Aber es gibt noch mehr als dies. Gott selbst muss erkannt werden, nicht nur die Fülle des Segens, die in Christus gekommen ist, oder Menschen, die durch die Erlösung in den Segen gebracht werden. Doch der Mensch als solcher ist nicht fähig, Gott zu erkennen. Wie ist diese Schwierigkeit zu lösen?
Niemand hat Gott jemals gesehen; der eingeborene Sohn, der im Schoß des Vaters ist, der hat ihn kundgemacht (1,18).
Nur so kann Gott erkannt werden, wie Er ist, denn Christus ist die Wahrheit, der Offenbarer und die Offenbarung Gottes, wie von allem, was von Gott kommt. Nirgends sagt die Schrift mit den Rationalisten und, wie man bedauernd hinzufügen muss, mit den Theologen, dass Gott die Wahrheit ist. Im Gegenteil: Gott ist der „Ich bin“, der Selbst-Existierende; Er ist Licht, Er ist Liebe. Aber Christus ist objektiv die Wahrheit, so wie der Geist in Kraft die Wahrheit ist und im Menschen wirkt. Und Christus hat Gott kundgemacht, als jemand, der als Sohn im Schoß des Vaters ist, nicht der, der war, als hätte Er ihn verlassen; als hätte Er die Herrlichkeit verlassen und wäre nun als Mensch in die Herrlichkeit zurückgegangen. Er hat den Schoß des Vaters nie verlassen. Es ist sein beständiger Ort und seine besondere Art der Beziehung zum Vater. Daher sind wir durch den Heiligen Geist in Gnade bevorrechtigt, Gott zu erkennen, so wie der Sohn Ihn kundgemacht hat, der in dieser Beziehung von Ewigkeit zu Ewigkeit vollkommene, unendliche Liebe genoss. In welchen Kreis der göttlichen Verbindung führt Er uns doch ein! Es ist nicht das Licht der Menschen, auch nicht das handelnde oder Fleisch gewordene Wort, sondern der eingeborene Sohn, der im Schoß des Vaters ist und Ihn gemäß seiner eigenen Fähigkeit der Natur und der Fülle seiner eigenen Vertrautheit mit dem Vater kundgemacht hat. Sogar Johannes der Täufer war, da er von der Erde stammte, von der Erde und redete wie von ihr. Von Jesus allein unter den Menschen konnte gesagt werden, dass Er aus dem Himmel kam und über allem stand, indem Er bezeugte, was Er gesehen und gehört hatte, wie es auch der Heilige Geist tut. Seine Aufgabe war es, Gott kundzumachen, und zwar in seiner Ihm angmessenen Beziehung.
Wenn die vorangehenden Verse das göttliche Vorwort enthalten, können die folgenden Abschnitte als eine Einleitung betrachtet werden. Der Täufer gibt als Antwort auf die fragende Gesandtschaft ein ausdrückliches, wenn auch zunächst verneinendes Zeugnis über den Herrn Jesus. Er war ein besonders geeignetes Gefäß zum Zeugnis für den Messias, da er selbst von Mutterleib an mit dem Geist erfüllt war, und er wurde wie kaum ein anderer in nichts anderem unterstützt als in der Aufgabe, den Weg des Herrn gerade zu machen.