehmen, nachdem Er Gott in Bezug auf die Sünde, die alles verdorben hatte, vollkommen verherrlicht hatte. Daraufhin nahm Er seinen Platz im Himmel ein, und zwar als das verherrlichte Haupt über alle Dinge für die Versammlung, seinen Leib auf der Erde, wie wir jetzt wissen. Darauf, dass es sich dabei um die Offenbarung der Ratschlüsse Gottes und des von Zeitaltern und Geschlechtern verborgenen Geheimnisses handelt, gehen wir jedoch nicht ein, da es uns eher zu den Briefen des Apostels Paulus führen würde, dem Werkzeug, das für die Offenbarung dieser himmlischen Wunder ausgewählt wurde.
Wir beschäftigen uns jetzt mit Johannes, der uns den Herrn auf der Erde zeigt, einen Menschen, aber völlig Gott, und so die Herzen aller, die von Gott gelehrt sind, zu sich zieht. Wäre Er nicht Gott gewesen, so wäre es nicht nur Raub an Gott, sondern manchmal auch an den Menschen gewesen. Aber so nicht: Die ganze Fülle Gottes wohnte in Ihm – in Ihm leibhaftig (Kol 2,9). Er war also von Anfang an das göttliche Zentrum für die Gläubigen auf der Erde, wie nachher als der Erhabene das Zentrum in der Höhe, mit dem der Geist als Haupt sie als Glieder seines Leibes vereinigte. Letzteres konnte nicht früher geschehen, bis die Erlösung es nach der Gnade, aber auf der Grundlage der Gerechtigkeit möglich machte. Was wir bei Johannes sehen, knüpft an die Herrlichkeit seiner göttlichen Person an: Andernfalls wäre es eine Trennung von Gott, nicht von Ihm, gewesen, zu Jesus zu bringen, wie es ist. In Wahrheit aber war und ist Er der einzige offenbarte Mittelpunkt, wie Er auch der Einzige ist, der Gott vollkommen offenbart hat, ist, und dies, weil Er der wahre Gott und das ewige Leben ist, obwohl Er, der im Fleisch offenbart wurde, durch seinen Tod den Menschen begegnet und sie für Gott gewinnt.